Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 405 umfasst 3 Koksofenbatterien m. insges. 145 Kammern für eine Produktionsfähigkeit von 230 000 t Koks pro Jahr, 1 Kohlenzerkleiner.-Anlage nebst Kohlenturm (500 qm bebaute Fläche), 1 Teer- u. Ammoniakfabr. nebst Masch.-Gebäud. u. Masch., 1 Benzolgewinnungsanl. nebst Ölregenerierung u. Naphtalingewinnung, Gasometer u. div. Nebengebäude (4000 qm bebaute Fläche), sowie eine Leuchtgas-Gewinnungs-Anlage, um die Stadt Lübeck mit Koksofenleuchtgas zu versorgen. Ein diesbezüglich. Vertrag ist zunächst auf 10 Jahre ab 1./ 10. 1912 mit dem Staate Lübeck geschlossen. Eine Schlackenziegelei ( 600 am bebaut Fläche) mit einer Leistungsfzhigkeit v 6 Mill. Schlacken- ziegel pro Jahr. Zur weiteren Ausnutzung der Abfallprodukte des Werkes ist eine Eisen- pertland-Cementfabrik für eine Herstell. von jährl. 250–300 000 Fass errichtet. Dieselbe wurde 1913/14 durch Aufstell. eines 2. Drehofens für die doppelte Produktion erweitert. Juli 1919 Inbetriebnahme einer Zementwarenfabrik zur Herstell. von Dachziegeln. An Gleisanlagen sind vorhanden ca. 10 000 Ifd. Meter normalspur. u. ca. 2000 Ifd. Meter schmalspur. Gleis. Hierzu 4 normal- spur. Tender-Dampflokomotiven, I schmalspur. Dampflokomotive, 1 normalspur. feuerlose Loko- motive, 3 elektr. Schmalspurlokomotiven u. 1 Schmalspur-Dampflokomotive. Für die Entlad. der Schiffe ist entlang der Trave ein eigener Hafen mit einer 390 m langen Kaimauer angelegt miteiner Wassertiefe von 7,65 m u. 5 Verladebrücken, so dass die in Frage kommenden grössten Seeschiffe direkt anlegen können. Für die Roheisen-Verlad. ist eine besond. Ufermauer nebst 2 Dampfkrane vorhanden. Ferner sind vorhanden 1 Direktionsgebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Pförtnerhaus, 8grosse Beamtenhäus. sowie 291 Arb.-Wohn., 1 Konsumanstalt, Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle mit Beamten-Kasino, sowie 3 Gebäude mit Junggesellenwohnungen. Die Inbetriebsetz. des Hoch- ofen-Werkes erfolgte ab Juli 1907 sukzessive bis 1909. Zugänge auf Hüttenanlage etc. 1907/08 bis 1919/20: M. 3 999 802, 112 297, 435 445, 219 546, 240 885, 5 038 009, 2 073 582, 699 668, 308 400, 499 712, 962 011, 1 820 013, 1 341 263. Der Gesamtgrundbesitz des Hochofenwerks nebst einem daran anschliessenden für die Beamten- u. Arb.-Kolonie bestimmten Terrain umfasst 112.2395 ha, hierzu das Landgut Dummersdorf mit 205.1510 ha. Von dem ersten Grundstücke wurde ein Teil zur Erricht. einer Überlandzentrale verkauft. Mit dieser Uberlandzentrale ist ein Gas- lieferungsvertrag geschlossen worden, welcher dem Hochofenwerk eine nutzbringende Ver- wend. seiner bis dahin nutzlos abgehenden, überschüss. Hochofen- u. Koksofengase sichert. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Um die Basis für ihre Erz- bezüge zu erweitern, hat die Ges. im J. 1913/14 eine Kupferhütte u. eine Erzbrikettierungs- anlage erbaut. Die Ges. wird in der Kupferhütte zunächst jährl. ca. 30 000 t kupferhaltige Abbrände durch chlorierende Röstung entkupfern u. hierbei ca. 6–700 t Kupfer gewinnen. Die entlaugten Abbrände enthalten ca. 60 % Eisen u. dienen als Schmelzmaterial für die Hochöfen. Cleichzeitig stellte die Ges. 2 Kanalöfen zur Brikettierung von Abbränden u. schwedischen einerzen auf. Roheisenprod. 1913/14–1918/19: 191 329, 104 993, 130 044, 169 259, 171 580, 111662 t (einschl. Rolandshütte). An Koks wurden 226 317, 117 435, 135 109, 122 100, 96770, 73 635 t produziert. An Nebenprodukten werden gewonnen: Steinkohlen- teer, Ammoniaksalz, Benzol, Teeröle, Pech, Schlackensteine. Produktion von Eisen- portlandzement 1913/14–1918/19: 51 615, 25 234, 39 222, 53 095, 40 288, 37 524 t. Die Froduktionszahlen werden ab 1919/20 nicht mehr bekannt gegeben. Der, Gesamt- Netto-Fakturenwert dieser Produkte inkl. des Erlöses aus Gasliefer. an die Uberland- zentrale u. Leuchtgas an Lübeck betrug 1917/18– 1919/20 M. 40 039 866, 38 905 413, 197 181 476. Die Ges. gehörte dem Roheisenverbande in Essen mit einer Quote von 110 000 t an, welche Beteilig. im Jan. 1912 nach Angliederung des Berg-Gruben- und Hütten-Ver. auf 160 000 t stieg, 1914 weitere Steigerung um 49 200 t durch Erwerb der Rolandshütte. Die Ges. ist auch Mitgl. der Benzolvereinigung u. des Norddeutschen Zement-Verbandes Berlin. Die Gewinne für 1908/09–1911/12 wurden durch Zahlung von Is an Genussscheine u. Tilg. derselben absorbiert. 1917/18 Vollend. der neuen Gasmasch.- Anlage, sowie Ankauf grösserer Landflächen für Garten- u. Feldbau u. Schaffung des Land- gutes Dummersdorf in Grösse von jetzt 205.1510 ha. 3 Die Ges. war 1914/15 u. besonders 1915/16–1917/18 in allen Betrieben mit Aufträgen ür die Heeresverwalt. gut beschäftigt. 1918/19 Umstellung der Betriebe auf Friedens- virtschaft. Die Arb.-Zahl betrug 1919/20 etwa 1300. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- 3 in Hochdahl b. Düsseldorf. Derselbe betrieb Eisensteinbergbau u. Roheisenprod. 33 Anlagen umfassen das Hüttenetabliss. Hochdahl mit einem grösseren u. einem kleineren „ ferner grösseren Grundbesitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohnhäuser ür Angestellte u. Arb., Eisenbahn u. sonst. Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Gerechtsame . Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl u. grössere Beteilig. an gewerkschaftl. Spat- im Siegerlande bei Olpe, die aber sämtl. still liegen. Das Lübecker erwarb durch die mit der Angliederung Hochdahls verbundene Vermehrung Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. 13 etrieb in Hochdahl wurde nach Aufarbeitung der Erzbestände u. Erledigung der Roh- M im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. on 0 zeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen, aahl em bereits ein Teil, ca. 70 ha, verkauft worden ist. Die Realisierung des restl. Hoch- ahler Besitzes ist durchgeführt. Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen 39 gaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie ein estens 18 000 cbm betragendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt.