482 Kohlenbergbau. Meuselwitzer Braunkohlen- u. Brikettwerke, Akt-Ges. in Meuselwitz S.-A. (In Liquidation.) Gegründet: 4./6. 1912; eingetr. 11./6. 1912. Gründer s. Handbuch 1916/17. Die G.-V. „. 11./9. 1919 beschloss die Auflös. der Ges. Der Besitz der Ges., die Kohlengrube Marie ging an die Rositzer Braunkohlengrube über. Zweck: Betrieb von Kohlenbergbau u. Brikettfabrikation, der Erwerb u. die Veräusser von Bergwerken, Kohlenfeldern, Brikettfabriken, Kuxen, Anteilen u. Obligat. von Bergwerken Die Ges. erstand Mitte 1913 in der Zwangsversteigerung die der Handels-Ges. Ernst Moser & Co. gehörige Mariengrube bei Meuselwitz samt ausgedehnten Kohlenfeldern für M. 2 500 535. Vorhanden ist eine Brikettfabrik mit 8 Pressen. Im Geschäftsj. 1914/15 ergab sich infolge grosser Einschränkung in der Produktion wegen Umbauten ein Verlust von M. 135 711, erhöht 1915/16 auf M. 155 210, 1916/17 auf M. 187 188; diese Unterbilanz konnte aus dem Gewinn von 1917/18 getilgt werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 11./7. 1913 um M. 995 000, begeben zu pari. Hypotheken: M. 1 408 908, sowie M. 119 624 Kohlenfeldrestkaufgelder. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Kohlenfelder 1 578 151, Masch. 633 852, Gebäude 531 167, Kto für Oberflächen im Tagebau 14 817, Eisenbahngleis 28.439, Fabrikinventar 3751, Fuhrwerk u. Gleiswagen 1860, elektr. Licht- u. Kraft-Anlage 30 435, Wasserversorg. 15 380, Mobiliar u. Inventar 2865, Fuhrwerk 1, Kühlrinnen 23 420, Lokomotiven 7180, Kohlenbagger 32 640, Wasserleit. im Tagebau 2965, Vorräte 466 863, Debit. 68 358, Kassa 6270. – Passjiva: A.-K. 1 000000, R.-F. 20 000, Hypoth. 1 408 908, Restkaufgelder 119 624, Kredit. 889 150, Gewinn 10 732. Sa. M. 3 448 416. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 266 865, Betriebskto 1 234 858, Abschreib. 138 497, Gewinn 10 732. – Kredit: Bilanzkto 3183, Generalkohlen 1 647 770. Sa. M. 1 650 953. Dividenden 1913/14–1918/19: 0 %. (Betrieb im Herbst 1913 aufgenommen.) Liquidator: Bergwerks-Dir. Albert Müller, Altenburg. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Erich Edler von der Planitz, Grosszössen: Landgerichts- rat H. Clemens, Cöln; Arthur Sommer, Karlsbad; Dr. jur. Hans Nellessen, Berlin; Luitwin von Boch-Gallhan, Mettlach. Bleichertsche Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra, A.6. in Neukirchen bei Borna. Gegründet: 4./1. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 21./3. 1906 in Borna. Die Bleichert- schen Erben in Leipzig brachten in die A.-G. ein die von ihnen in Neukirchen unter der Firma Adolf Bleichert, Braunkohlenwerke, Neukirchen-Wyhra betriebene offene Handelsges. mit allen Aktiven u. Passiven nach Massgabe der Bilanz vom 30./6. 1905, wofür ihnen 1100 Aktien gewährt wurden; die Braunkohlengewerkschaft Borna-Lobstädt brachte in die A.-G. ein das von ihr in Borna betriebene Braunkohlenwerk mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach Gewährung von 100 Aktien. Die von den Inferenten eingebrachten Werte Wurden in die Ges. mit M. 1 562 001 eingebracht. Die Passiven betrugen M. 362 001, so dass die Eröffnungsbilanz ein Kapital von M. 1 200 000 aufwies. Die Bleichertschen Erben u. dio Gewerkschaft Borna-Lobstädt übernahmen die ihnen gewährten Aktien zu 110 % u. zahlten das Agio von M. 120 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. bar ein. Zweck: Ubernahme und Weiterbetrieb der der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Adolf Bleichert Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra gehörigen Braunkohlenwerke nebst der dazu gehörigen Brikettfabrik sowie des von der Gew. Borna-Löbstädt betriebenen Braunkohlenwerkes u. der dazu gehörigen Nasspresssteinfabrik; Erwerb oder Ausbeute and. Gruben u. Kohlenfelder; landw. Ausbeutung der der Akt.-Ges. gehörenden Felder; Verwert. der Produkte des Bergbaues u. Handel damit. Die Ges. besass urspr. 192 ha in den Gemarkungen Wyhra, Neukirchen und Zedlitz belegenen, eigenen Grundbesitz, davon 120 ha abbaufähige Kohlenfelder, in denen die Kohle fast überall durch Tagebau gewonnen werden kann. Der Kohlenbergbau wird gegenwärtig nur in Tagebau betrieben. Der 30 m tiefe Förderschacht ist mit dem Tagebau durch eine ca. 1500 m lange unterirdische Doppelbahn, die zur Seilförder. dient, verbunden; parallel dieser läuft eine zum Wasserschacht führende Wasserstrecke. Förder- u. Wasserhalt.-Schacht stehen in Mauerung. Der Förderschacht ist mit einem eisernen Fördergerüst versehen. Die Grube Wyhra ist durch oberirdische Drahtseilbahn mit der an der Station Neukirchen der Bahn Leipzig-Chemnitz gelegenen u. mit Gleisanschluss versehenen Brikett- fabrik verbunden, die 4 Trockenöfen und 4 Brikettpressen enthält; eine weitere Brikett- fabrik kam 1913 in Betrieb. Die Ges. besitzt 2 bei Neukirchen gelegene massive villenartige Wohngebäude für Vorstand u. Beamte, 4 Wohngebäude für Grubenbeamte und Arb.-Wohnhäuser für 50 Arb.-Familien in der Gemarkung Whyra, ferner 6 Bauerngüter u. 1 Mühlengutsgrundstück, die sämtl. verpachtet sind. Erhöh. der Substanzkonten 1906/07 bis 1914/15: M. 160 804, 190 104, 146 276, 154 511, 586 797, 483 196, 670 895, 2 274 492, 107 878, davon entfielen 1913 14 M. 1 910 124 auf Neubau-Kto. Die Ges. verkaufte am 1./1. 1910 den einen selbständigen Betrieb bildenden Karlsschacht in Borna. Dagegen wurde 1910 der Wilhelm- schacht bei Gnandorf bezw. 1200 Kuxe desselben erworben (siehe bei Kap.). Die restl. %%%%