Petroleum-Industrie. 497 Der Betrieb der Werke der Ges. konnte bis Mitte bezw. Ende 1916 in beschränktem Umfange aufrecht erhalten werden, ruhte aber 1917 u. 1918 vollständig. Die Förderung von Kupfererz Kkonnte das ganze Jahr 1915 u. zum Teil auch 1916 mit gutem Erfolg betrieben werden. Nach Mt. 618 373 Kursverlust schloss das Jahr 1918 mit M. 1 279 335 Bilanzverlust ab, gedeckt aus dem Gewinn von 1919. Gegen Ende Sept. 1919 konnte nach Beendig. der notwendigen Vorbereit mit dem Betriebe in der Oficina Chile, anfangs Nov. in der Oficina Alemania u. Ende Dez. in der Oficina Moreno begonnen werden. Es wurden bis Ende 1919 insgesamt 566 000 qd. Salpeter hergestellt. Zur Verschiff. gelangten 365 000 qd. Salpeter. Die a. o. G.-V. vV. 4./6. 1920 genehmigte den Erwerb von Salpeterfeldern, Wassergerechtsamen, Minen u. eines Grundstückes in Chile, auch Aufnahme von Krediten u. Eintragung von Hypotheken. Kapital: M. 11 634 000 in 11 634 Nam.-Aktien à M. 1000. Von den Aktien sind M. 9 000 000 voll eingezahlt, während auf M. 2 634 000 eine Einzahlung von 25 % geleistet ist. Die Über- tragung der Aktien auf Personen, Firmen u. Gesellschaften oder Korporationen, die bereits solche Aktien besitzen, sowie die Übertragung auf die Erben von Aktienbesitzern bedarf nicht der Genehmigung der Ges. u. muss auf erstes Anfordern des neuen Eigentümers in den Aktienbüchern der Ges. beschafft werden. Andere Übertragungen können nur mit Ge- nehmigung des Vorst. u. A.-R. geschehen. Die Einziehung (Amort.) der Aktien ist vom 15. Geschäftsjahre der Ges. ab gestattet. Die Einziehung hat zum Nennwerte zu erfolgen. Sie geschieht mittelst Auslos. u. darf nicht nur aus dem nach der jährl. Bilanz verfügbaren Gewinne, sondern auch aus dem A.-K. erfolgen. Im letzteren Falle hat sie nach den für die Herabsetzung des A.-K. massgebenden Vorschriften stattzufinden. An der Stelle der eingezogenen Aktien sind den Besitzern der Aktien Genussscheine auszugeben, welche zum Bezuge eines dem Betrage der eingezogenen Aktien entsprechenden Anteiles an dem nach Verteilung von 5 % Gewinnanteil an die nicht eingezogenen Aktien zur Verteilung ver- bleibenden Reingewinne berechtigten. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, die G.-V. v. 28./11. 1902 be- schloss Erhöhung auf M. 15 000 000, wovon zunächst M. 6 000 000 in 6000 Aktien (mit Div.- Ber. ab 1./1. 1903) behufs Erwerbung der in Chile beleg. Salpeterwerke von Fölsch & Martin Gs. oben), später noch nach u. nach M. 2 634 000 zu pari begeben wurden, wovon M. 1 975 000 noch nicht einberufen sind (s. oben). Aktien an keiner Börse notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. an Aktionäre bezw. später auch an event. vorhandene Genussscheine. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Nicht einberuf. A.-K. 1 975 500, Kassa u. Bankguth. Hamburg u. Chile 417 263, Wertp. 6 795 000, Salpeterfelder, Grundbesitz im Hafen, Minen- besitz, Masch.-Anlagen u. Inventar in Chile u. Hamburg 4 811 128, Waren in Chile 4 809 388, Forder. 2 316 843. – Passiva: A.-K. 11 634 000, R.-F. 719 732, Kredit. 8 350 342, Zwischen- rechnung 368 891, Reingewinn 52 156. Sa. M. 21 125 123. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 279 335, Handl.-Unk. 585 103, Abschreib. auf verschifften Salpeter 109 520, Kursverlust 886 681, Einkommensteuer 74 933, Talonsteuerrückl. 19 580, Reingewinn 52 156. – Kredit: Zs. 98 280, Gewinn auf Salpeter, Jod, Waren, Kurs u. Sonstiges 2 909 030. Sa. M. 3 007 310. Dividenden: 1902: 8 % p. r. des 1902 eingez. gewesenen Kap., ferner M. 69 152.50 Super- Div. an die beiden obengenannten landw. Genoss., pro Aktie = M. 21 bezw. ca. M. 23, zus. ca. M. 44; 1903–1919: 7, 6, 10, 40, 8. 8, 4, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 6, 6, 0, 0 %. C.-V.: 4 Jahre. Direktion: Fed. Schmidt, Jul. Reiber, Hamburg. Prokurist: Oscar Juan Schmidt-Pizarro. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Dir. F. EHildebraudt, Hannover; Stellv. Okonomierat Wi. Biernatzki, Kiel; Reg.-Rat Otto Gennes, Berlin; Generalleutnant Exz. Max von Hanstein, Schloss Diehsa; Bank-Dir. Peters, Görlitz; Dr. Paul Bertram. B.-Grunewald; Rittergutsbes. Friedrich v. Löbbecke, Gross-Neudorf b. Brieg; Rittergutsbes. Fritz von Martin, Schloss Dieha; Alban W. Jacobi, Hamburg. ―― etroleun:Industrie. Aktiengesellschaft für Mineralölindustrie. Sitz in Berlin W 30, Gleditschstr. 46. (Firma bis 7./6. 1911: Deutsch-Galizische Petroleum-Akt.-Ges. Harklowa.) Gegründet: 8./11. 1905; eingetr. 16./1. 1906. Gründer: s. dieses Handb. 1917/18. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Erdöl, ähnlichen Produkten und der daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden oder zu erwartenden Erzeugnisse sowie der Betrieb des Handels mit vorbezeichneten Erzeugnissen oder Waren ähnlicher Art; Erwerb von Ölgerechtsamen in Galizien in der Nähe von Harklowa. Näheres über den Besitz siehe dieses Handbuch 1919/20. 1917/18 fiel die Unterbilanz von M. 183 744 auf M. 91 872, stieg aber infolge des Verkaufs des Besitzstandes 1918/19 auf M. 2 135 000. Die a. o. G.-V. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 32