Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 351 Die G.-V. v 8./11 1917 beschloss die Übernahme des Vermögens der sich auf- lösenden „Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich Akt.-Ges.“ zu Lintfort als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation im Wege der Fusion gemäss §5 305, 306 H.-G.-B. derart. dass gegen jede Aktie dieser Ges. im Nennwerte von M. 1000 1 Rheinstahl-Aktie zu M. 1000, mit Div.-Ber. vom 1./7. 1917 ab gewährt wird. Auch wurden die Aktien mit 183 % bar angenommen. Es handelte sich hier um den Rest des A.-K. von M. 1 557 000, denn die Majorität des A.-K. von Friedrich Heinrich (M. 20 443 000) war bereits im Sept. 1917 von dem Liquidator der Zwangsliquidation des französ. Aktienbesitzes, Geh.-Rat Uthemann, B.-Zehlendorf zu 183 % erworben worden. Der Gegenwert, etwa 37.5 Mill. war damals in bar bezahlt worden. Trotzdem es sich hierbei um eine sehr beträchtliche Summe nandelte, haben die Rheinischen Stahlwerke doch von der Vornahme einer Kap.-Erhöh. zum Zwecke der Finanzierung dieses Erwerbes abgesehen und den Gegenwert für die Priedrich-Heinrich-Aktien aus ihren erheblichen flüssigen Mitteln bestritten. Die Berechtsame Friedrich-Heinrich umfasst insgesamt etwa 20 Grubenfelder u. um- schliesst völlig die ganze westliche u. die Hälfte der südlichen Markscheide des links- rheinischen Felderbesitzes der Rhein. Stahlwerke. Die Berechtsame zerfällt in 3 ungefähr gleiche Teile, deren mittlerer durch eine neue, sehr grosszügig angelegte Doppelschacht- anlage aufgeschlossen ist. Mit diesem mittleren Grubenfelde ist die Akt.-Ges. in das Rhein.- Wesffäl. Kohlen-Syndikat eingetreten u. hat dort eine Beteilig. von 1 250 000 t Kohle und 450 000 t Koks erhalten; die beiden anderen Tfeile der Gesamtberechtsame sind vorher als selbständige Gewerkschaften abgezweigt, so dass sie nicht den Beschränkungen des Kohlen- ayndikatsvertrages unterliegen; die Verfüg. über sämtliche Kuxe hat die Akt.-Ges. Von der Berechtsame enthält etwa ein Drittel nur Magerkohle, die übrigen zwei Drittel Fett- u. Magerkohle. Der Gesamtkohlenreichtum wird auf etwa 700–800 Mill. Tonnen geschätzt. Der Abbau im Baufelde der jetzigen Schachtanlage bewegt sich ausschliesslich in der Fett- kohlengruppe u. die kurz vor Kriegsbeginn erzielte Förder. erreichte aufs Jahr gerechnet bereits nahezu die Höhe der vom Kohlen Syndikat bewilligten Beteilig.-Ziffern. Durch den Krieg hat die Förder. natürlich einen gewissen Rückschlag erlitten. doch ist dieser zurzeit wieder beträchtlichfeingeholt. Auch die zur Herstell. der syndikatlichen Koksbeteiligungs- ziffer erforderlichen Kokereianlagen sind voll vorhanden und zurzeit in ungestörtem Be- trieb. Eine dem Bedürfnis entsprechende grosse Arbeiterkolonie ist vorhanden, ebenso wie auch alle anderen Anlagen über u. unter Tage vollständig fertig sind. Durch den Friedens- vertrag dürften die Rheinischen Stahlwerke gezwungen werden, die Fusion mit dem Stein- kohlenbergwerk Friedrich Heinrich rückgängig zu machen. Es schweben dieserhalb Prozesse. Nochmalige Kap-Erhöh. lt. G.