502 Petroleum-Industrie. Danubia-Akt-Ges. für Mineralölindustrie in Regensburg. 8 Büro in München, Landsbergerstr. 182. Gegründet: 26./9. 1917 mit Wirkung ab 1./1. 1917; eingetr. 27./10. 1917. Gründer: Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg; Geheimrat Ernst Ritter von Fromm, MHünchen; Kgl. Hofrat Heinr. Osel, Pasing bei München; Dr.-Ing. Wilh. Ruckdeschel, Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München. In die Akt.-Ges. wurde von der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg das von dieser Ges. betriebene Unternehmen eingebracht auf Grund der für den 31. Dez. 1916 errichteten Vermögensaufstell. mit allen in dieser aufgeführten Aktiven u. den Passiven in beschränkter Höhe sowie dem Rechte der Firmenfortführung gegen voll einbez. Aktien im Betrage von M. 1 500 000 zum Nennwert. In der Eröffnungsbilanz v. 31./12. 1916 stehen die Immobilien mit M. 70 000, die Gebäude mit M. 362 000, die Fabrikeinricht. mit M. 750 000 u. die Kesselwagen mit M. 250 000 zu Buch, während die Schiffe, die Eisenfässer u. die Mobil. u. Utensil mit je M. 1 eingesetzt sind. Die Warenvorräte sind mit M. 330 721 bewertet. Debit. betrugen M. 62 196 u. Kredit. M. 330 244 An Kassa u. Bankguth. waren M. 375 324 vorhanden. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Geschäftsunternehmens der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Regensburg; Fabrikation u. Handel mit Olen, Benzin, Petroleum u. chemischen Produkten sowie ähnlichen Gegenständen jeder Art, Erricht. von Anlagen, die zur Erreich. u. Förder. dieses Zwecks dienen; die Beteilig. bei anderen industriellen u. gewerbl. Unternehm. des In- u. Auslands jeder Art sowie der Betrieb solcher Unternehm. Die Werkanlagen wurden zum Teil von der Danubia G. m. b. H. übernommen (s. oben), zum Teil sind sie auf den von der Stadtgemeinde Regensburg käuflich erworbenen Grund- stücken neu erbaut und bedecken eine Grundfläche von 16.67 Tagwerk. Die Werkanlagen bestehen aus: Kokerei-Destillation, Hochvakuum-Destillationsanlage, Raffinationsanlage, Be- hälteranlage, Generatorenanlage. Sie wurden noch während des Krieges umgebaut, sowie die zum Teil veralteten Anlagen durch umfangreiche Neueinrichtungen ergänzt. Zur Auf. arbeitung kommen vor allem ausländische Rohstoffe u. Halbfabrikate der Petroleum- industrie, zu deren Heranschaffen ein eigener Park von Transportmitteln, 45 eigene Kessel- wagen, sowie 4 Donau-Tankschiffe zur Verfüg. stehen. Ausserdem sind zur Verstärkung des Parkes günstige Optionsverträge mit namhaften Schiffahrtsges. abgeschlossen. Bis nach Behebung der Transportschwierigkeiten auf der Donau werden Petroleumprodukte aus anderen Erzeugungsländern wie Galizien u. Amerika verarbeitet. Zur Schaffung von Bureauräumlichkeiten etc. sowie zur Arrondierung des Besitzes erwarb die Ges. i. J. 1919 das Anwesen Lehnerweg 1 in Regensburg. Im Jahre 1920 wurde ausserdem das Anwesen Bruderwöhrdstrasse 8 in Regensburg erworben. Kapital: M. 15 000 000 in 14 500 St.-Aktien u. 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien lauten 1500 Aktien, tragend die Nr. 1–1500, auf den Inhaber; die Zahl. dieser Aktieß ist durch Sacheinlage erfolgt. Von den weiteren 1500 Aktien, tragend die Nr. 1501 bis 3000 u. lautend auf den Inhaber, waren vorerst 25 % eingezahlt, restliche 75 % am 1./7. 1918 eingez. Erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1920 um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1.1920 (davon M. 500 000 in Vorz.-Aktien, übernommen von einem Bankkonsort. zu 108 %, an- geboten M. 1 900 000 neue St.-Aktien den alten Aktionären 5: 4 zu 118 %. Ausser dem 6fachen Stimmrecht geniessen die Vorz.-Aktien keine Vorteile. Erhöht lt. G.-V. v. 4./2. 1921 um M. 9 000 000 St.-Aktien mit Div.-Ber, ab 1./1. 1921, davon M. 6 000 000 den alten Aktion. zu 113 % angeb., restl. M. 3 000 000 zu 138 % begeben. Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1920, rückzahlbar zu 103 %; Stücke zu M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. Fil. München. 1./1. u. 1./7. – Tilg. ab 1922, Verlos. im Jan. auf 1./7.; ab 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. – Sicherheit: Hyp. zur I. Stelle auf die Fabrikanlagen der Ges. – Zahlst.: München: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind. Fil. München u. die weit. Niederlass. dieser Bank. – Kurs Ende 1920: 101.50 %. Eingeführt in München im Sept. 1920. Eine weitere Anleihe von M. 4 000 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 103 %, wurde Ende 1920 bei der Bayerischen Disconto- u. Wechselbank A. G. in Nürnberg aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 25 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; 4 % Div.; etwaige weitere Rücklagen; 10 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. Der Vors. des A.-R. erhält eine feste Vergütung von M. 6000, die übrigen Mitglieder des A.-R. je M. 3000, die auf die Tant. in Anrechnung kommen. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Grundstücke 209 943, Wohnhaus Regensburg 72 635, Fabrikgebäude 340 760, Fabrikeinricht. u N eueinricht. 5 736 495, bewegl. Einricht. in Regens- burg, München u. Berlin 48 441, Transportmittel 592 665, Beteilig., Wertp. u. Barmittel 579 770, Aussenstände einschl. Bankguth. 7 839 546, Vorräte und Betriebsstoffe 3 182 133. –— Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 100 000 (Rückl. 65 000), Hyp. 54 298, Kriegssteuerrücklage 571 620, Ausfallrücklage 10 152, unerhob. Div. 3440, Gläubiger 12 150 868, Div. 600 000, Tant. 48 000, Vortrag 64 011. Sa. M. 16 602 390. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 547 867, Zs. 182 721, Versich. 40 545, Steuern 249 285, Cysternenmiete 146 467, Abschreib 638 189, Reingewinn 777017. – Kredit: Vortrag 11 200, Ergebnis aus Betrieb u. Handel 2 558 769, versch. Einnahmen 12 117. Sa. M. 2 582 088.