414 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Passauer Grafitwerke Akt.-Ges. in Obererlau bei Passau. Gegründet: 24./9. 1913; eingetr. 1./12. 1913 in Passau. Die Ges. übernahm das unter der Firma: „Grafitwerke Obererlau Leupold u. Hühnlein“ in Obererlau betriebene Grafitwerk mit allen Aktiven u. Passiven sowie den hierzu gehörigen Grundst. u. Abbaurechten nebst Masch. etc. gegen Gewährung von 350 Aktien à M. 1000. Zweck: Betrieb, Erricht., Erwerb u. Veräusser. von Bergwerksbetrieben u. verwandten Unternehm., sowie Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zusammenhang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie der Handel mit Bergprodukten. Die Ges. ist auch berechtigt sich an fremden Unternehm. dergl. oder verwandten Branchen zu beteiligen. Seit 1916/17 bis 30./4. 1919 stieg der Bilanzverlust von M. 51 052 auf M. 1 686 270, 1919/20 weiter auf M. 2 014 825 angewachsen, aber vom 1./4.–30./9. 1920 M. 2 096 696 Gewinn erzielt, sodass die Unterbilanz bis auf M. 236 408 getilgt werden konnte. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Seit 1915 befindet sich das A.-K. im Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen-Ruhr, seit Mai 1920 im Besitz der Grafitwerk Kropfmühl A.-G., München. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1920 v. 1./4.–31./3.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Immobil. 1 459 972, Geräte u. Transportmittel 50 953, Material. 343 770, Warenvorräte 242 049, Kassen- u. Postscheckbestände 8850, Wertp. 23 395, Bankguth. 86 457, Schuldner 52 387, Verlust 2 014 825. – Passiva: A.-K. 500 000, Kredit. 3 782 662. Sa. M. 4 282 662. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 686 270, Zs. 61 088, Abschreib. 103 776, Betriebsverl. 163 689. – Kredit: Verlust in 1916/17 51 052, Verlust in 1917/18 1 230 396, Verlust in 1918/19 404 821, Verlust in 1919/20 328 555. Sa. M. 2 014 825. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Immobil. u. Zubehör. 1 029 936, Kassa u. Post- scheck 681, Wertp. 22 873, Bankguth. 34 231, Debit. 232 761, Verlust 236 408. – Passiva: A.-K. 500 000, Kredit. 1 056 891. Sa. M. 1 556 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 2 014 825, Abschreib. 318 279. – Kredit: Gewinn 2 096 696, Verlust 236 408. Sa. M 2 333 104. Dividenden 1913/14–1919/20: 0, %%.... Direktion: Dr. Hermann Wein, Otto Beinhauer. Prokurist: V. Löwenstein. Aufsichtsrat: Vors. Berg-Assessor Dr. Max Wemmer, Essen; Frau Anna Langheinrich, München; Dir. Max Langheinrich, Kropfmühl. Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 1810 als Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen; Umwandlung in eine Akt.-Ges. am 1./7. 1872. Zweck: Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, weitere Verarbeit. der Metalle in allen dem Konsum angepassten Formen, Handel mit den gewonnenen Produkten u. Fabrikaten. Beteil. an anderen Unternehmungen. Die Ges. besitzt folgende Werke: 1) Walzwerk Oberhausen; 2) Eisenhütte Oberhausen I u. II mit 11 Hochöfen; 3) Walz- u. Stahlwerk Neu-Oberhausen; 4) Abteilung Sterkrade (Maschinenbau, Eisengiesserei, Hammerschmiede mit Presswerk und Kettenschmiede, Kesselschmiede, Brückenbau); 5) Zeche Oberhausen mit 3 Schächten; 6) Zeche Vondern mit 2 Schächten u. 120 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten; 7) Zeche Ludwig in Rellinghausen mit 2 Schächten 8) Zeche Osterfeld in Osterfeld mit 4 Schächten und 205 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, 9) Zeche Hugo bei Holten mit 1 Schacht; 10) Zeche Sterkrade mit Schacht I u. II u. 165 Koksöfen mit Gewinn. von Neben- produkten; 11) Jacobi-Schächte mit 2 Schächtenu. 80 Koksöfen mit Gewinn. von Nebenprodukten; 12) Hammer Neu-Essen in Oberhausen (Fabrik feuerfester Steine); 13) Eisensteingruben in Nassau, Siegen, in der Eifel, Lothringen (hier in eigenem Besitz die Gruben Sterkrade u. Sterkrade-Anschluss bei Wollmeringen), ferner in gemeinschaftlichem Besitz die Grube Stein- berg bei Rümelingen (Luxemburg) u. die Grube Karl Lueg bei Fentsch (Lothr.); 3 Raseneisensteinbetrieb in Belgien; 14) Dornaper Kalksteinbruch Hanielsfeld, Kalksteinbruch Nierstein u. Dolomitbruch Lüntenbeck bei Elberfeld, Kalksteinbruch Wiel (zur Hälfte); 15) Waldungen u. Grundstücke (3419 ha); 16) Verbindungsbahnen; 17) Wasserwerke fähre, Emscherwasserwerk u. Wasserwerk Zeche Hugo; 18) Rheinhafen Walsum u. 93 schlussbahn; 19) Hafen Kehl. Die Anlagewerte haben sich 1907/08–1919/20 um M. 8 11 a 14 783 382, 4 930 076, 8 463 304, 16 053 575, 13 723 696, 21 521 557, 3 158 827, 7 114 128, 8 02 3 16 165 244, 12 353 925, 22 339 169 vermehrt; dagegen gelangten M. 4 808 983, 5 103 382, 5 130 925 5 504 870, 6 818 125, 9 017 071, 7 521 557, 7 077 225, 10 214 128, 9 529 901, 10 165 244, 8 91 13 15 439 169 zur Abschreib. Besitzstand s. a. Bilanz. In den Gemeinden Monhofen b. Dieden 9 3 erwarb die Ges. 1911 ein umfangreiches Gelände, das sowohl in der Nähe der gesellsch lichen Minettegruben als auch an der Mosel gelegen ist, für die Errichtung 3 Hüttenwerks. 1912 weiteres Areal in der Nachbarschaft erworben. Beamte u. in allen Betrieben 1919/20: 34 361, welche M. 286 443 883 an Gehältern u. Löhnen empfingen