486 Kohlenbergbau. (Rositzer Braunkohlenwerke, Act.-Ges. in Rositz, S. A. Gegründet: 29./6. 1874 in Berlin; eingetr. 13./7. 1874; 1875 Sitz nach Rositz verlegt. Zweck: An- u. Verkauf von Kohlenabbaurechten. Gewinnung, Verarbeitung und Vertrieb aller Bergprodukte, besonders der Betrieb des Braunkohlenbergbaues und der damit zu ver- bindenden Fabrikationszweige. Der Besitz der Rositzer Braunkohlenwerke besteht Z. Z. aus 1. der Anlage in Rositz. Rositz besitzt eine durch 2 Förderschächte gelöste Tiefbauanlage eine Tagebauanlage ist in Vorbereitung. Die Brikettfabrik ist am 3./9. 1911 abgebrannt. Die Neuanlage ist auf eine Leistungsfähigkeit von 500 t Tagesproduktion ausgebaut; 2. der Anlage in Gorma mit einer durch 2 Förderschächte gelösten Tiefbauanlage sowie einer Brikettfabrik mit 6 Pressen von einer tägl. Gesamt-Leistungsfähigkeit von rund 320 t; 3. der Anlage Altenburger Kohlenwerke mit einer im Dez. 1911 in Betrieb genommenen Tagebauanlage in Waltersdorf. Die Brikettfabrik ist mit 4 Pressen ausgebaut u. besitzt eine Leistungsfähigkelt von täglich 180 t; 4. der Anlage Neuglück. Neuglück besitzt eine durch einen Förderschacht gelöste Tiefbauanlage. Die Brikettfabrik besteht 2. Z. aus 5 Pressen mit einer tägl. Gesamt- Leistungsfähigkeit von 160 t; 5. der Anlage Herzogin Adelheid. Diese besitzt eine ausschl. auf Tagebauverhältnisse gegründete Brikettfabrik mit einer Pressenleist. von tägl. 400 t. Sämtl. Werke haben Bahnanschl. Die Anl. Altenburger Kohlenwerke u. Neuglück wurden bis 1910 alk selbständige Ges. m. b. H. betrieben, sind alsdann in Liquid. getreten u. sind deren Aktiven auf die entsprechenden Konten der alten Werke übertragen worden. Dabei mussten, um da Agio, welches s. Z. beim Erwerb der Anteile gezahlt wurde, folgende Konten der Rositzer Ges. erhöht werden: 1. das Kohlenabbauberechtigungs-Konto um M. 380 000, 2. das Grund. stücks-Konto um M. 95 469. Die „Herzogin Adelheid“ Kohlenverwertungs-Ges. m. b. H. in Haselbach besteht als solche weiter, doch befinden sich sämtl. M. 100 000 Anteile dieser Ges. jetzt im Besitz der Rositzer Braunkohlenwerke. Im Kriegsjahr 1914/15 starke Förderungs. ausfälle u. vorübergeh. Stilllegung einzelner Werke. Nach M. 355 787 Abschreib. u. nach M. 199 281 Zuweis. an Herzogin Adelheid G. m. b. H. ergab sich für 1914/15 eine Unterbilanz von M. 675 000, gedeckt aus R.-F. 1915/16 neuer Bilanz-Fehlbetrag von M. 451 477, der 1916/17 nach Abschreib. von M. 411 442 u. nach Zuweis. von M. 326 608 an Herzogin Adelheid G. m. b. H. auf M. 682 738 stieg, aber 1917/18 ganz getilgt werden konnte, ausserd. M. 19 475 Reingew. erzielt. 1918/19 betrug der Reingewinn M. 734 126. Zugänge auf Anlagen-Kti 1911/12–1918/19 ca. M. 200 000, 1 500 000, 260 000, 190 000, 265 709, 742 132, 3 651 505, 515 876, ausserdem wurden für Ankauf von Kohlenfeldern in 1916/17–1918/19: M. 1 711 617, 2 135 035, 3 018 498 ausgegeben; auch Erwerb der Gruben Vorwärts bei Fichtenhainichen u. Herzogin Adelheid Kohlenverwertungs-Ges. m. b. H. in Hasselbach, welche Ges. in Liquid. trat. 1918/19 Erwerb sämtl. Aktien der Meuselwitzer Braunkohlen- u. Brikettwerke A.