504 Petroleum-Industrie. M. 1 044 944 auf 1919/20 vorgetragen u. durch den Verlust aus 1919/20 (M. 395 859) auf M. 649 085 reduziert. Während des Geschäftsj. 1910/11 hat die Ges. die Gerechtsame, Einricht. u. den Betrieb des seither unter dem Namen „Konsortium Internationale Bohrgesellschaft–Dresdner Bank geführten Erdölbetriebes übernommen. Die jahrelangen Bestrebungen, das ganze norddeutsche Erdölgebiet zu vereinigen, führten im Geschäftsjahre 1911/12 zum Ankauf der Erdölbetriebe, Einrichtungen und Gerecht. samen der „ Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdölgewinnung“ in Hannover u. der „Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke Akt.-Ges.“' in Berlin für M. 4 000 000. Gleichzeitig erwarb die Ges. die Majorität der Stammanteile der „Erdölwerke Dannhorst“ G. m. b. H. in Celle. Der Ankauf dieser umfangreichen Betriebe wurde ebenfalls ohne Erhöhung des A.-K. dadurch ermöglicht, dass die Aktionäre aus ihrem Besitz Aktien im Nominalwert von M. 4 000 000 zur Verf. stellten. Die Bilanz per 30./4. 1911 zeigte deshalb ein wesentlich verändertes Bild da. durch, dass die Ges. die Aktiven u. Passiven der drei Untergesellschaften „Hannoversch-Westfäl Erdölwerke G. m. b. H.“, „Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H.“ u. „Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover“ in Haag auf die eigenen Konten übernahm, nachdem die Auflös. dieser Ges. beschlossen worden ist. Geschäftsanteile der beiden ersten Ges. befanden sich bereits seit Gründung der A.-G. in deren Besitz. Die Aktien der Maatschappij besass sie bis auf einen sehr geringen, noch ausstehenden Teil. Der Gesamtüberschuss aus den Betrieben im Geschäftsj. 1910/11 belief sich auf M. 1 276 340. Im Hinblick darauf, dass der oben mitgeteilte Erwerb des Erdölbetriebes des Konsort. Internationale Bohrgesell. schaft–Dresdner Bank aus lauf. Mitteln geschah, wurde von der Ausschüttung einer Div. für 1910/11 abgesehen u. aus dem Überschuss von M. 1 276 340 dem ordentl. R.-F. M. 80 070 zugewiesen, ferner M. 1 000 000 zu einer Abschreib. auf das Konto Konz. u. Bohrschächte verwendet u. der verbleibende Betrag von M. 196 269 auf neue Rechnung vorgetragen. Der Buchüberschuss von M. 4 000 000, der aus der Überlassung von 4000 Aktien der Ges. im Nennwerte von M. 4 000 000 durch die Aktionäre erwuchs (siehe oben), ist dem Beschlusse der G-V. gemäss zur Abschreib. auf die Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ verwendet worden, sodass diese Rechnung, obwohl die Gerechtsamen der beiden übernommenen Ges. hinzuge- treten sind, eine bedeutende Ermässigung erfahren hat. Gleichzeitig hat die Ges. ihre Beteilig, die früher in der Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ enthalten waren, auf eine besondere Rechnung „Beteiligungen“ übertragen. Seit 1917/18 findet bergbauliche Erdölgewinnung statt. Die G.-V. v. 30./5. u. 29./9. 1919 beschloss die Annahme eines Angebots betreffend die Veräusserung von Werksanlagen u. über Beteiligung an einem anderen Unternehmen. s handelt sich darum, dass die Deutsche Erdöl-A.-G. der Deutschen Mineralöl-A.-G. das Angebot gemacht hat, deren Anlagen, Konzessionen u. Vorräte zu übernehmen im Austausch gegen die im Besitz der Deutschen Erdöl-A.-G. befindlichen 902 Kuxe der Regiser Kohlenwerke u. von M. 2 250 000 Aktien der Ransdorfer Braunkohlenwerke. Ausserdem bot die Verwaltung der D. E. A.-G. den Aktionären der Deutschen Mineralöl- Ges. für das laufende u. die drei folgenden Jahre eine Dividendengarantie von 25 %. Der Vorsitzende erörtete die Transaktion im Einzelnen u. wies auf das Herabgehen der Produktion bei der Mineralöl-Ges. wegen drohender Erschöpfung der Rohölvorräte hin. Verwaltungsseitig wurde bezüglich der Bewertung der beiden zu übernehmenden Anlagen der Wert von Regis nach Abzug der Verbindlichkeiten mit M. 8 000 000 u. der von Rans- dorf mit M. 9 000 000 angegeben, während die dafür herzugebenden Anlagen einen Buch- wert von M. 1 720 000 u. einen inneren Wert von zusammen M. 5 000 000 aufweisen. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1920 beschloss die Verpacht. der Regiser Braunkohlenwerke in Regis sowie der Ramsdorfer Braunkohlenwerke in Ramsdorf an die Rositzer Braunkohlenwerke A.-G., welche Ges. Grossaktionär der Ges. ist. Der Pachtvertrag wurde vorläufig auf 2 Jahre abgeschlossen mit Wirk. vom 1./7. 1920 u. wird deshalb getätigt, weil alle diese Werke den Rositzer Braunkohlenwerken unmittelbar benachbart sind u. zum Teil sogar markscheiden. Es lag daher nahe, diese Werke unter eine einheitliche Verwalt. zu bringen, um den Betrieb wirtschaftlicher zu gestalten, die Unkosten zu ermässigen u. die Erträge zu steigern. An Pacht sind jährlich M. 1 000 000 zu zahlen u. 50 % des Reingewinns zu vergüten, den die Rositzer Werke aus den Pachtwerken herauswirtschaften. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000. Die G.-V. v. 25./. 1915 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 8 000 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Der freiwerdende Betrag von M. 8 000 000 nebst M. 417 458 Gewinn aus 1913/14 wurde zu ausserord. Abschreib. auf Konzess. u. Bohrschächte, Immobil. u. Betriebsanlagen verwendet. Die Abschreib. erfolgten mit Rücksicht auf die fortschreitende Verminder. der Produktion u. weil sich das noch für N eubohrungen zur Verfüg. stehende höffige Terrain mehr u. mehr verkleinert. Die Aufschlussarbeiten der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass, wenn keine Über- raschungen im günstigen Sinne eintreten, das produktive Wietzer Erdölgebiet keine 80 grosse Flächenausdehnung besitzt, als früher angenommen wurde. 135 Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Beteilig. 2 746 483, Wertp 1 691 035, Debit. 13 522 933. — Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 773 275, Spez.-R.-F. 160 000, Kredit. 8 267 992, Rückstell. für schweb. Verbindlichk. 110 100, Reingewinn 649 085. Sa. M. 17 960 452. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 1 785 777, Talonsteuer-Rückst. 12 000, Reingewinn 649 085. — Kredit: Vortrag 1 044 944, Geschäftserträgnis 1 401 917. Sa. M. 2 446 862.