Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 305 Prokuristen: O. Israel, G. Tschammer, O. Steinmetz, V. v. Dunten. Zahlstellen: Berlin u. Königshütte: Ges.-Kassen; Berlin: Dresdner Bank, S. Bleich- röder, Nationalbank f. Deutschl.; Breslau: E. Heimann, Dresdner Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank, Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank, Dresdner Bank; Wien: Österr. Credit-Anstalt f. Handel u. Gewerbe. Bismarckhütte in Bismarckhütte 0.8. Gegründet: Am 23./9. 1872 (eingetr. 28./9. 1872) unter der Firma Kattowitzer Akt.-Ges. (. Eisenhüttenbetrieb; nach mehrfachen Firmenänderungen wurde lt. G.-V. v. 4./12. 1893 die jetzige Firma angenommen. Zweck: Fabrikat. v. Walzstahl, Feinblech, Gussstahl, Röhren, Grobbleche: a) in Bismarck- hütte: Siemens-Martin-Blöcke, Handelswalzeisen u. Feinbleche, Tiegel- u. Elektro-Gussstahl u. Gewehrlaufstäbe, wassergasgeschweisste u. nahtlose Röhren, Grobeisen aller Art einschl. Grubenschienen u. Eisenbahn-Öberbaumaterial, Grobbleche aller Art u. Bleche für Marine- zwecke; b) in Falvahütte: Roheisen, Siemens-Martin-Blöcke, Feineisen u. Grobeisen aller Art, Gas- u. Siederöhren, Grauguss u. Stahlfassonguss, Hufeisen, Verpackungs- bandeisen u. Bandstahl. Die Betriebe der Ges. umfassen: a) Bismarckhütte: das Siemens- martinstahlwerk, bestehend aus 6 Martinöfen, das Fleinblechwalzwerk, das Stahlwalzwerk, das Tiegelgussstahlwerk, bestehend aus 3 Tiegelöfen, 3 Elektroöfen u. 4 Martinöfen, das Hammerwerk nebst Bearbeitungswerkstätten u. Profilzieherei, die Wassergasschweisserei, das Röhrenwalzwerk, das Grobeisenwalzwerk, das Grobblech-Duo- u. Triowalzwerk; b) in Schwientochlowitz: die Koksanstalt mit Teer-, Ammoniak. u. Benzolfabrik, 3 Hochöfen, das Siemensmartinstahlwerk, bestehend aus 6 OÖfen, die Stahlformgiesserei, die Eisen- giesserei mit Bearbeitungswerkstätten, das Stabeisenwalzwerk, das Kaltwalzwerk, die Huf- eisenfabrik, das Röhrenwalzwerk, die elektr. Zentrale. Zugänge 1918/19 u. 1919/20 M. 7 311 203, 3 943 080. Absatz: Walzeisen u. Feinbleche etc. 1909/10–1913/14: Wert M. 30 630 152, 32 291 734, 39 598 624, 46 463 355, 41 442 031; später nicht veröffentlicht. Arbeiter im J. 1914/15–1917/18: 11 500, 12 000, einschl. frühere Abtlg. Bochum: i. J. 1918/19–1919/20: 14 003, 520. Der Immobiliarbesitz der Gesellschaft umfasst zurzeit in Bismarckhütte 56.7911 ha, in Schwientochlowitz 22.4003 ha. Ausserdem besitzt die Ges. Eisenerzfelder u Dolomitbrüche in u. bei Tarnowitz in einer Grösse von 50.8621 ha. Die Förder. in Tarnowitz betrug im letzt. Geschäftsj ca. 40.181 t Dolomit. Die Gesellschaft ist Mitglied folgender Syndikate bzw. Verbände: 1. für Walzeisen: Oberschlesische Stahlwerksgesellschaft m. b. H., Berlin C. 2 (diese ist wiederum Mitglied des „Deutscher Stahlbund“, Düsseldorf); 1 a. für kaltgewalztes Bandeisen: Vereinigung deutscher Kaltwalzwerke, Hagen i. W.; 2. für Hufeisen: Hasenclever & Sohn, Vogelsang, Kr. Schwelm: 3. für Roheisen: Verkaufsvereinigung des Ostdeutschen Roheisen-Syndikates G. m. b. H., Beuthen (diese ist Mitglied des Roheisen-Verbandes G. m. b. H., Essen); 4. für Nebenprodukte: Chemische Werke Oberschlesien G. m. b. H., Berlin NW. 40 (diese sind Mitglied des Stickstoff-Syndikates, Berlin); 5. für Röhren: Verkaufsstelle Oberschles. Stahl- röhrenwerke Bismarckhütte-Huldschinsky G. m. b. H., Berlin C. 19, Neue Grünstr. 17/18 (diese ist Mitglied des „Röhren-Verband“ G. m. b. H., Düsseldorf); 6. für Gussstahl: Ver- einigung deutscher Edelstahlwerke, Düsseldorf; 7. für Feinbleche: a) Vereinigung deutscher Feinblechwalzwerke, Essen, Lindenallee 23, b) Steffens & Nölle A.-G., Abt. Dynamobleche, Berlin W. 9, Köthenerstr. 33; 8. für Grobbleche: Schiffbaustahl-Kontor G. m. b. H., Essen- Ruhr, a) Schiffsblechvereinigung, Essen-Ruhr, b) Grobblech-Inlandsvereinigung, Essen-Ruhr, 0) Grobblech-Ausfuhrvereinigung, Essen-Ruhr, Klemmplatten- Gemeinschaft, Ernst Koch. Plettenberg i W. Die a. o. G.-V. v. 22./12. 1917 beschloss die Übernahme der Westfäl. Stahlwerke in Bochum, deren A.-K. M. 12 500 000 betrug. Für 2 Aktien der Bochumer Ges. wurde 1 Aktie der Bismarckhütte gewährt, während M. 500 000 Aktien der Westfäl. Stahlwerke vernichtet wurden. Die Betriebe der Westfäl. Stahlwerke in Bochum u. Eisenfeld wurden bis 1920 als Zweigniederlassungen der Bismarckhütte weitergeführt. Nachdem die Aktien-Ges. Charlotten- hütte in Niederschelden einen massgeblichen Posten Aktien der Bismarckhütte erworben hat, haben Verhandlungen zwischen den Verwaltungen beider Gesellschaften stattgefunden, die eine Förderung der beiderseitigen Interessen zum Gegenstand haben. Demzufolge hat die Verwaltung der Bismarckhütte im Einverständnis mit der der Charlottenhütte be- schlossen, die westlichen Betriebe der Bismarckhütte (Bochum, Elbingerode, Gewerkschaft Neue Haardt) an ein gesondertes Unternehmen zu überführen mit der Massgabe, dass sämtlichen Aktionären der Bismarckhütte ein ihrem Besitz an Bismarckhütte-Aktien ent- sprechendes Interesse an dem westlichen Unternehmen eingeräumt wird. Demnach wird eine Tochtergesellschaft der Charlottenhütte, die die Firma „Westfalen-Stahlwerke Akt.-Ges.“ dn durch Vermittlung eines Konsort. unter Führung der Nationalbank für Deutschl. ler Piemarokhütte gegen Einbringung der gesamten westlichen Betriebe M. 7 300 000 Bismarck- ütte-Aktien überlassen u. unter Erhöhung ihres bisherigen Grundkapitals von M. 300 000 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 20