Kohlenbergbau. 483 100 Kuxe der 1300 Kuxe sind im eigenen Besitz der Gew. Wilhelmschacht. Diese betreibt Braunkohlenbergbau im Tage- u. Tiefbau u. besitzt in den Gemarkungen Gnandorf u. Hartmannsdorf bei Borna 110 ha eigenen Grundbesitz u. 70 ha Kohlenabbaurechte, die bei heutiger Produktion auf etwa 80 Jahre ausreichen. .Die mit Gleisanschluss versehene Brikettfabrik arbeitet mit 4 Brikettpressen u. 4 Trockenöfen, die eine Jahresproduktion von 1 300 000 Ztr. Briketts ermöglichen. Im Jahre 1912 wurde das Werk Neukirchen-Wyhra durch Errichtung einer neuen- Brikettfabrik mit 4 Doppelpressen vergrössert und der Tage- bau direkt mittelst einer neuen Drahtseilbahn mit beiden Fabriken verbunden. Im J. 1910/11 erfolgte der Erwerb der Majorität der Kuxe der Gew. Regiser Kohlen- werke, doch wurde dieser Besitz 1917 wieder verkauft. 1910/11 fand der Erwerb weiterer Kohlenfelder in Wyhra statt (siehe oben), die sich die Ges. durch einen Abbauvertrag sicherte. Hierdurch hat sich die Lebensdauer des Werkes Neukirchen fast auf das Doppelte erhöht. Neben geringer Beschäftigung durch das Kohlen. syndikat ist das ungünstige Resultat der Jahre 1911/12–1914/15 in der Hauptsache auf die ungenügende Ausbeute der Gew. Regiser Kohlenwerke zurückzuführen. Regis hatte mit Betriebsschwierigkeiten wegen Entwässerung der Kohle zu kämpfen. Die Förderung betrug 1907/08–1915/16 2 944 265, 2 845 795, 2 462 285, 5 028 530, 5 423 193, 5 006 619, 6 376 394, 7 578 130, 8 290 093 hl; hiervon wurden 370 577, 354 519, 373 313, 675 431, 757 947, 553 743, 690 656, 606 314, ? hl als Rohkohle abgesetzt; Briketts wurden her- gestellt 2 073 350, 1 073 700, 943 600, 2 015 168, 2 131 027, 2 018 100, 2 652 137, 3 506 968, 4 032 900 Ztr.; ferner fabriziert auf Wilhelmschacht 1910/11–1915/16 2 984 100, 3 093 414, 2 970 910, 3 095 719, 1 740 581, – Ziegelsteine. Produktionsziffern für 1916/17–1918/19 nicht veröffentlicht; Förderung auf Grube Wyhra u. Wilhelmschacht 1919/20: 7 788 529 hl, davon verkauft 238 967, Briketts fabriziert 181 110 t, Ziegelsteine 1 289 151 Stück. Reingewinn betrug 1915/16–1919/20 M. 159 929, 394 454, 290 196, 284 540, 400 165. Kapital: M. 3 600 000 u. zwar M. 1 800 000 in 1800 Vorz.-Aktien u. 1800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, begeben bei der Gründung zu 110 %; dazu lt. G.-V. v. 13./4. 1910 noch M. 600 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben zu pari. Der Erlös dieser Emiss. diente zum Erwerb der 1200 Kuxe des Wilhelmschachtes in Gnandorf, dessen Gewerken für 2 ihrer Kuxe 1 Bleichert-Aktie sowie M. 50 in bar gewährt wurden. Zur Tilg. des Bankkredits beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 1 800 000 (auf M. 3 600 000) in 1800 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu pari. Vom Reingewinn erhalten zunächst die Vorz.-Aktien bis zu 6 % Div. u. die aus früheren Jahren hieran etwa fehlenden Beträge, sodann die St.-Aktien bis zu 5 % Div., während ein etwaiger Überschuss unter Vorz.- u. St.-Aktionäre hälftig geteilt wird. Im Falle der Liquid. werden in erster Linie der Nennwert der Vorz.-Aktien u. etwaige Div.- Rückstände ausgezahlt, darauf der Nennwert der St.-Aktien u. die dann noch verbleibenden Beträge nach dem Verhältnis des Nennwertes der Vorz.- u. St.-Aktien geteilt. Die Nieder- lausitzer Kohlenwerke in Berlin besitzen sämtl. M. 1 800000 Vorz.-Akt. u. M. 1 688 000 St.-Aktien. Hypothek: M. 195 503 (Stand ult. Juni 1920)0). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 10 000). Rest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Anlagen 3 493 920, Abraum 12 443, Vorräte 884 830, Kassa 35 147, Beteilig. u. Effekten 588 493, Debit. 4 336 166. — Passiva: A.-K. 3 600 000, R.-F. I 213 000, do. II 60 000, Talonsteuerrückst. 25 000, Hypoth. 195 503, Abbaugelder 41 336, Kredit. 4 815 995, Gewinn 400 165. Sa. M. 9 351 001. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 588 673, Abschreib. 503 970, Gewinn 400 165. – Kredit: Vortrag 16 540, Betriebsüberschuss 1 476 268. Sa. M. 1 492 809. Kurs Ende 1908–1920: 143.50, 147.50, 137, 134, 100, 42.75, 46*, –, 125, –, 110,, 100, – %. Zulass. der St.-Aktien zur Notiz an der Leipziger Börse erfolgte im Januar 1908. Aufgelegt am 21./1. 1908 zu 140 %. Dividenden: St.-Aktien 1905/06–1919/20: 8, 10, 10, 10, 10, 8, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 9 %. Vorz.-Aktien v. 1./1.–30./6. 1914: 3 %; 1914/15–1919/20: 6, 6, 6, 7, 7, 10 %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: Dipl.-Ing. Bergwerks-Dir. Hans Ziervogel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Stellv. Gen.-Dir. Hugo Gabelmann, Dr, Ernst Petschek, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Leipzig; Emil Nitzschke, Leipzig-Leutzsch. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Deutsche Bank. „Freia“ Braunkohlenwerke Akt.-Ges. in Niesky 0.-L. Gegründet: 8./3. 1917; eingetr. 29./3. 1917. Gründer: Dir. Richard E. Pestel, Dr. Kurt Schoeller, Dr. Heinr. Keller, Dr. jur. Wolfgang Behrens, Dr. jur. Fritz Jessen, sämtl. in Berlin. Sitz der Ges. bis 1920 in Berlin. Zweck: Betrieb von Braunkohlengruben und Fabriken zur Verarbeitung und Verwertung der im Bergbau gewonnenen Erzeugnisse. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern, auch sich an anderen 319