Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 323 Produktion: 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 Steinkohlen . . . t 3 001 668 3 278 619 3 530 967 4 399 409*) 3 521 413*) 3 745 993* Eisenerzre... „ 13 167 14 684 15 591 14 888 8 614 3 476 Eisengusswaren . . „ 5 185 5 309 6 052 4 050 4 630 6 234 Roheisen . . . „ 70 631 75 442 80 451 78 580 67 060 60 240 Handelseisen . . „ 62 612 68 918 80 338 72 970 64 946 52 593 9% . 84 737 82 952 79 445 87 294 89 291 94 918 % 5 297 5 011 4 601 4 993 5 249 5 356 Ammoniakwasser . „ 1 587 1 501 1 428 1 458 1 613 1 358 Kalksteine . . „ 7 636 6 839 5 567 5 690 5 042 3 968 Ziegel. . . . (Mille) 12 552 13 255 12 656 12 320 16 320 13 967 ) Einschliesslich Preussengrube. Produktionszahlen f. 1916/17–1917/18 nicht veröffentlicht. (1918/19 u. 1919/20 s. unten.) Das Geschäftsjahr 1918/19 schloss mit einem Verlust von M. 913 915 ab, erhöht durch die notwendigen Abschreib. von M. 2 500 000 auf M. 3 413 915, gedeckt aus dem R.-F. Dieses ungünstige Ergebnis ist eine direkte Folge der mit Ausgang des Krieges eingetretenen staatlichen Umwälzung, die der Ges. übertriebene Lohnforderungen und einen allgemeinen schweren Rückgang der Arbeitsleistung, wilde, äusserst kostspielige Streiks und daneben ungewohnte grosse Belastungen gebracht hat, mit denen die Einnahmen nicht mehr gleichen Schritt halten konnten; die Regierung bewahrte dagegen äusserste Zurückhaltung für die Genehmigung angestrebter und durchaus gerechtfertigter Preisausgleiche für die industriellen Produkte. Die schweren Revolten u. der letzte Generalstreik haben den Werken der Ges. ausserordentlichen Schaden, der auf einige Mill. M. zu beziffern ist, zugefügt. Auch im Geschäftsj. 1919/20 hat die Ges. in der ersten Hälfte mit Verlust gearbeitet. Erst in den letzten Monaten pesserten sich die Verhältnisse, nachdem endlich die Zu- stimmung des Reichs-Wirtschaftsministeriums dazu erreicht werden konnte, die Preise der Produkte in ein besseres Verhältnis zu den Selbstkosten zu bringen. Es wurde dadurch möglich, die bis dahin entstandenen Ausfälle auszugleichen u. schliesslich einen Gewinn zu erzielen. Wenn neben der Dividende noch die Verteilung eines Bonus erfolgte, so wurde damit eine gewisse Entschädigung für die Verluste, die die Aktionäre durch die vorjährige Div. losigkeit erlitten haben, gewährt; die Mittel für diesen Bonus stammen nicht aus dem regulären Betriebserträgnis des Geschäftsj. 1919/20, sondern aus den Res. der Ges.; entstanden aus der Erhöh. der Materialien- und Produktenvorräte. Produktion der Steinkohlengruben u. Hütten 1918/19 u. 1919/20: Die Förderung der Steinkohlengruben und die Produktion der Hütten ist gegen das Vorjahr weiter zurück- gegangen. Während die Ges. im Friedensj. 1913/14 rd. 4 399 000 t Kohlen förderte und im letzten Jahre noch 3 111 000 t Kohlen, ist die Förderung auf 2 675 000 t in 1919/20 gesunken. Die Ges. hat also trotz bedeutend erhöhter Lohn- u. Gehaltsausgaben u. trotz Vermehrung der Belegschaften nur noch 60 % der normalen Friedensproduktion erreicht. Ahnlich liegt es mit der Produktion der Hochöfen, die nur 35 340 t Roheisen gegen 44 760 t im Vorjahr und 78 000 t im Frieden herstellten. An Walzeisen fertigte die Ges. 43 932 t gegen 43 871 t im Vorjahr u. rd. 72 000 t im Frieden. Ende Juni 1920 wurden 18 911 Personen beschäftigt. Anfang 1918 erfolgte der Ankauf von 983 Kuxen der 1000 teiligen Gewerkschaft „Graf Renard' (siehe auch bei Kap.). Diese wurden am 1. September 1920 seitens der deutschen Regierung enteignet und den früheren französischen Besitzern unter Erstattung des Kauf- geldes wieder zurückgegeben. Kapital: M. 60 000 000 in 52 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 40 Vorz.-Aktien à M. 200 000, ausgestattet mit 5 % Vorz.-Div. u. 10 fachem Stimmrecht. Urspr. M. 16 000 000, erhöht 1895 um M. 4 000 000, begeben an ein Konsort. zu 140 %, angeboten den Aktionären zu 145 %, 1900 zwecks Erwerb der Kohlengruben Carlssegen u. Glückauf, sowie zur Ablös. der Frei- kurlast um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 160 % mit ½ % Prov., an- geboten den Aktionären ebenfalls zu 160 %. Die G.-V. v. 21./7. 1906 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. auf M. 30 000 000 durch Ausgabe von M. 8 000 000 in 8000, ab 1./4. 1906 div. ber. Aktien; hiervon dienten M. 5 000 000 zum Erwerb von M. 10 000 000 Aktien der Preussengrube A.-G. vom Grafen von Tiele-Winckler, die restl. M. 3 000 000 wurden von einem Konsort. zu 180 % übernommen u. hiervon M. 2 750 000 den Aktionären zu 185 % zum Bezuge angeboten. Der Erlös dieser M. 3 000 000 Aktien diente, insoweit er nicht den Betriebsmitteln zugeführt wurde, zum Erwerb von weiteren M. 501 000 Aktien der Preussen- zum Parikurse sowie ferner zum Erwerbe eines auf dem Felde der der Ges. gehörenden erdinandgrube bei Kattowitz befindl. Grundbesitzes im Ausmass von 435,7668 ha zum Preise von M. 4 000 000 zuzügl. ca. M. 71 000 für Stempel-, Umsatzsteuer- u. Auflassungskosten, beides dem Besitz des Grafen Franz Hubert von Tiele-Winckler. Das Agio der gesamten Transaktion oss abzügl. der Kosten mit ca. M. 7 147 529 in den R.-F. Die a. o. G.-V. v. 10./2. 1912 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 9 000 000 (auf M. 39 000 000) in 9000 Aktien, Dieselben a zum Erwerb der restl. M. 10 499 000 Aktien der Preussengrube für M. 13 500 000 0 33 ca. 960 ha derjenigen Grundstücke im Gutsbezirk Kattowitz, in Schoppinitz, Myslowitz 3 rzenskowitz des Grafen Tiele-Winckler für M. 4 700 000, die ausschliessl. die Grubenfelder er Kattowitzer Ges. bedecken; auch ein Holzbestand von ca. M. 900 000 gehört dazu. Die 21*