Kohlenbergbau. 485 Geschäftsjahr: 1./4.–31 /3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Noch nicht bez. Aktien 98 400, Kassa 66, Bankkto 22 850, Gleisanschluss- u. Vorflutkto 74 000, Bauten 26 000, Kaut. 1000, Inventar 734, Masch. 298 600, Debit. 208, Torffabrikationskto 8400, Feldbahn 61 500, Guth. 80, Gewinn 24 539. – Passiva: A-K 510 00 ), Kredit. 6378, Akzeptkto 100 000. Sa. M. 616 378 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-, Gründungskosten, Zinsen, Pachtzins 51 443, Abschreib. 1179. – Kredit: Torffabrikation 28 083, Reinverlust 24 539. Sa. M. 52 623. Dividende 1919/20: 6 % Direktion: Wiesenbaumeister Ed. Wiese. Aufsichtsrat: Vors. Schneidemühlenbesitzer Hans Kalcher, Kaufm. Emil Bogdan, Kaufm. Franz Petroschka, Fabrik-Dir. Heinr Merkel, Pillkallen; Rittergutsbes. Max Braemer, Doristhal. Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Industrie-Ges. zu Rattmannsdorf. Direktion in Halle a. S., Merseburgerstrasse 156. Gegründet: 31./7. 1872. 2 Zweck: Braunkohlenbergbau u. Verwert. der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. be- sitzt die Braunkohlengrube Pauline vereinigtes Feld bei Dörstewitz nebst Kohlenfeldern, die Lützkendorfer Braunkohlengrube Emma nebst Kohlenfeldern, Briketts- und Nasspressen zu Dörstewitz u. Lützkendorf, ferner eine Paraffin- u. Mineralölfabrik zu Rattmannsdorf. Auf Lützkendorfer Tagebau wurde Jan. 1902 der Wasserhaltungsschacht niedergebracht. Kohlenförderung 1911/12–1915/16: 1 647 257, 1 949 663, 1 285 936, 1 500 538, 1 790 713 hl. Produziert 289 265, 310 660, 290 598, 215 620, 224 860 dz Briketts, 3 601 000, 1 087 000, 1 563 000, 876 000, 355 500 Stück Kohlensteine. Aus 15 776, 15 303, 16 049, 19 412, 17 509 dz Teer gewonnen 398, 374, 420, ?,q, ? dz Photogen u. Solaröl, 2166, 2132, 2160, 2637, 2468 dz Hart- u. Weichparaffin, 9585, 9172, 9642, 11 157, 9891 dz gelbe, rote u. dunkle Paraffinöle, 2142. 2102, 2253, 3494, ? dz Restprodukte (Paraffinschmiere, Kreosotöl, Asphalt, Blasenkoke etc.). Produktionsziffern seit 1916/17 nicht mehr veröffentlicht. Kapital: M. 500 000 in 625 (St.)-Aktien zu M. 400 und 250 (Vorz.)-Aktien zu M. 1000, sämtl. gleichber. Die Mehrheit der Aktien ging 1917 in den Besitz der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen über, wobei ein Preis bis zu 300 % bezahlt wurde. Urspr. M. 1 000 000 in St.-Aktien zu M. 400, erhöht lt. G.-V. v. 18./4. 1900 zwecks Abtragung der durch Ankauf und Vergrösserung der Lützkendorfer Werke entstandenen Bankierschuld um M 500 000 durch Ausgabe von 500 ab 1./7. 1900 div.-ber. Vorz.-Aktien à M. 1000, über- nommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären zu pari abzügl. 5 % Stück-Zs. bis 30./6. 1900 zuzügl. Schlussscheinst. Der Verlustvortrag aus 1912/13 M. 23 955 konnte 1914/15 getilgt werden. „ Sanierung 1915: Die G.-V. v. 4./10. 1915 beschloss Herabsetz. des A.-K. durch Zus. legung von je 4 St.-Aktien im Nennwert von zus. M. 1600 auf eine Aktie von M 400 Nennwert u. von je 2 Vorz.-Aktien über zus. M. 2000 Nennwert auf eine 1 Aktie über M. 1000 Nenn- wert. Die zus. gelegten St.-Aktien haben mit den zus. gelegten Vorz.-Aktien nach Verhältnis ihres neuen Nennwertes hinsichtlich der Div. u. der Ansprüche an die künftige Liquidations- masse v. 1./7. 1915 ab gleiche Rechte. Die Rechte der Vorz.-Aktien sind also aufgehoben. – Das Kapital nach der Sanierung besteht aus M. 250 000 in 625 St.-Aktien zu M. 400 u. M. 250 000 in 250 (Vorz.)-Aktien zu M. 1000. Der Buchgewinn von M. 1 000 000 diente zu Abschreibungen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: Jede St.-Aktie à M. 400 = 2 St., jede Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % (mind. M. 3000), von dem Betrage, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grubenfelder 110 000, Liegenschaften 1000, Gruben- anschlussgeleise 40 000, Wohngebäude 247 000, Betriebsgebäude 73 000, Masch. u. Geräte 332 000, Pferde u. Wagen 1, Waren u. Material. 336 121, Schuldner 1 515 837, Kasse 45 751. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, ausserord. R.-F. 55 000, Rückstell. für Erneuer. 180 000 (Rückl. 30 000), Rückstell. für Talonsteuer 5000, unerh. Div. 300, Gläubiger 1 831 066, Div. 40 000. Sa. M. 2 700 710. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 75 314, Zs. 22 025, Abschreib. 84 181, Gewinn 109 344. – Kredit: Vortrag 24 943. Brutto-Erträgnis 265 922. Sa. M. 290 865. Kurs: St.-Aktien: Ende 1906–1914: 61, 51, 40, 30, 20.50, 9.50, 3.25, 5.50, 4* %; Vorz.- Aktien: Ende 1906–1914: 98.50, 98, 94, 88, 60. 31, 35, 25, 25* %. Eingeführt im Nov. 1900 in Leipzig; erster Kurs 28./11. 1900: 101 %. Die Aktien notierten bis 1915 in Leipzig u. Halle a. S. Dividenden: St.-Aktien 1905/06–1914/1915: 3, 3, 2, 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1905/1906–1914/1915: 5, 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Gleichber. Aktien 1915/16–1919/20: 7, 7, 10, 8, 8 %. C.-V. 4 J. (K.). Direktion: Piltz. Prokurist: Joh. Mieth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Prof. Dr. Carl Bosch, Stellv. Dr. Oscar Michel, Ludwigshafen a. Rhein; Dr. Erich Dehnel, Leuna-Werke b. Merseburg; Bergwerksdir. Otto Scharf, Halle a. S. Zahlstellen: Halle: Eigene Kasse, Hallescher Bank-Verein von Kulisch, Kaempf & Co., Leipzig: H. C. Plaut; Ludwigshafen a. Rh.: Badische Anilin- u. Sodafabrik.