Metalf industrie. 555 für Röhrenzwecke zu Gunsten wichtigerer Kriegserfordernisse wurden alsdann 1916/17 die Ratinger Anlagen auch zur Herstellung kaltgezogener Stahlröhren hergerichtet und erweitert. Die zunehmenden Raumanforderungen dieses Betriebszweiges und die ausserord. Neubau- schwierigkeiten während des Krieges veranlassten 1917/18 die Aufgabe der Transmissions- herstellung in Ratingen und den Verkauf der Einricht. an die Firma A. Friedr. Flender & Co., Düsseldorf. Gleichzeitig zwangen die durch den Krieg ständig zunehmenden Schwierig- keiten in der Beschaffung des Vorfabrikates für das Stahlrohrwerk zum Ausbau eines Martin-Stahlwerkes in der zu dem Zwecke freigemachten Eisengiesserei des Eschweiler Werkes. Im Zusammenhang damit wurde der grösste Teil der bisherigen Eschweiler Ma- schinenbau-Werkstätten 1917–1919 zu einem Rohrwerk für nahtlose Stahlröhren umgebaut. Der Eisengiessereibetrieb u. Maschinenbau wurde 1918 bis auf einige Besonderheiten in Rohrwerkseinrichtungen gänzlich eingestellt, sodass jetzt, abgesehen von diesen Ausnahmen, der Betrieb der beiden Abteilungen Eschweiler u. Ratingen ganz auf die Herstellung von Kupfer- u. Messingröhren sowie nahtlose u. blankgezogene Stahlröhren konzentriert ist. Die 1908/10 errichteten Neuanlagen erforderten M. 805 248; Zugänge 1910/11–1919/20: M. 105 735, 101 160, 136 777, 89 004, 99 696, 39 886, 343 765, 339 464, 289 342, 1 280 381; Umsatz 1908/09 bis 1919/20: M. 1 645 396, 3 236 365, 3 555 733, 3 840 938, 4 609 264, 4 467 382, 2 814 090, 2 684 675, 3 274 198, 4 806 475, ?, 21 851 000. Beamte u. Arb. z. Z. ca. 400. 1914/15–1917/18 Kriegs- lieferungen. Die Ges. wurde im Okt./Nov. 1918 durch den Zusammenbruch schwer betroffen. Kapital: M. 4 800 000 in 4800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1907 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400 Aktien zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1906, zwecks Erwerb des Unternehmens der offenen Handelsgesellschaft Ratinger Eisengiesserei u. Masch.-Fabrik Koch & Wellenstein mit Wirkung ab 1./7. 1906. Die Aktionäre zahlten ausser- dem M. 150 000 in bar an die Ges. und stellten ihr M. 50 000 Aktien zur Verfügung. Die neuen Mittel wurden zur Beseitigung des aus 1905/06 übernommenen Fehlbetrages von M. 79 337 u. zur Bildung eines R.-F. in Höhe von M. 120 662 verwandt. Die Firma „Ratinger Eisengiesserei u. Masch.-Fabrik Koch & Wellenstein“ Ratingen, erhielt für das Einbringen ihres Geschäfts auf Grundlage ihrer Bilanz v. 30./6. 1906 mit allen Aktiven u. Passiven, einschl. zweier Hypoth. im Betrage von M. 103 500, M. 450 000 Aktien u. M. 100 000 in bar. Die Kosten für den Erwerb des Ratinger Werkes und die Ausgabe neuer Aktien trug die Akt.-Ges., welche ihre Firma wie folgt änderte: Eschweiler-Ratinger Maschinenbau-Akt.-Ges. in Eschweiler-Aue mit Zweigniederlassung in Ratingen. Die G.-V. v. 30./10. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 400 000, weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./10. 1917 um M. 600 000 (auf M. 2 400 000), begeben zu pari, weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1920 um M. 2 400 000 in Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919, den Aktion. zu pari £ Schlschst. angeboten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl, u. von M. 2500 für den Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. „. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 188 912, Anschlussgleise 2, Gebäude 988 251, Wohnhäuser 19 022, Ofenanlagen 256 419, Masch. 493 797, elektr. Zentrale 315 675, Werkz. 2, Modelle 1, Bürgsch. 37 725, Vorräte u. Halbfabrikate 1 848 038, Kassa, Reichsbank, Postscheck, Bankguth. 2 153 844, Schuldner 3 993 271. –— Passiva: A.-K. 4 800 000, R.-F. 480 000 (Rückl. 240 000), Beamten- u. Arb.-Unterst.-Kasse 146 559 (Rückl. 70 000), Bürgsch. 49 566, alte Div. 150, Rückstell. für Steuern 600 000, Zinsbogensteuer 18 000 (Rückl. 6000), Anzahlung 1 160 159, Gläubiger 2 050 250, an d. A.-R. 83 047, Div. 720 000, Vortrag 187 229. Sa. M. 10 294 963. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 349 917, Reingewinn 1 306 277. – Kredit Vortrag 73 893, Gewinn 1 553 044, Zinsen 29 257. Sa. M. 1 656 195. Dividenden 1899/1900–1919/20: 6, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 3, 5, 4, 6, 8, 5, 7, 8, 10, 10, 5, 15 %. C.-V.: 4 J. (K. bircktühe Ing. Max Koch, Kaufm. Ed. Wellenstein, Ratingen. Prokurist: Dr. Heinr. Hempelmann, Eschweiler-Aue. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bergwerks- u. Hüttenbes. Jul. Frank, Adolfshütte b. Dillenburg; Stellv. Hauptmann a. D. Carl von Hinckeldey, Dyp b. Hamburg; Geh. Reg.-Rat Georg Frank, Hannover-Waldhausen; Komm.-Rat Herm. Schröder, Nievernerhütte; Dr. med. Albert Geiste, Freiburg i. Br. zahkteilen: Ratingen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffh. Bankverein. Alexanderwerk A. von der Nahmer Akt.-Ges. in Remscheid. Gegründet: 23./9. 1899; eingetr. 2./10. 1899. Übernahme des Alexanderwerkes A. von der N G. m. b. H,, für M. 4 812 680, wogegen unter Abrechnung von M. 2 312 686 mit auf dio A.-G. übergegangene Verbindlichkeiten M. 2 500 000 in Aktien gewährt wurden. Zweig- nieder lassung in Berlin. Zuweck: Giessereibetrieb in Eisen, Stahl u. Metall, Herstell. von Masch., Apparaten, Werk- zeugen, Armaturen u. verwandten Artikeln. Spezialität: Fleischhackmasch. Gesamtumschlag 4908/09–1915/16: M. 6 617 996, 7 129 008, 7 521 699, 8 590 256, 8 890 087, 9 013 812, 5 973 176,