Kohlenbergbau. 457 666... Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss Ankauf des Bergwerks Siebenplaneten. Grösse des .an die Harpener Zeche Neu-Iserlohn I anstossenden Feldes des Bergwerks 4 412 991 qm. 7*3 Beteil. von Siebenplaneten im Kohlensyndikat 337 600 t für Kohlen, 64 600 t für Koks, 132 360 t für Briketts. Es sind 64 Koksöfen, 7 Brikettpressen u. 2 Förderschächte vorhanden. Die Kuxeninhaber haben als Abfind. pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 in Harpener Aktien gerhalten (siehe auch unter Kapital u. besondere Bilanz von Siebenplaneten). Die Beteilig. 0 bei Siebenplaneten stand bei Harpen ult. Juni 1920 mit M. 2 447 589 zu Buch. Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500 Aktien der A.-G. Mainkette in %Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1909–1919: Je 4 %) für M. 352 010 erworben. Der Betrieb wurde der Abteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. 90 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit sämtl. 1000 bezw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1920 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten nahmen einen solchen Ver- lauf, dass im Aug. 1912 die durchschnittl. Tagesförder. bereits 2000 t überschritt. Kohlenförder. 1911/12–1917/18: 344 418, 615203, 630 141, 496739, 554 197, 2, ?, 517 462 t. Seit 1912 ist die erste Batterie Koksöfen, bestehend aus 120 Grosskammeröfen mit Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb. Zur Deckung der Kosten für den vollständigen Ausbau der Zeche hat die Gew. eine Hypoth.-Anleihe von M. 8 000 000 aufgenommen, neben einer besonderen Anleihe von ca. M. 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürg- schaft übernahm. (Siehe auch unten.) Mit der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. wurde ein Vertrag geschlossen, wonach der Betrieb der Zeche unter Aufsicht u. für Rechnung der ge- nannten Ges. geführt wird. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1911/12–1917/18 M. 143 896, 163 819, 174 324, 136 672, 169 253, 187 631, 221 444 gezahlt (siehe auch unten). Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1920 2425 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 1000 Beamten- u. 7397 Arbeiter-Wohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1919/20 ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 263 696 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30./6. 1920 2691 ha 11 a 19 qm. Besitz an Grubenfeldern 161 433 395 qm oder 78 Normalfelder. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1920 M. 164 661 789. Für Neuanlagen wurden 1908/09–1919/20 M. 13 393 382, 9 362 773, 7 921 780, 13 952 256, 10 543 952, 13 836 262, 12 837 273, 4 374433, 1 512 018, 3 193 202, 4 049 265, 12 258 699 verausgabt, wovon 1919/20 entfallen auf Grunderwerb M. 810 612, Be- triebsgebäude M. 527 148, Beamten- u. Arb.-Wohn. M. 2562 366, Anschaffung von Masch. aller Art M. 6 261 997, Kohlen-Wäschen u. Verladungen M. 527 148, Licht- u. Kraftanlagen 910 268, Erweiter. und Ausbau des Gutes Geeste M. 68 495, Gew. Siebenplaneten M. 545 298, Gew. Victoria M. 103 077, Schiffahrt M. 137 904. Die Abschr. für 1919/20 wurden auf M. 10 488 557 festgesetzt, der Rückl. wegen Bergschäden u. schwebender Verpflicht. M. 6 000 000 überwiesen. Dem Rückl.-Kto für Bergschäden wurden M. 6 280 407 belastet, so dass dieses Reserve-Kto nunmehr einen Saldo von M. 280 407 in der Bilanz nachweist. Die Ges. hatte 1919/20 an Abgaben zu zahlen: Staatssteuer M. 1 206 374, Gemeinde- steuer M. 5 453 507, Kohlensteuer M. 124 015 489, Warenumsatzsteuer M. 2 723 071, Bergwerks- steuer an Herzog von Arenberg M. 527 624, Talonsteuer M. 255 200, Unfallgenossen- schaft M. 5 461 899, Emschergenossenschaft M. 166 387, Berggewerkschaftskasse M. 259 653, Handelskammerbeitrag M. 6581, Beitrag zum Dampfkessel-Uberwachungsverein M. 174 355, Eichgebühren M. 6983, Knappschaftsbeiträge der Pensionskasse M. 3 021 889, do. Kranken- kasse M. 5 162 088. do. Invaliden- u. Hinterbliebenenversich. M. 466 597. Sa. M. 157 456 802. Gesamtprodukt.: 1913/14 1914/15 1915/16 1916/17 1917/18 1918/19 1919/20 Steinkohlen t 8 206 664 6 454 559 7 302 353 7 239 289 7 563 737 6 175 422 6 441 827 Koks . . „ 1 366 241 1 170 422 1 803 519 2 090 887 2 151 422 1 665 578 1 486 153 Briketts. „ 453 643 443 989 346 822 148 439 143 660 133 490 127 879 Gesamteinn. „ 95 243 513 73 207 263 100 336 494 119 883 092 157 310 460 2 3 Gesamtausg. „ 73 559 267 58 174 665 78 181 148 100 162 989 140 734 999 ? P Infolge der staatlichen Umwälzung und der dadurch eingetretenen Arb.-Bewegung ist im Geschäftsj. 1918/19 ein Reingewinn nicht erzielt worden, vielmehr ein Verlust von M. 76 804 verblieben. Zur Zahlung einer Div. von 5 % wurde der R.-F. B mit M. 3 330 735 in Anspruch genommen, sodass einschl. des Vortrages aus dem Vorjahre von M 2 224 290 ein Betrag von M. 5 478 221 zur Verfügung stand, dessen Verteilung lt. Bilanz erfolgte. Bruttogewinn 1919/20: M. 52 955 286, Abschreib. M. 10 488 557, Reingewinn M. 12 359 269. Die Abteil. Koksöfen-Nebenproduktenfabriken stellten 1909/10–1918/19 her: schwefel- saures Ammoniak 16 207, 17 630, 18 952, 22 512, 19 091, 16 039, 24 738, 8906, 6658, 13 341 t, Ammoniakwasser 791, 593, 553, 636, 95, 420, 12 711, 22 019, 30 141, 11 453 t, Teer 41 811. 46 590, 49 412, 58 508, 49 856, 42 520, 66 500, 70 722, 73 794, 56 527 t, Benzol u. Homologen 1019. 6176, 6305, 7662, 8194, 7493, 11 194, 13 240. 14 538, 10 889 t. Auch werden Naphthalin. Waschöl, andere Teeröle, Teerpech gewonnen. Gesamtwert der gewonnenen Nebenprodukte M. 4 757 047, 5 720 636, 6 417 823, 8 456 740, 7 640 000, 6 800 000, 11 100 000, 13 600 000, 15 400 000, 12 250 831. Belegschaft 1911/12–1919/20 durchschnittlich 27 504, 30 556, 31 048, 24 330, 23 237, 28 093, =―――― == = ――― ― =―――――= . ― = ―――― ― ―――――――――― ――― ―