594 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Direktion: Gen.-Dir. Fritz Steinhardt, Dir. V. Kaskeline. Prokuristen: Horst Beutler, Werner Schopen, Max Reichel, Berlin. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Ludw. Born, Stellv. Bank-Dir. Dr. Hjalmar Schacht Justizrat Dr. Calm, Rentier Rob. Kreitling, Dir. Dr. Herm. Keyling, Berlin; Rentier Wilh Türcke, Strausberg. Zahlstellen: Berlin-Lichtenberg: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalb. f. Deutschl. „Archimedes“ Actiengesellschaft für Stahl-u. Eisen-Industrie in Berlin, SW. Alexandrinenstr. 2/3, u. Breslau, Märkischestr. 68/82. Gegründet: 1./6. 1875; eingetr. 13./8. 1875 u. d. Firma „Bresl. Schrauben- u. Muttern-Fabrik A.-G. in Breslau'. Lt. G.-V. v. 10./6. 1886 Sitz der Ges. nach Berlin verlegt. Die Ges. besitzt in Berlin in der Alexandrinenstr. 2/ u. Gitschinerstr. 94 u. 94a belegene Haus-u. Fabrikgrund- stücke von ca. 39 a, in Breslau 9 zus.hängende Grundstücke, u. zwar Märkischestr. 58, 00. 62. 54/66 68/70, 72, 76/78, 80/82, 84 von insges. 8 ha 30 a 34 qm Grösse, ferner ein Grundstück in Schmiede- feld bei Breslau von 2 ha 45 a 93 qm. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache Schrauben, Muttern, Nieten u. anderes Kleineisenzeug, u. zwar sowohl Handelsware wie auch nach besonderen Angaben bestellte Ware für alle Zweige der Industrie und für Behörden; ausserdem werden in Breslau eine Reihe von Spezialmasch. für Herstellung von Schrauben, Muttern u. Nieten fabriziert. Das Werk in Breslau, welches durch eine Kraftanlage von zus. 700 PS. betrieben wird und mit über 800 Arbeitsmasch. arbeitet, stellt alle die erwähnten Artikel her; die Fabrik in Schmiedefeld bei Breslau, die mit einer Dampfmasch. von 90 PS. und etwa 95 Arbeitsmasch. arbeitet, fertigt hauptsächlich normale Handelsware in Schrauben u. Muttern. Auf dem Grundstück in Berlin werden eine Metallschraubenfabrik u. Facgondreherei, welche in der Hauptsache kleine Schrauben u. Faconteile aus Eisen u. sonst. Metallen auf automat. Masch. herstellen u. ein Grosshandelsgeschäft in Stahl, Köhren. Röhrenverbindungsstücken, Werkzeugmaschinen, Werkzeugen u. Kleineisenzeug betrieben. Im Dez. 1910 kam eine. Vereinigung der massgebenden Handelsschrauben-Fabriken zustande, so dass eine allmaähliche Aufbesserung der Preise durchzusetzen war. Die Ges. konnte im Kriege den Betrieb aufrecht erhalten, zumal sie zum grössten Teil für Kriegsbedarf arbeitete. 1918/19 Mangel an Kohlen u. Material. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20: 837 221, 2 859 515. Gesamtumsatz 1907/1908–1911/12: M. 5 383 677, 4 319 462, 4 663 654, 5 075 504, 6 031 013; später nicht veröffentlicht. Beamte u. Arb. ca. 1000. 1909/10–1919 20: Zugänge für Grund- stücke, Neubauten, Masch. etc. in Berlin u. Breslau M. 520 417, 130 518, 116 881, 273 000, 100 000, 54 462, 587 440, 50 000, 430 440, 119 261, 360 000, hiervon entfielen 1915/16 M. 445 000 auf Erwerb der angrenzenden Grundstücke Gitschinerstr. 94 u. 94a in Berlin. Kapital: M. 6 000 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à M. 500 u 5850 Aktien (Nr. 301–5850) à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht 1885 auf M. 600 000, 1888 auf M. 1 200 000, 1896 um M. 300000, angeboten den Aktionären zu 104 %, u. zwecks Ankauf der Schrauben- u Mutternfabrik „Vulkan“, G. m. b. H. in Schmiedefeld bei Breslau (Kaufpreis M 545 000) u zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 19./12. 1904 um M. 600 000, übernommen von Delbrück Lee & Co. in Berlin zu 125 %, angeboten den Aktionären zu 130 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./11. 1908 um M. 500 000 (auf M. 2 600 000) in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den alten Aktion. zu 125 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 25./11. 1919 um M. 1 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919, angeboten den alten Aktionären zu 165 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1920 um M. 2 100 000 mit Div.-Ber, ab 1./7. 1920, anzubieten den alten Aktionären zu 160 %. Anleihe: M. 1 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./6. 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Allg. Revisions- u. Verwalt-A.-G. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Tilg. der Anleihe seitens der Ges. wird innerhalb von 30 Jahren ab 1915, also bis 1./7. 1945 als letztem Rückzahlungstermin geschehen. Die Anleihe kann ganz oder zum Teil, unter Innehaltung einer Kündigungsfrist von 3 Monaten, zu jedem Zinszahlungstermine, jedoch frühestens zum 1./7. 1915 als erstem Rückzahlungstermine, gekündigt werden. Ein Tilgungsplan besteht nicht; die Anleihe ist am 1./7. 1945 fällig, die Ges. ist zur früheren Rückzahlung nicht ver- bpflichtet. Falls von dem Recht, Teilrückzahlungen vorzunehmen, Gebrauch gemacht wird, so müssen dieselben auf dem Wege der Verl. erfolgen. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek zur I. Stelle auf die Fabriksgrundstücke u. Anlagen in Breslau u. Schmiedefeld. Der Buch- wert der für die Oblig. verpfändeten Objekte beträgt M. 1 747 600. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1911–1920: In Berlin: 101.75, 99.50, 96, 98.50, —–, 93, —–, 967, 96, 99 %; in Breslau: 101.75, 100, 93.50, –*, –, 93, –, 96*, 98, 99 %. Aufgelegt am 30./9. 1911 zu 101.25 %; erster Kurs in Berlin am 14./11. 1911: 101.50 %. Hypothek: M. 527 605 zu 4¼ % auf Berl. Grundst. u. auf Breslauer Grundstück. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6– Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., u. zwar entfällt auf je M. 500 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von je M. 3000), Rest zur Verf. der G.-V. Aus der Spez.-Reserve kann die Div. auf 5 % erhöht werden.