Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 327 Akt-Ges. Christinenhütte in Christinenhütte b. Meggen i. Westf. Gegründet: 8./4. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. üÜbernahme des der Firma Hundt & Loehr gehör. Walzwerkes Christinenhütte für M. 585 000. Zweck: Betrieb von Werken, welche der Erzeugung u. Weiterverarbeitung des Eisens dienen, namentlich Betrieb des Walzwerkes (besonders Herstellung von Schwarzblech). 1919/20 Zugänge auf Anlagen M. 292 643. Umschlag 1911/12–1912/13 M. 2 690 750, 3 181 305. Für 1913/14–1919/20 nicht angegeb., 1914/15 bis 1917/18 Heereslieferungen. Kapital: M. 587 000 in 587 Aktien à M. 1000. Zwecks Baues eines Stahlwerkes beschloss die G.-V. v. 30./6. 1900 Erhöhung um M. 413 000 (noch nicht durchgeführt). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 50 343, Wasseranlagen 59 850, Gebäude 57 950, Feuerungsanlagen 11 200, Masch., Verzinkerei 156 000, Mobil. u. Geschirre 1, Hauskto 137 980, Menage 1, Fuhrwerk 1. Reparat. (Reservestücke) 84 749, Effekten 770 175, Betriebs- vorräte 447 604, Kassa (Bar u. Wechsel) 824 288, Debit. 2 522 739. – Passiva: A.-K. 587 000, R.-F. 58 700, Kredit. (u. M. 735 600 Kriegssteuerrückl.) 4 096 935, Talonsteuer 5870, Delkr.- Kto. 200 000, Arbeiterwohnungskto 120 000, Gewinn 54 376. Sa. M. 5 122 882. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust an Effekten 67 597, Zs. u. Bankprovis. 23 116, Reparat. 936 923, Unk. 486 674, Abschreib. 65 320, Verluste an Aussenständen über die Rückstell. hinaus 206 356, Gewinn 54 376. – Kre dit: Vortrag 34 401, Betriebskto 1 724 205, Zs. 81 757. Sa. M. 1 840 364. Dividenden 1905/06–1919/20: 6, 12, 0, 0, 0, 0, 8, 10, 0, 4, 10, 15, 30, 6, 6 %. Coup.-V.: 4 J. n. F. Direktion: Dipl.-Ing. Werner. Prokuristen: Rich. Weber, Aug. Weber. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Carl Netter, Charlottenburg; Dipl.-Ing. Eugen Jacobi, Strassburg i. E.; Reg.-Baumeister a. D. u. Rittm. d. Res. Ludwig Netter, Berlin; Fabrikbes. Paul Jacobi, Strassburgi. E.; Gerichtsassessor a. D. u. Ltn. d. Res. Dr. jur. Jul. Seligsohn, Charlottenburg. Rombacher Hüttenwerke in Coblenz. Nach der Besetzung Elsass-Lothringens durch die Franzosen wurden die der Ges. gehörenden Werksanlagen in Lothringen am 1./2. 1919 unter französische Zwangsverwalt. gestellt. Gemäss den Bestimmungen des Friedensvertrages erfolgte später die Liquidation des in Lothringen belegenen Besitzes. Nach den Bestimmungen des Friedensvertrages steht der Ges. volle Entschädig. durch das Reich zu; eine Abschlagszahlung erfolgte bereits. Durch Gerichtsbeschluss vom 14./10. 1919 wurde der Société d'Etudes et d'Entreprises industrielles d'Alsace et de Lorraine der Zuschlag zum Preise von frs. 125 000 000 für den Besitz (ohne die vorhandenen Vorräte u. Materialien, die besonders vergütet werden sollten) erteilt mit dem Recht, den Zuschlag an eine zu begründende Ges. weiterzugeben. In Ver- folg dieses Zuschlages gingen die Werks- u. Grubenanlagen mit Wirkung vom 1./1. 1920 ab auf die Société Lorraine des Aciéries de Rombas über. Die Übertragung bezog sich auf den grössten Teil des lothringischen Besitzes, ausgenommen blieben die in Lothringen gelegenen Kohlenfelder u. die Erzkonzessionen Marengo, Saulny, Norroy u. Plesnois. Was aus diesen ausgenommenen Vermögensgegenständen geworden ist, entzieht sich noch der Kenntnis der Ges. Die liquidierten Vermögensteile sind auf die neu eingerichtete Liqui- dationsrechnung übertragen worden, u. zwar nicht nur der in Lothringen liegende Besitz, sondern auch die in Belgien befindlichen Anlagen, über deren Schicksal die Ges. bisher nichts erfahren konnte. Der von der Regierung gezahlte Vorschuss ist unter ,Gläubiger“ verbucht. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln festigte die Ges. zunächst die Basis ihres Unternehmens, indem sie das Ankaufsrecht ausübte, welches sie sich durch den Vertrag mit der Concordia Bergbau-Akt.-Ges. zu Oberhausen v. 22./4. 1914 gesichert hatte (siehe dieses Handbuch 1919/20). Dieses Bergwerk wurde mit Wirkung ab 1./1. 1920 über- nommen. Die Concordia Bergbau-Akt.-Ges. selbst ist in Liquid. getreten. Die Ges. hat als- dann bei der zufällig gleichnamigen Concordiahütte A.-G. in Engers, mit der sie schon längere Zeit in Interessengemeinschaft stand, das Kap. von M. 2 160 000 auf M. 12 000 000 erhöht. Das erhöhte Kap. wurde ganz von Rombach übern., so dass die Ges. nahezu über die gesamten Aktien der Concordiahütte Akt.-Ges. verfügt. Ausserdem wurde der Concordia- hütte Akt.-Ges. ein grösserer Betrag zum Ausbau ihrer Werksanlagen zur Verfügung gestellt. Durch die Übernahme des Vermögens der Concordia Bergbau-Akt.-Ges. ging auch die Reederei H. Paul Disch G. m. b. H. zu Duisburg-Ruhrort in den Besitz von Rombach über. Diese Firma verfügt zur Zeit über 6 Dampfer u. 26 Kähne. Die Interessengemeinschaft mit den Stahlwerken Brüninghaus A.-Ges. zu Werdohl wurde gelöst, da Rombach infolge des Verlustes der lothringischen Werke die weitere Versorgung von Werdohl mit Halbzeug mehr übernehmen konnte. Die mit der Umstellung der Betriebe verbundenen Schwierigkeiten u. die Bewegungen in den Arbeiterverhältnissen, die nur langsam zur Ruhe kommen, sind auch auf unseren Werken in Oberhausen u. Engers fühlbar geworden. Die in Angriff genommenen Neuanlagen auf beiden Werken konnten daher nur langsam gefördert werden. In Oberhausen ist die Ges. mit dem Bau des Schachtes 6 u. mit der Errichtung von Arbeiterkolonien beschäftigt, in Engers ist neben dem Ausbau der Werks- anlagen die Errichtung einer Anzahl von Arbeiterhäusern in Angriff genommen.