-V. v 24./10. 1919 um M. 5 000 000 (auf M. 65 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000 (begeben zu pari), div.-ber. ab 1./7. 1919 behufs Ankauf der Mehrheit der Kuxe (95 Stück) der Gew. Arenberg-Fortsetzung mit Wirkung ab 1./7. 1919. Die Gew. Arenberg-Fortsetzung hatte bereits eine Oblig.-Anleihe von M. 6 000 000, von der ein kleiner Betrag bisher zurückbezahlt ist. Diese Oblig.-Anleihe bleibt bestehen. Gleichzeitig haben die Rhein. Stahlwerke die von der Arenberg'schen A.-G. an die Gew. bisher geleisteten Vorschüsse in Höhe von rd. M. 4 000 000 zusammen mit der aus dem Auseinandersetzungs- vertrag sich ergebenden Summe von M. 6 000 000, insgesamt also rd. M. 10 000 000, zum 1/7. 1919 in bar an die Arenberg sche A.-G. zu Lasten der Gew. gezahlt, die jetzt insoweit Schuldnerin der Rhein. Stahlwerke ist. Der Betrag von M. 8 000 000, der sich aus der Bezahlung des überlassenen Grund und Bodens sowie der 95 Kuxe ergab, ist in der Weise erlegt worden, dass die Rhein. Stahlwerke nom. M. 5 000 000 Rheinstahlaktien mit Div.- Ber. v. 1./7. 1919 ab und nom. M. 1 335 000 neuer Rheinstahl-Oblig. mit Zinsscheinen v. 1./7. 1919 ab hingaben. Die Gew. Arenberg-Fortsetzung verfügt über ein 2805,1e2 qm grosses Teld. Die Förderung wurde zu Anfang 1912 aufgenommen. Sie betrug im J. 1918 552 140 t (i. V. 594 025 t). Die Belegschaft betrug am Ende des J. 1918 1890 Köpfe. An Ausbeute wurden für 1918 M. 500 000 (für die beiden Vorj. je M. 600 000) gezahlt. Die a. o. G.-V. v. 25./2. 1921 wird beschliessen über einen Interessengemeinschaftsvertrag 0 der Arenbergschen Akt.-Ges. f. Bergbau u. Hüttenbetrieb in Essen und zu diesem Zweck as A.-K. erhöhen, und zwar um M. 55 000 000, wovon M. 43 000 000 zum Eintausch von Arenberg-Aktien dienen sollen. Anleihen: Obligationen dürfen nicht über den Betrag des A.-K. hinaus ausgegeben werden. IHpothekar-Anleihe Centrum: M. 6 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlb. 9363 %, 5000 Stücke à M. 1000 u. 2500 Stücke à M. 400. Zs. 2./1. u. 1./7, Tilg. ab 1904 in 3 0 jährl. Ausl.; ab 1909 verstärkte Tilg. vorbehalten. Die Anleihe ist hypothek. 200 15 6600 000 eingetragen als Grundschuld auf Gruben, Grundbesitz, Gebäude u. Invent. 19 Meiderich u. Wattenscheid: Ges.-Kasse, sonst wie bei Div. Noch in Umlauf Ende Juni 4 571 800. Zahlstelle wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Essen Ende 1910–1920: 96.50, 98.50, 97.50, 94, 94*, –, 90, –, 95*, 95, 96 %. Hypothekar-Anleihe Duisburg: M. 628 000 zu 4 %. Sichergestellt zur I. Stelle. früheren Walz- u. Röhrenwerke Hohenlimburg M. 850 000 in 4½ % Oblig. R 0, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 500, 1000 u. 2000. Auslos. im Jan. auf 1./7. Noch in Umlauf am 30./6. 1920: M. 522 000. „ Die G.-V. v. 13./5. 1910 des Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich in Lintfort al igte den A.-R. eine Oblig.-Anleihe bis zum Höchstbetrage von M. 16 000 000 zu be- Seben, wovon bis Ende 1918 vorerst M. 12 000 000 zu 5 % verzinslich, emittiert wurden.