* $ Kohlenbergbau. 455 Prokuristen: C. Peucker, E. Klingeberg, Dr. G. Schöning. 7 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bergwerks-Dir. Carl Knupe, Linden-Ruhr; Stellv. Hugo Stinnes, .Amtsrichter a. D. Herm. Thomas, Mülheim-Ruhr. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland. 0 Frankfurt-Finkenheerder Braunkohlen-Akt.-Ges. Sitz in Charlottenburg, Verwaltung in Frankf. a. O., Gubenerstr. 1. Gegründet: 26./4. 1907; eingetr. 3./6. 1907. Gründer: Prof. Alfred Pringsheim, 0 München; Rittergutsbes. Paul von Rohrscheidt auf Garzau; Bergwerksdir. Otto Scharf, Kaufm. Adolf Schüddekopf, Kaufm. Oscar Koch, Berlin. Nach näherer Massgabe des Gesellschaftsvertrages (§ 35) brachte der Mitgründer Prof. Alfred Pringsheim auf das A.-K. in die Akt.-Ges. ein M. 333 900 Geschäftsanteile der Berliner Bergbau-Ges. m. b. H. zu 9 0 Berlin mit dem Gewinnrechte seit dem 1./4. 1907 und erhielt dafür zum Kurse von 200 0 gerechnet 667 für vollgezahlt geltende Aktien im Nennwerte von M. 667 000 sowie M. 800 0 bar. Auf restliche M. 2 329 000 Aktien der neuen Ges. leistete Pringsheim eine Barzahlung von 25 % gleich M. 582 250 mit der Verpflichtung, die restlichen 75 % gleich M. 1 746 750 später einzuzahlen (ist geschehen). Die übrigen vier Gründer zahlten ihre Aktien sofort voll ein. Die neue Ges. erwarb weiter von den Rudolf Pringsheimschen Erben die restl. M. 666 100 Anteile mit Gewinn-Ber. ab 1./4. 1907 der Berl. Bergbauges. m. b. H. zum Kurse von 200 %, 4so dass hierfür M. 1 332 200 aufzuwenden waren. Somit befinden sich sämtliche M. 1 000 000 4. Anteile der Berl. Bergbauges. m. b. H. im Besitze der Akt.-Ges. Der Besitz der Berliner Bergbau G. m. b. H. umfasste die 8 gesonderten Grubenkomplexe im Gesamtausmasse von 481 312 889 qm, nämlich die Grubenfelder bei Frankfurt a. O. kons. Vaterland, die Gruben- felder bei Müncheberg kons. Preussen, die Felder der früheren Gewerkschaft kons. Freien- walde, die Grubenfelder bei Rauen, die zur Zeit nicht betriebene Grube Lord bei Küstrin. die unaufgeschlossenen Grubenfelder bei Filehne und Nettchendorf und die Bergwerksfelder bei Brieskow-Finkenheerd. Gefördert wird z. Z. auf dem Bergwerk Clara Maria (Emilschacht), Margaretenschacht. Wilhelmschacht Tagebau (Bergwerk Finkenheerd) mit Brikettfabrik Finken- heerd. Die Grube kons. Preussen kann tägl. 4000 hl Kohle leisten, Margaretenschacht 6000 hl, Wilhelmschacht 8000 hl. Der Wert der Gerechtsame bei Finkenheerd wird auf M. 3 442 937 taxiert. Der Kohlengehalt dieser Felder wird auf reichlich 500 000 000 hl angegeben. Die gesamten Bergwerksfelder erschienen in der Eröffnungsbilanz der A.-G. mit M. 1 500 000, alle übrigen Objekte, die Schächte, Gebäude, Grundstücke etc. mit M. 500 000. 1908 wurde der Ges. vom Oberbergamt zu Halle das Bergwerkseigentum der Felder Dolgelin IV, Harald, Clara Emilie, Doris, Wolfhart u. Helene verliehen. 0 Zweck: Bergbau auf allen Braunkohlengruben, welche die Ges. als Eigentümerin, Päch- terin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen Rechts besitzen wird, Ver- wertung, Brikettierung und sonstige Verarbeitung der selbstgewonnenen oder anderweitig terworbenen Braunkohle u. sonst. Mineralien oder Urprodukte. Die jetzt mit 4 Pressen ver- sehene Brikettfabrik zu Finkenheerd mit elektr. Zentrale kam Anfang 1909 in Betrieb. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10–1918/19 M. 140 810, 222 000, 123 000, ca. 154 000, ca. 60 000, ca. 70 000, 104 532, rd. 23 000, 174 763, rd. 210 000. Produktionszahlen etc. werden nicht % veröffentlicht. Infolge des Kriegszustandes 1914/15–1916/17erheblicher Rückgang der Förderung. Die Ges. ist bei der Braunkohlen- u. Brikett-Vereinig., G. m. b. H. in Frankf. a. O. beteiligt, welcher Ges. der Verkauf der Rohkohlen u. Briketts übertragen ist. * Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. 15 Anleihe: M. 1 000 000 zu 5 %, Oblig. v. 1907, Stücke zu M. 1000, rückzahlb. zu 105 %. Tilg. durch jährl. Verl. im Aug. auf 15./11., zuerst 1912. In Umlauf Ende März 1920 M. 567 000, in eigenem Besitz M. 433 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bergwerkseigentum 1 414 313, Grundstücke 279 476, Grubenanlagen 239 473, Brikettfabrik u. elektr. Zentrale 733 091, Drahtseilbahnanlage 66 997, 1 Eisenbahnanlage 167 383, Hafenanlage 65 283, Abraum 4266, Schiffsfahrzeuge 4992, Pferde u. Wagen 71 552, Inventar 1, Reserveinventar 1, Wasserversorg.-Anlage 3094, Grubenanlage Rosengarten 89 204, Abraumgeräte 301 455, Material 328810, Kohlen- u. Brikettbestände 4025, Effekten 68 122, Kassa 72 163, Beteilig. 35 825, Forder. 1 100 261. – Passiva: A.-K. 3 000 000, 5 % Anleihe 567 000, do. Zs.-Kto 10 631, R.-F. 6232, Unterst.-F. 10 358, Gläubiger 1 418 779, Gewinn 36 788. Sa. M. 5 049 790. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Kriegs-Unterstütz. u. Steuern 207 393, Ahnleihe-Zs. 51 387, do. Aufgeld 2250, Kursverlust auf Wertp. 647, Unterstütz.-F. 5000, Ab- Schreib. 370 217, Reingewinn 36 788 (davon R.-F. 1839, Vortrag 34 940). – Kredit: Vortrag 25 216, Betriebsertrag 574 651, Zs. 22 169, Gewinn aus einmaligen Einnahmen 9290, Gewinn aus Abbruch Clara Maria 42 358. Sa. M. 673 685. Dividenden 1907/08–1919/20: 0 %. Direktion: Bergwerks-Dir. Dipl.-Berg-Ing. Emil Niehoff, Carl Tropp, Frankf. a. 0. Prokurist: Karl Kuhfall.