-G. Unter Beteilig. ist ausser diesen Aktien der Kaufpreis für nom. M. 3 000 000 Aktien der Deutschen Mineralöl. Ind. Akt.-Ges. Wietze enthalten. Diese Ges. hat vor kurzem das gesamte Kap. der Akt.-Ges. Ramsdorfer Braunkohlenwerke und fast sämtl Kuxe der Gew. Regiser Kohlenwerke, beides den Rositzer Braunkohlenwerke benachbarte Gruben, erworben. Produktion 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 Rositz-Gorma Kohlen kl 5 632 369 8 962 992* 10 357 355* 11 438 182* 14 280 902* 11 644 969* 14 433 364* Nasspresssteine St. 2 707 950 7 183 320 7 418 500 5 936050 4 557 400 2 103 500 4 960 700 Briketts t 105 840 175 395 218 929 242 459 303 557 242 959 319 540 Produktionsziffern ab 1./7. 1910 inkl. Neuglück u. Altenburger Kohlenwerke u. ab 1911/12 inkl. Herz. Adelheid Produktionszahlen für 1916/17–1918/19 nicht veröffentlicht. Ende 1916 ging die Mehrheit der Aktien der Rositzer Braunkohlenwerke in den Besit- der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin über. Mit dieser Ges. wurde ein zwölfjähriger Lieferungsvertrag abgeschlossen. Nach einem im Besitz dieser Ges. befindl. Verfahren soll die Bearbeit. der besonders fetthaltigen Kohle der Rositzer Braunkohlenwerke auf Mineralbl erfolgen. In Rositz werden Mineralöl-Gewinnungsanlagen errichtet. Kapital: M. 33 000 000 in 2665 Aktien à M. 600 u. 30 901 Aktien (Nr. 1–10 901) à M. 1000. A- K. urspr. M. 1 800 000, dann reduziert auf M. 1 601 400 in 2669 Aktien à M. 600. Fr- höhung um M. 400 000 lt. G.-V. v. 23./1. 1897 zum Erwerb der Aktien der Germania in Gorma, angeboten den Aktionären zu 126 % und lt. G.-V. v. 28./3. 1905 um M. 1 001 000 in 1001 Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht für 1905/1906 zur Hältfte, über- nommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 126 %. Die neuen Mittel dienten zur Bezahl. des Kaufgeldes obengenannter beiden Kohlenwerke in Rumsdort u. Molbitz. Das Konsort. hatte sämtl. Unk. der Em. auch die der Einführung der neuen Aktien an der Börse zu tragen. Vom Agio flossen M. 200 000 in den R.-F. Die a o. G.v v. 28./12. 1908 beschloss die Erhöhung des A.-K. um M. 1 497 600, eingeteilt in 1496 Aktien à M. 1000 u. eine Aktie à M. 1600, mit der Ermächtigung jedoch, statt der Aktie à M. 1600 4 Aktien à M. 1000 auszugeben u. dagegen 4 alte Aktien 3 M. 660 zu vennichten. Dement. sprechend erfolgte die Ausgabe von insgesamt 1500 Aktien à M. 1000 unter Vernichtung vop solten Aktien à M. 600; die neuen Aktien erhielten die erste Div. für 1909/10, jedoch nn 4 %; sie wurden von einem Konsort. zu 103 % übernommen u. den alten Aktionären vom 26./1.–11./2. 1909 2: 1 zu 108 % franko Zs. angeboten. Agio mit M. 8999 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zum Erwerb u. Aufschluss neuer Kohlenfelder (ca. 106 ha umfassendh) in Haselbach, S.-A., an der Leipzig-Altenburger Eisenbahn, zu welchem Zweck die Herzogin