422 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eisenhütte Holstein in Rendsburg. Gegründet: 18./4. 1911; eingetr. 20./4. 1911. Firma bis 24./4. 1911 A.-G. für Hüttenbetric) Sitz bis 11./12. 1911 in Kiel; seitdem in Rendsburg. Gründer siehe dieses Handb. 1912/13. Die Ges. ist aus der in Konkurs geratenen Stahl- u. Walzwerk Rendsburg A.-G. hervorgegangen. Die Howaldtswerke in Kiel, die hervorragend an jenem Unternehmen beteiligt waren, cr. warben es aus der Konkursmasse u. brachten es in die neue Ges. ein. Der Gesamtpreis betrug M. 1 356 463. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Hüttenwerken u. aller damit in Zusammenhang stehender Geschäfte, sowie der Erwerb von Grundstücken u. Anlagen zu gleichen oder verwandten Zwecken. Das Werk lieferte 1911/12 u. 1912/13 je 30 000 t, 1913/14 22 500 t, 1914/15 22 000t ab, darunter einen Teil des Bedarfs der Howaldtwerke A.-G., der Grossaktion Schiffsbaustahl. Versandziffer 1912/13–1914/15: M. 4 208 390, 2 862 820, 2 828 740; später nicht veröffentlicht. Die Eisenhütte Holstein gehört dem Schiffsbaustahlkontor mit einer Quote von 8000 t an. Die Div. für 1918/19 wurde unter Inanspruchnahme von Rückl. gezahlt. Die im Geschäftsj. 1918/19 erfolgte Stillegung des Werkes dauerte noch während des grössten Teils des Geschäftsj. 1919/20 an. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 50 000; die G.-V. v. 10./5.1911 beschloss Erhöh. um M. 950 000, begeben zu pari. Von diesen Aktien wurden 400 Stück den Howaldtswerken übereignet u. 550 Stück plus 3 % Aktienstempel u. 4 % Stückzinsen von einem Konsort. übernommen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./4. 1913 um M. 500 000 in 500 Aktien, wovon zunächst M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913 zu 100 % plus Stempel zur Ausgabe gelangten, eingez. am 15./9. 1913. Die G.-V. v. 6./12. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 250 000. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von 1901, Stücke à M. 1000, eingetr. auf die Werke; in Umlauf Ende Sept. 1920: M. 296 000. Tilg. durch Auslos. im Juli (zuerst 1906) auf 2./1. (uerst 1907). Zahlst.: Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Kiel: Kieler Bank. Diese Anleihe wurde von der früheren Firma Stahl- u. Walzwerk Rendsburg emittiert u. von der Eisenhütte Holstein selbstschuldnerisch übernommen. Zahlst.: Hamburg: Commerz- 1 Privat-Bank. Hypotheken: II. M. 25 000 zu 4 u. 5 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstücke 270 000, Wege, Zäune u. Kanalisations- anlage 1, Wohngebäude 135 000, Fabrikgebäude 50 000, Siemens-Martin-Herdöfen Generatoren- u. Gaskanalanlage 1, Masch. 1, Walzenstrassen 1, Brammenwärmöfen 1, Gleis. anlage u. Platzeinricht. 1, Elektr.-Anlage 1, Lokomotiven u. Wagen 1, Stahlwerks-Pfannen u. Giesswagen 1, Bollwerk 1, Werkzeug u. Geräte 1, Mobil. 1, Kassa 117 682, Debit. 9 924339, Wertp. 427 085, Rohmaterial. 2 202 076, Fertigfabrikate 1 276 544. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Hypoth. I 296 000, do. II 25 600, Hypoth.-Zs. 4582, Löhne 121 307, Frachten- stundung. 38 491, Kredit. 9 430 302, Rückstell. 1 051 818, Talonsteuer-Res. 15 000, unerhob. Div. 1600, Ern.-Anlagen 1 250 000, Div. 300 000, Tant. 105 000, Vortrag 113 038. Sa. M. 14 402 739. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 95 000, Gewinn 1 768 038. – Kredit: Vortrag 121 798, Betriebsgewinn 1 741 239. Sa. M. 1 863 038. Dividenden: 1911: 6 % p. r. t.; 1911/12–1919/20: 8, 6, 0, 4, 15, 10, 28, 20, 20 %. Direktion: Johs. Auth. Prokurist: G. Harden. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Walter Siegmund, Stellv. Dr. H. Diederichsen, Kiel; Justurat Benno Mühsam, Berlin; Dr. jur. Max Esser, Berlin; Exz. Vizeadmiral Max von Basse, B.-Wilmersdorf; Dir. Fritz Urlaub, Kiel-Dietrichsdorf; Hütten-Dir. J. Auth, Mehlem. Zahlstelle: Rendsburg: Bankverein für Schleswig-Holstein. ärin, an Aktiengesellschaft Lauchhammer, jurist. Sitz in Riesa, Direktion in Lauchhammer. Gegründet: 8./2. 1872; eingetr. 21./2. 1872. Übernahme der Einsiedel'schen Hüttenwerke, Güter u. Wälder für M. 7 500 000. Die Firma lautete bis 1./12. 1899: Lauchhammer, ver einigte vormals Gräfl. Einsiedel'sche Werke. Werke in Lauchhammer, Gröba b. Riesa (Riesa genannt), Gröditz, Torgau u. Burghammer bei Hoyerswerda; Zweigbüros in Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf. Zweck: Braunkohlen-Bergbau, Gewinnung von Eisen u. Stahl, deren Verarbeitung in Walzwerken, Eisen- u. Stahlgiessereien u. die Verfeinerung der Erzeugnisse in eigenen Werkstätten. Die Ges. kann sich an Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen. Zum Werk Lauchhammer gehören Braunkohlengruben mit Brikettfabrik, Überland. kraftwerk mit einer Gesamtmaschinenleistung von 25 000 K W, welches sowohl die eigenen Werke mit elektr. Strom versorgt, wie auch etwa 2000 Ortschaften, u. zwar auf Grund von langjährigen Lieferungsverträgen mit dem Elektrizitätsverband Gröba u. der Überland- zentrale Liebenwerda, ferner Eisengiessereien zur Herstellung von Eisengussstücken in allen rwendungszwecke; ein Emaillierwerk für ihre Weiterverarbeitung zu Grössen u. für alle V.