Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3 3 Neuwalzwerk Actiengesellschaft, Bösperde in Westfalen. — Gegründet: 19./12. 1896 mit Wirk. ab 1./7. 1896; eingetr. 31./12. 1896. Gründung s. dieses Handbuch, Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb des Neuwalzwerkes mit sämtl. Anlagen, Verarbeitung von Metallen und Betrieb aller hieraus resultierenden Geschäfte. – Fabrikate: Kupfer-, Messing-, Tomback-, sowie Phosphorbronze u. verwandte Legierungen, speziell in Blechen u. Drähten einerseits u. Eisendraht u. Eisendrahtfabrikate, besonders Drahtgeflechte, Drahtgewebe u. Drahtstifte andererseits. Grundbesitz ca. 38 ha, wovon ca. 6 ha bebaut. An Motoren sind vorhanden: 1. zur Erzeugung von elektr. Energie: 1 Dampf- furbine mit 1000 PS., 3 Dampfmasch. mit 550 PS., 2 Wasserturbinen (Francisturbinen) mit 400 PS.; 2. zum Antrieb von Arbeitsmasch. ca. 60 Drehstrommotoren von ½–250 PS. Seit Anfang 1912 besteht ein Res.-Anschluss an das Westfäl. Verbands-Elektriz.-Werk in Krukel. 1911/12–1919/20 erforderten Zugänge M. ca. 135 137, 192 132, 168 699, 25 333, 24 238, 79 508, 130 701, 15 002, –. 1914/15–1917/18 grössere Aufträge auf direkten u. indirekten Heeresbedarf. 1918/19 Umstellung der Betriebe auf Friedenswirtschaft. Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Inh.-St.-Aktien u. 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./4. 1900 um M. 500 000, begeben zu 150 %, angeb. den Aktionären zu 155 %. Die a. o. G.-V. vom 12./3. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 500 000 in 6 % Inh.-Vorz.-Aktien, begeben zu 110 %. Die Vorz.-Aktien haben vier- faches Stimmrecht und das Recht auf 6 % Div. (Max.) mit Nachzahlungsberecht. Bei Liquidation der Ges. werden sie zu 110 % eingelöst. Ferner ist die Ges. bis zum 30./6. 1925 berechtigt, die Vorz.-Aktien zum Schlusse eines Geschäftsjahres zum Kurse von 115 % zurückzukaufen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsqu. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 %% Div. an Vorz.-Aktien (Max.), 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Überrest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 321 500, Gleiseanlage 1, Wasserkraft 69 386, Gebäude 165 254, Motoren, Masch. u. Apparate 1, Geräte u. Utensilien 1, Fuhrwerk 1, Mobil. 1, Vorräte 1 171 771, Debit. 7 557 468, Effekten 239 750, Kaut. 5310, Kassa 17 704, Wechsel 56 461, Avale 89 000. – Passiva: A.-K., St.-A. 2 500 000, Vorz.-Aktien 500 000, R.-F. 300 000 (Rückl. 50 000), Ern.-F. 100 000, Delkr.-Kto 250 000 (Rückl. 200 000), Kredit. 2767 421, rückst. Löhne 105 297, Beamten-Pens.-F. 260 000 (Rückl. 50 000), unerhob. Div. 7340, Talonsteuer-Res. 25 000, Kriegsgewinnsteuer 150 000, Avale 89 000, Bau von Arb.- Wohn. etc. 900 000, Unterst. z. Linderung der Kriegsfolgen 50 000, Ern.-Bauten 1 000 000, 5 15 000, do. St.-Aktien 500 000, Tant. an A.-R. 44 444, Vortrag 130 047. Sa. M. 9 693 550. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 146 646, Talonsteuer-Res. 7500, Gehälter 324 104, Steuern 1 059 851, Reingewinn 2 939 491. – Kredit: Vortrag 95 198, Betriebsgewinn 4345 018, Gewinn auf Zs. 37 376. Sa. M. 4 477 593. Kurs der St.-Aktien Ende 1901– 1920: 92.60, 110, 118.50, 123.25, 134.10, 134.50, 103.90, 100, 124, 109.25, 103.25, 85.25, 75, 60*, –, 116, 144.75, 93*, 118, 447 %. Eingef. in Berlin 6/7. 18998 zu 142 %. Diridenden: St.-Aktien 1899/1900–1919/20: 10, 0, 0, 5, 5, 6, 7½, 9, 0, 0, 2, 2, 4, 3, 0, 6, 8, 10, 12, 6, 20 %. Vorz.-Aktien 1919/20: 3 %. C.-V.: 5 J. (F.) Direktion: Guido Erves. Prokurist: Karl Brinkmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Ernst Schweckendieck, Dortmund; Stellv. Komm.- Rat Otto Auer, Stephan Möllmann, Herm. Kissing, Iserlohn; Bank-Dir. P. Brandi, Essen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Essen: Disconto-Ges.; Köln: J. H. Stein. Westfalen-Stahlwerke Akt.-Ges. in Bochum. 200 Gegründet: 16./7. 1898. Firma bis 29./12. 1920 Sieghütter Eisenwerk, A.-G., vormals Joh. Schleifenbaum in Siegen. Zweck: Gewinnung von Mineralien, Herstellung von Eisen u. Eisenwaren, Handel mit diesen Gegenständen u. die Beteilig. an Unternehmungen, an denen die Ges. wegen jener Zwecke ein Interesse hat. Die Bismarckhütte brachte Anfang Januar 1921 in die Ges. ein ihre westlichen Betriebe zu Bochum, Elbingerode, Gew. Neue Haardt. Kapital: M. 7 300 000 in 7300 Aktien à M. 1000. A.-K. bis 1920 M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 29./12. 1920 um M. 7 000 000, begeben zu 200 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 21