400 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. elektr. Zentrale gebaut, letztere mit 2 Turbinen von je 1000 Kw. ausgerüstet. Gleichzeitig ist dann der Hochofen II neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungs- fähigkeit wesentlich erhöht. In Weidenau wurden das Hüttenhainsche Walzwerk durch vollständigen Um- u. Neubau in ein modernes Feinblechwalzwerk umgewandelt u. das alte Haardter Walzwerk vorm. Fuchs & Co. stillgelegt. Durch alle diese Neuanlagen haben sich sowohl das Geisweider wie auch das Weidenauer Werk in technischer Beziehung ausser- ordentlich entwickelt. Kosten der Hochofenanlage von 1900 insges. M. 1 043 311, des Stahlwerks von 1900 M. 1 214 404, der Verbesserung u. Neuanlagen 1905/06–1919/20: M. 448 327, 119 369, 501 388, 728 460, 140 490, 130 725, 309 816, 2 007 339, 1 284 499, 79693, 277 441, 108 339, 1 521 991, 854 417, ?. Jährl. Produktionsfähigkeit seit Fertig- stellung der Neuanl.: 110 000 t Roheisen, 120 000 t Flusseisen, 90 000 t Bleche. Produktion 1907/08–1910/11: Roheisen 50670, 39 555, 63 593, 89 531 t, Stahlwerk 53 653, 52 965, 62 999, 70 363 t, in Blechwalzwerken 19 043, 20 025, 35 141, 41 621 t; später nicht veröffentlicht. Ca. 1200 Arb. Gesamtumsatz 1910/11–1919/20: M. 9827 538, 11178367, 11 927353, 7957 831, 8713347, 14 565 657, 26 929 279, 37 691 253, 35 581 085, ?2. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustahl- Kontor Essen und dem Essener Roheisen-Verbande an. Zwecks besserer Fundier. des Unter- nehmens wurde für 1996/07, 1907/08, 1910/11, 1911/12 u. 1913/14 von der Verteil. einer Div. abgesehen. Von dem Überschusse pro 1911/12 in Höhe von M. 1 098 713 wurden M. 950 000 zu Abschreib. u. M. 148 513 zur Erhöh. des Vortrags verwandt. 1912/13 Reingewinn M. 808 404 u. 6 % Div. ausgeschüttet. 1913/14 ergab inkl. Vortrag einen Betriebsüberschuss von M. 709 643, hiervon M. 359 643 zu Abschreib. u. M. 350 000 für Vortrag verwendet. 1911 Ankauf der Grube Nordstern mit einem Felderbesitz von 870 000 am. Im J. 1912/13 hat die Bremerhütte in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1917 Verschmelzung der Bremerhütte mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen-Sieg, welche Eisensteingruben ausbeutet, sowie Hochöfen und Basaltbrüche betreibt. J ährliche Förderung 250 000 bis 300 000 t Spateisenstein; Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 50 000 t, ca. 1200 Mann Belegschaft. 1914/15 bis 1917/18 direkte u. indirekte Heereslieferungen. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessenden Nietenfabrik und Walzendreherei von Flender & Weber. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiterverarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens und des Grob- u. Mittelblechwalz.- werkes wegen Kohlenmangels; auch 1919/20 konnte ein grosser Teil der Anlagen wegen Brennstoffmangel nicht in Betrieb gesetzt werden. Kapital: M. 9 500 000 in 9500 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000; über die Wandlungen des A.-K. von 1899–1910 siehe dieses Handb. 1913/14. A.-K. danach von 1910 bis 1912 M. 3 000 000 in 833 St.-Aktien u. 2167 Vorz.-Aktien à M. 1000. Um das Werk in jeder Hinsicht auf eine gesunde Grundlage zu stellen, fasste die a. o. G.-V. v. 17./2. 1912 folgende Beschlüsse: Zunächst wurden 4 Vorz.-Aktien angekauft u. alsdann zwecks Herabsetz. des A.-K. eingezogen. Darauf wurden die verbliebenen Vorz.-Aktien im Verhältnis von 7:5, die St.-Aktien in dem von 7:4 zus. gelegt; um den sich aus dieser Zus. legung ergebenden Betrag von M. 975 000 wurde das A.-K. weiter herabgesetzt. Diese der Ges. zur Verfüg. ge- stellten M. 975 000 Aktien wurden anderweitig begeben; gleichzeitig wurden M. 304 000 neue Aktien ausgegeben u. somit das A.-K. auf M 3 300 000 erhöht. Der Buchgewinn der Zus.- legung (M. 972 284) wurde zu a. o. Abschreib. u. Rückstell. verwendet. Die durch die Massnahmen vom 17./2. 1912 der Ges. zugeflossenen Mittel wurden z. T. zur Abstoss. von Schulden verwendet, z. T. dienten sie zur Deckung der Kosten für die umfangreichen Neu- bauten. Infolge der verschiedenart. Zus. legung der St.- u. Vorz.-Aktien fielen die Vor- rechte der letzteren weg. Die a. o. G.-V. v. 18./6. 1917 genehmigte den zwischen der Ge. werkschaft Storch & Schöneberg zu Kirchen-Sieg und der Akt.-Ges. Bremerhütte zu Geisweid am 24./5. 1917 geschlossenen Einbringungsvertrag mit Wirkung ab 1./1. 1917, durch welchen die Gew. ihr gesamtes Vermögen, Aktivis und Passivis, jedoch mit Ausnahme der ihr ge- hörigen eigenen Kuxe und der ihr gehörigen Aktien der Akt.-Ges. Bremerhütte (nom. M. 1 100 000) an die Akt.-Ges. Bremerhütte gegen Gewährung von Aktien (M. 6 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917) der letzteren Ges. übertrug. Zu diesem Zwecke beschloss die G.-V. der Bremerhütte v. 18./6. 1917 die Erhöhung des A.-K. um M. 6 200 000 (also auf M. 9500 000). Das sich bei der Ausgabe der neuen Aktien ergebende Aufgeld von M. 3 567 139 (Differenz zwischen M. 6,2 Mill. und dem Saldo aus den Aktiven und Passiven der Übernahme.Bilanz, jedoch mit Ausnahme der der Gewerkschaft gehörigen eigenen Kuxe und Aktien der Bremerhütte) wurde dem gesetzl. R.-F. zugeführt. Ausser dieser Vereinigung ist aus dem Berichtsjahr noch die Erweiterung des Besitzes an Grubenteldern durch Ankauf im Siegerlande und Oberhessen zu erwähnen. Hierfür wurden etwa M. 400 000 benötigt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 lt. G.-V. v. 17./2. 1912 der Aktien-Ges. Bremerhütte. Durch diese Anleihe ist die alte, welche infolge Auslos. bis dahin auf M. 1 016 000 reduziert war, aufgehoben. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 zu 102 % durch jährl. Auslos. im Jan. (zuerst 1917) auf 1./7. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. = Anleihe: M. 837 000 zu 4½ %: Rest einer von der früheren Gewerkschaft Storch & berg emittierten Anleihe. Von beiden Anleihen Ende Juni 1920 noch M. 1 996 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./7.—–30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.