Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 593 Die Werke der Ges. liegen in Lichtenberg an der Frankfurter Allee gegenüber dem Güterbahnhof der Ostbahn, mit dem sie durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden sind; sie sind in den J. 1893/94 neu aufgeführt, ständig verbessert u. besonders in den letzten Jahren erweitert worden. Der Betrieb teilt sich in 3 Spez.-Abteilungen: Pflugfabrik Säe- u. Erntemasch.-Fabrik, ausserdem besteht eine Abteil. für Brennerefen u. Strassen- reinigungsmasch. Die Werke verfügen über einen grossen Bestand moderner Arbeitsmasch. besonders solcher für Massenfabrikation; die Kraftzentrale enthält 3 Compound-Dampfmasch. von 200 HP, 450 HP u. 800–1000 HP, letztere ist mit einem Dynamo direkt gekuppelt, ausserdem stehen im Anschluss an die beiden anderen Dampfmasch. noch 4 kleinere Dynamos zur Verfüg. Die Herstell. von Grauguss u. Temperguss geschieht in eigener Giesserei u. auch die Schmiede verfertigt, soweit angängig, alle zur Fabrikation erforderl. Teile selbst. Das vor einiger Zeit eröfflnete Press- u. Stanzwerk ermöglicht es der Fabrik, alle zur Anfertig. des Automobilbaues u. mancher landwirtschaftl. Masch. erforderl. Pressteile in eigener Regie herzu- stellen, wie auch in der neuen Räderfabrik die benötigte grosse Anzahl von Rädern für Fahrzeuge u. Maschinen nunmehr selbst gefertigt werden. Arb. z. Z. ca. 1000. Das Areal der Ges. umfasst 73 872 am, nach dem 1910/11 noch 20 394 qm dazu erworben; 32 163 qm sind durch Gebäude bedeckt; der Inhalt derselben umfasst 249 436, 41 cbm. Die älteren Baulichkeiten sind in Shed- dachbau ausgeführt, während die Neubauten der letzten Jahre Hochbauten v. 3–6 Stockwerken nebst Erdgeschoss u. Mansardendach sind. Erweiterungsbauten, sowie die Ausgestalt. der Betriebseinricht. erforderten an Zugängen 1914/15 M. 187 030; die Ausgaben für Instand- haltung des Betriebsinventars u. der Gebäude betrugen 1914/15–1917/18: M. 182 393, 37 123, 93 500, 40 142. Die Ges. wurde 1914/15 durch Herstellung von Heeresgerät stark be- schäftigt, doch gingen 1915/16 die diesbezügl. Bestellungen zurück. 1916/17–1917/18 gute Beschäftigung in Erntemasch. etc. Reingewinn einschl. Vorträge 1918/19 u. 1919/20: M. 831 847, 858 210. Kapital: M. 6 000 000 in 4000 Aktien à Tlr. 200 = M. 600 u. 3000 Akt. à M. 1200. Das urspr. Kapital von M. 1 800 000 wurde 1873 auf M. 2 400 000 erhöht u. durch Inzahlungnahme von I. 315 000 eigenen Aktien beim Verkauf des Grundstücks Kl. Frankf. Str. 1 u. durch Rückkauf von M. 435 000 eigener Aktien 1877 auf M. 1 650 000 reduziert. Die G.-V. v. 7./6. 1881, 19./9. 1882 u. 29./6. 1885 beschlossen sodann wieder Erhöhungen um M. 300 000, M. 450 000 und M. 1 200 000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1909 um M. 1 200 000 (auf M. 4 800 000) in 1000 Aktien à M. 1200, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909, begeben an die Nationalbank f. Deutschl. azu 126 %, angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 12.–29./1. 1909 zu 130 %; auf nom. M. 3600 alte Aktien konnte eine neue bezogen werden, Agio mit M. 251 436 in R.-F. Der Erlös dieser Aktien fand zur Ausgestaltung der Erntemasch.-Fabrikation zu einem zeitgemässen Grossbetriebe Verwendung. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 20./12. 1911 um M. 1 200 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien à M. 1200, übernommen von einem Bank- konsort. (Nationalbank f. Deutschl. etc.) zu 131 %, angeb. den alt. Aktion. 4 zu 135 %. Agio mit ca- M. 300 000 in R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 28./6. 1905, rückzahlbar zu 103 % ab 1./4. 1912, Stücke à M. 1000 und à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. durch Auslos. von 3 % des urspr. Anleihebetrages im Oktober (zuerst 1911) auf 1./4. (zuerst 1912). Seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicher- heit: Sicherungshypoth. von M. 1 600 000 zur I. Stelle auf den Grundbesitz in Lichtenberg zugunsten von Born & Busse. Vorerst wurden nur M. 1 000 000 der Oblig. emittiert, restl. M. 500 000 1906/07 begeben. Noch in Umlauf Ende Sept. 1920: M. 1 095 000. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Zugel. in Berlin im Aug. 1905; erster Kurs 15./9. 1905: 101.75 %. Kurs Ende 1905–1920: 101.60, 101.60, 96, 96.10, 99, 99, 96.50, 93, 91.25, –*, –, 90, –, –, 96.25, 97 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1909 v. 1./4.–31./3.; für die Zeit v. 1./4.–30./9. 1909 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Dez.-Jan. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine auf Handl.-Unk. zu buchende feste Jahresvergüt. von zus. M. 10 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Sonderrückl. etc. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstücke 1 280 000, Gebäude 900 000, Masch. 1, Gleis 1, Werkz. 1, Formplatten u. Gesenke 1, Geräte, Modelle, Druckstöcke 1, Geschäfts- Einricht. 1, Pferde u. Wagen 1, Kassa 31 648, Wechsel abz. Zwischen-Zs. 431 332, Wertp. 158 753, Bürgschaften 56 000, Rohstoffe, halbfert. u. fertige Waren 8 572 872, Debit. einschl. Bankguth. 1 845 128. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschreib. 1 095 000, nicht ein- gelöste do. 9785, do. Zs.-Kto 14 287, unerhob. Div. 27 360, Kredit. einschl. Steuer-Rückl. 3 973 919, Bürgschaften 56 000, Ern.-Scheinsteuer-Rückl. 38 900, R.-F. 914 281, Sonderrückl. 300 000, Div. 600 000, Tant. 158 076, Vortrag 88 133. Sa. M. 13 275 742. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 433 166, Abschreib. 100 000, Ern.-Schein- steuerrückl. 12 000, ingewinn 846 210. – Kredit: Vortrag 105 856, verfall. Div. 36, Zs. 24 333, Bruttogewinn 2 261 150. Sa. M. 2 391 376. 13 Kurs Ende 1901–1920: 86.10, 87, 110, 3 162, 143, 137, 143, 160.60, 160, 139.90, 39, 125*, –, 163, 223, 150, 185, 316 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1901/02–1908/09: 5, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 9 %; 1909 v. 1./4.–30./9.: 4½ %; 1909/10 bis 1919.20: 10, 10, 9, 8, 6, 9, 10, 10, 10, 10, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 38