3 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Firma Krupp zur Hälfte mit dem Nordd. Lloyd in Bremen zus. an der Gew. des Stein- kohlenbergwerks Emscher-Lippe beteiligt, dessen Feld eine Grösse von 11 Maximalfeldern hat. V. Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen (Niederrhein). Die Friedrich-Alfred-Hütte ist eines der grössten u. modernsten Hüttenwerke Deutschlands u. Europas. Die Anlage umfasst 10 Hochöfen, 1 Thomasstahlwerk, 3 Martinstahlwerke, Walzwerke, eine Eisenkonstruktions. werkstatt u. Brückenbauanstalt, sowie die zugehörigen Nebenbetriebe. Es werden hergestellt: a) Roheisen, u. zwar Thomasroheisen für das eigene Thomaswerk, Bessemer- u. Martineisen, Hämatit u. Giesserei-Roheisen, Ferrochrom, b) Blöcke u. Brammen aus Thomas. u. Martin. stahl, c) Walzwerkserzeugnisse, u. zwar: vorgewalzte Blöcke u. Brammen, Knüppel u. Platinen, Eisenbahnschienen, Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten, Hakenplatten für hölzerne u. eiserne Schwellen, Klemmplatten usw., Formeisen sowie Stabeisen aller Art, Walzdraht. d) Eisenkonstruktionen zu Brücken- u. Hochbauten aller Art. Die Hütte besitzt einen eigenen Hafen von etwa 7,9 ha nutzbarer Wasserfläche mit einem Kai von Das Hüttengelände beträgt nebst dazugehörigen Grundstücken 507,72 ha. VI. Stahlwerk Annen. Das Stahlwerk Annen, vormals F. Asthöwer & Co., welches im J. 1886 in den Besitz der Firma Fried. Krupp übergegangen ist, besitzt 5 grosse Siemens- Martinöfen, 1 Bessemerwerk, mechan. Werkstätten, ein Stabstahl-Walzwerk u. a. Das Stahl- werk fertigt als Spezialität Stahlformguss aus Siemens.Martin- u. Bessemerstahl, bis zu einem Stückgewicht von 40 000 kg. Weitere Spezialitäten sind: Gewehrlaufstäbe und Walz- stahl für Gewehrteile. VII. Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Das Grusonwerk ist 1893 von der Firma Krupp er worben worden und hat seither wesentliche Vergrösserungen und Erweiterungen erfahren. Die Haupterzeugnisse des Grusonwerks sind: Eisen- u. Stahlguss: Schalenguss, Harteisen. Grauguss, Temperguss, Stahlformguss u. Hartstahl; ferner Gelbguss u. Rotguss, ferner Press- und Schmiedestücke der verschiedensten Art aus Stahl u. Flusseisen, Maschinenteile, ganze Maschinen u. vollständige Anlagen für alle Arten von Zerkleinerungs- u. Erzaufbereitungs- anlagen; Einrichtungen für Zement-Fabriken, Salz- u. Oelmühlen, Pulverfabriken, Linoleum. Zellhorn- u. Gummifabriken, Kolonialmaschinen, Walzwerks- u. Presseinrichtungen für Metalle, vollständige Einrichtungen für Metallhütten, vollständige Einrichtungen zur Her- stellung von Kabeln jeder Art, Krananlagen, Verladeeinrichtungen für Massengüter, Auf- züge u. Kipper für Eisenbahnwagen, Räder aus Schalenguss, Radsätze usw. VIII. Germaniawerft, Kiel-Gaarden. Die Germaniawerft ist 1902 in den Besitz der Firma Krupp übergegangen. Sie bestand damals aus einer Werft in Kiel und einer Masch.-Tabrik in Tegel. Durch grosse Landankäufe in Kiel wurde der Grundbesitz der Werft sehr aus- gedehnt; es wurden neue gedeckte Hellinge errichtet, sowie eine vollkommen neue Masch. Fabrik in grossem Umfange eingerichtet, während die Masch.-Fabrik in Tegel einging. Die Grundfläche der eigentlichen Werft umfasst, ausser dem Grundbesitz für Arbeiterwohnungen, 23.1 ha; die Wasserfront hat eine Länge von etwa 800 m. Die Germaniawerft liefert: Übersee-Schnelldampfer, Passagier- und Frachtdampfer jeglicher Art, Dampfturbinen, Dampf. kessel, Dieselmotoren etc. Auf den Anlagen der Firma Fried. Krupp A.-G. wurden 1918/19 gefördert: Steinkohlen 2 651 571 t, Eisenerze 741 647 t. Im Stahlwerks-Verband hatte die Firma eine Beteilig. von 486 449 t Rohstahlgewicht Produkte A. Im Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat hat die Firms eine Beteilig. von 775 400 t pro Jahr. Thre Selbstverbrauchsziffer ist 2 992 700 t jährl. Die Zahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Personen betrug vor dem Kriege etw 30 000, am 1./7. 1920: 92 260, davon entfielen 49 837 auf die Gussstahlfabrik. Die Firma Krupp verfügte am 1./7. 1919 im ganzen über mehr als 15 000 Wohnungen für Arb. u. Beamte. davon allein in Essen 9736 Wohnungen. Ausserdem sind zahlreiche Wohlf.-Einricht. auf allen Werken der Ges. vorhanden. Der gesamte Grundbesitz der Firma Fried. Krupp A.-G. umfasst eine Fläche von rd. 3900 ha Zwischen der Ges. u. der Westf. Drahtindustrie A.-G. in Hamm wurde am 31./1. 1911 ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Auf Grund desselben übernahm die Fried. Krupp Akt.-Ges. M. 6 000 000 neue, nur bis zu 4 % mit Vorrecht am Gewinn teilnehmende Vorrechtsaktien der Westfälischen Drahtindustrie u. hat sich vom 1./7. 1911 ab auf die Dauer von 30 bezw. 40 Jahren den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Ges. ge- sichert. Dagegen garantiert die Fried. Krupp Akt.-Ges. den Stammaktionären der Westtäl. Drahtindustrie eine Div. von 5 %, die mit der Div. der Fried. Krupp Akt.-Ges. bis zur Höhe von 7 % gleichmässig, darüber hinaus um die Hälfte der Div. der Fried. Krupp Akt.-Ges steigt; für 1911/12–1919/20 zahlte die Westfäl. Drahtind. 9½, 10½, 9½, 15½, 9½, 9½, 8½, 5, 10 % Div. auf die M. 10 000 000 St.-Aktien. Näheres siehe bei Westfäl. Drahtindustrie, Hamm. Im J. 1914 hat die Fried./Krupp-A.-G. auch mit der Friedrich-Thomée-A.-G. in Werdohl u. mit der Drahtstiftfabrik Künne & Sohn in Düsseldorf- Gerresheim einen Interessen. gemeinschaftsvertrag in der Weise abgeschlossen, dass Krupp beiden Werken den Rohstof liefert, während der Verkauf der Fertigerzeugnisse gemeinsam erfolgt. Auch bestehen feste Beziehungen zu der Firma Capito & Klein A.-G. in Benrath. Neuerdings Erwerb sämtlicher Aktien der Passauer Graphitwerke-A.-G. in Obererlau u. der gesamten Kuxe der Gewerkschaft Schlesische Nickelwerke, Traunstein i. Schl., sowie Erwerb der Abbau- rechte in den westböhmischen Graphitwerken in Kollowetz. 1916 Erwerb der Dessauer Geschossfabrik Reinhold Becker in Dessau. 770 m Länge.