430 Erabergwerke und Hüttenbetriebe. Prokurist: Max Dörfel. Aufsichtsrat: Vors. Konsul J. L. Kruft, Essen; Bankier K. Th. Deichmann, Köln: Gen.- Dir. Rob. Kocher, Letmathe; Bankier Karl von der Heydt, Berlin; Bankier Dr. Eduard von Eichborn, Breslau; Dr. Clemens Gaul, Köln. Fagoneisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Troisdorf. Die a. o. G.-V. v. 15./1., 16./4. u. 15./5. 1912 genehmigten einen mit dem Lothringer Hütten. vorein Aumetz-Friede in Brüssel-Kneuttingen auf die Dauer von 12 J. abgeschloss. Interessen- gemeinschaftsvertrag, wonach insbes. die Gewinne der beiden Ges. vereinigt werden u. dem Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede das Recht eingeräumt wird, das Vermögen der Ges. als Ganzes gegen Gewähr. von Aktien des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede innerhalb der Vertragsdauer zu erwerben. Die Ges. Aumetz-Friede übernimmt die Uberwachung der Geschäftsführ. sowie die Beschaffung der wichtigeren Rohmaterial. u. Halbfabrikate der Mannstädt-Ges. Die Gewinne der 3 Ges. (die Düsseldorfer Eisen- u. Draht-Ind. gehört mit zur Interessengemeinschaft) werden Ende jeden Geschäftsj. vereinigt. Durch den Vertrag, welcher für die Gewinnberechnung bereits ab 1./7. 1911 Geltung hat u. wodurch also den Aktionären von Mannstaedt auch für die Zeit der durch die Betriebsverlegung geschmälerten Erträgnisse eine angemessene Div. gesichert war, gewährleistet der Lothringer Hüttenverein der Ges. sobald er selbst eine Div. zur Verteil. bringt, die Ausschütt. einer Mindestdiv. von 6 % auf die Vorz.-Aktien u. 5 % auf die St.-Aktien. Sofern der Lothringer Hüttenverein aber seinerseits eine höhere Div. als 5 % zur Ausschütt. bringt, hat er der Mannstaedt-Ges. zunächst Pro Prozent seiner 5 % übersteig. Div. je weiteres ½ % auf die St.-Akten pro Prozent Hüttenvereins-Div. über- 7 % hinaus zu vergüten. Falls der Lothringer Hüttenverein mehr als 7 % Div. verteilt, hat Mannstaedt je ½ % Prozent Mehr-Div. auf sein Gesamt-A.-K. zu erhalten. Vom 1./7. 1914 ab änderte sich für weitere zehn Jahre die Div.-Berechnung derart, dass falls der Hütten- verein bis 8 % Div. verteilt, an Mannstaedt ein gleicher Prozentsatz für seine Aktien zu vergüten ist; für jedes volle Prozent Hüttenvereins-Div. über 8 % hinaus erhält Mannstaedt J3e ½ % Div. auf das Gesamt-A.-K. Die Interessengemeinschaft wurde auf je 12 Jahre geschlossen u. Aumetz-Friede das Recht eingeräumt, innerhalb dieser Zeit den Erwerb der Aktien beider Ges. in der Weise vorzunehmen, dass den Aktionären der Mannstaedt-Ges. für je M. 4000 ihrer Aktien je frs. 4500 Aumetz-Aktien mit gleicher Div.-Ber. überlassen werden. Zur weiteren Sicherung seines Einflusses auf die Ges. Mannstaedt sicherte sich Aumetz-Friede die Erwerbung des entsprechenden Teiles der Aktien (M. 2 600 000). In dem zwischen dem Faqeneisen-Walzwerk IL. Manstaedt & Cie. und deren Nachfolgerin von Aumetz- Friede, der Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein A.-G. abgeschlossenen Interessenge- meinschaftsvertrag ist der letzteren Ges. im § 5 das Recht eingeräumt, in der Zeit bis 30./6. 1923 das Gesellschaftsvermögen der Ges. Mannstaedt als Ganzes zu erwerben gegen Gewährung von Aktien der Lothringer Ges. in der Art, dass auf je nom. M. 4000 Mannstaedt Stamm- oder Vorz.-Aktien je nom frs. 4500 (= M. 3600) Aktien der Lothringer Ges. ent- fallen. Dieses Angebot erfolgte im Juni-Juli 1918. Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11/3. 1897. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452 abz. M. 1 061 452 für Kredit. Sitz der Ges. bis 17./11. 1913 in Köln-Kalk Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten u. Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Tätigkeit an- schliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassten 5 ha 23 a 82 am, von denen etwa 23 072 am mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2508 am mit 2 Wohnhäusern bebaut waren. (Wegen Verlegung u. Verkauf siehe unten). Für Neuanlagen u. Grund- erwerb wurden 1910/11–1919/20 M. 1 120 376, 2 279 433, 17 064 975, 5 506 692, 1 848 454, 561 305, 707 199, 201 084, 2 819 865, 1 207 484 ausgegeben. Die mit Bahnanschluss versehenen Walzwerksanlagen der Ges. enthalten 8 Walzenstr. für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit 16 Schweissöfen, Dampfkesseln, elektr. Zentrale u. allem sonst. Zu- behör. Für Reparat., sowie zur Herstell. von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstrukt. sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. — Produktion an Facon-Eisen,- Stahl, Kupfer, Messing, -Bronze- u. -Aluminium, an fertigen Artikeln wie Stanz- u. Presswaren, sowie an kleineren Konstruktionen, an Schrauben, Muttern, Röhren 1905/06–1912/13: 39 494, 47 845, 37 255, 33 126, 39 547, 58 929, 55 678, 65 993 t. Roheisen-Produktion 1910/11–1912/13: 52 816, 47 960, 55 086 t; Produktion für 1913/14 u. 1914/15 nicht veröffentlicht, doch betrug die Erzeug. der Walzwerksanl. 1915/16 115 000 t, 1916/17 135 000 t Stabeisen. Jahresumsat- 1912/13–1919/20 M. 17 956 246, 18 435 102, 16 898 591, 27 389 283, 41 319 113, 51 006 077, 56 247 583, 352 005 677. Arb.-Zahl 1919/20 durchschnittl. 3941 Mann. 1914/15 Betriebseinschränkung, 1915/16–1917/18 im Rahmen der Betriebsmöglichkeit volle Beschäftigung. Herstellung von Kriegsbedarf. 1918/19 Umstellung der Betriebe auf Friedensarbeit. 1919/20 Schwierigkeiten in der Rohstoff- u. Kohlenbeschaffung. Infolge der Fusion mit der Sieg-Kheinischen Hütten-Akt.-Ges. (s. unten) wurden die Kalker Betriebe in ganz moderner Ausgestalt. u. Erweiter der verschied. Anlagen nach Friedrich-Wilhelmshütte verlegt, was bis Mitte 1913 geschehen ist. Der dadurch freigewordene Grundbesitz in Köln-Kalk wurde verkauft. Grundbesitz: In