Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 423 Gebrauchs- u. Sanitätsgegenständen mit 12 modernen Emaillieröfen; eine Bildgiesserei, eine Eisenkonstruktionswerkstatt für die Herstellung von Eisenhoch- u. Brückenbaufen u. Wasser- bauten; eine Maschinenbauwerkstatt u. ein Holzsägewerk für die Verarbeitung der in den eigenen Forsten gewonnenen Hölzer. Das Werk Riesa umfasst ein Siemens- . mit 7 modernen Öfen von 30–80 t Fassung, ein Stabeisen- u. Universaleisen-Walzwerk, ein Blechwalzwerk für Grob-, Mittel.- u. Riffelbleche, ein Rohrwalzwerk für die Herstellung von nahtlosen u. gewalzten Röhren, eine Verzinkerei, Werkstätten zum Bau v. Lokomotiv- u. Schiffsüberhitzern u. Rohrschlangen, sowie eine zweite Werkstatt für Eisenhoch- u. Brückenbau u. eine Abteilung für Schiffbau. Das Werk Gröditz besteht aus einem Siemens-Martin-Stahlwerk mit 5 Öfen von 10–30 t Fassung, einer Bessemerei, einem Tiegelstahlwerk, Schmiede- u. Presswerk zur Her- stellung von Schmiedestücken aller Art für den Maschinen- u. Schiffsbau; Werkstätten zur Erzeugung von Rädern u. Radsätzen für Eisenbahn- u. Kleinbahn- Fahrzeuge, einer Röhren- giesserei, einer Weichgussfittingsfabrik, einer Stahlformgiesserei u. zugehörigen Bearbeitungs- werkstätten u. einer Graugiesserei. Zum Werk Torgau gehören ein Siemens-Martin-Stahl- werk mit 2 OÖfen, eine Stahlformgiesserei mit zugehörigen Bearbeitungswerkstätten u. ein Presswerk. Das Werk Burghammer besteht aus einer Eisengiesserei. Arbeiterzahl: Es wurden beschäftigt in den Geschäftsjahren 1911/12–1919/20: 4630, 4698, 4741, 4669, 4005, 5094, 7000, 8000, 9000 Arbeiter; ausserdem etwa 900 Beamte Die Grösse des Grundbesitzes der Ges. beträgt zus. ca. 2213 ha, wovon 98 ha bebaute Fläche sind; ca. 1800 ha sind Forsten u. Braunkehlenfelder. Neue Kohlengruben sind im Aufschluss begriffen. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1917/18–1919/20: M. 1 678 482, 5 852 743, 24 692 632. Die Ges. ist Mitglied des deutschen Eisenbau-Verbandes, des deutschen Gussrohr-Ver- bandes u. verschiedener anderer Vereinigungen der Eisenindustrie. Kapital: M. 25 000 000 in 12 500 Inh.-Aktien (Nr. 1319 500) à M. 450 u. 19 375 Aktien (Nr. 12 501–31 875) à M. 1000. Früher M. 7 500 000 in Aßtien à 200 Tlr. = M. 600, lt. G.-V.-B. v. 28./11. 1879 auf je M. 450 reduziert u. abgestempelt, bewirkt ab 3./6. 1880; A.-K. somit bis 1909: M. 5 625 000; erhöht lIt. G.-V. v. 9./12. 1909 um M. 1 875 000 in 1875 Aktien à M. 1000, emittiert zwecks Erweiterung der elektr. Zentrale in Lauchhammer, der Errichtung einer elektr. Kraftfernleitung nach den Gröditzer u. den Riesaer Werken, sowie sonstiger Betriebs- erweiterungen. Die Dresdner Bank übernahm diese neuen, ab 1./7. 1909 div.-ber. Aktien zu 165 % u. bot den Aktionären v. 15.–30./12. 1909 auf nom. M. 3150 alte Aktien eine neue Aktie von M. 1000 zu 170 % an. An dem Nutzen, den die Dresdner Bank an den nom. M. 90 000 neuen Aktien erzielt, die den Aktionären nicht zum Bezuge angeboten werden, war die Ges. mit ¾ u. die Dresdner Bank nur mit ½ beteiligt. Auf die neuen Aktien sind 25 % u. das Agio sofort u. restliche 75 % am 1./4. 1910 eingezahlt. Agio mit M. 1 120 696 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 29./1. 1912 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1912, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 6.–21./2. 1912 zu 155 %. Agio mit M. 1 118 701 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Erricht. eines neuen Blechwalz- werkes sowie zur Vergrösser. des Martinwerkes u. zu sonst. Neubauten u. Herstellungen. Zum weiteren Ausbau der Werksanlagen beschloss die G.-V. v. 4./11. 1916 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 13 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916, übernommen von der Dresdner Bank zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 10: 3 v. 2.–30./12. 1916 zu 155 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./7. 1918 um M. 6 000 000 (auf M. 19 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918, übernommen von der Dresdner Bank zu 195 %, angeboten den alten Aktionären v 19./8.–14./9. 1918 zu 200 % Die a. o. G.-V. v. 23./3. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von der Dresdner Bank zu 108.75 %, angeb. den alten Aktion. zu 115 %. Die Aktienmehrheit ging 1920 in den Besitz der Linke-Hofmann-Werke in Breslau über. Der A.-R. beschloss, einer für den 10./3. 1921 ein- zuberufenden G.-V. vorzuschlagen, das A.-K. um M. 25 000 000 auf M. 50 000 000 zu erhöhen. Den Aktion. sollen mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921 ausgestattete junge Aktien im Verhältnis 1:1 zum Kurse von 250 % angeboten werden. Ferner werden M. 30 000 000 5 % mit 102 % rückzahlbare Teilschuldverschreib. ausgegeben. Gründerrechte: Bei jeder Erhöh. des A.-K. waren die ersten Aktienzeichner, beziehentlich deren Rechtsnachfolger, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der neu zu emittierenden Aktien zum Pari-Kurse zu übernehmen berechtigt, jedoch nur, wenn und soweit das A.-K. über den urspr. Betrag von M. 7 500 000 hinaus erhöht wird. Diese Rechte sind im Juli 1905 durch eine einmalige Zahlung von 1.618 % vom Betrage der urspr. Zeichnungen abgelöst. Diese Ablös. ist bis 1909 für 99.6 % des urspr. Betrages von M. 7 500 000 durchgeführt u. nunmehr als abgeschlossen zu betrachten. Nur M. 30 000 noch ausständig, deren Inhaber aber bei den letzten Kap.-Erh. v. 29./1. 1912 u. 4./11. 1916 keinen Gebrauch von ihren Rechten machten. Hypothekar-Anleihe: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 6./6. 1919, rückzahlbar zu 103 % ab 1924 durch Auslos. bis spät. 1955. Stücke à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: Die Sicherstellung erfolgte durch hypothek.