612 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Braunschweigische Maschinenbau-Anstalt in Braunschweig. Gegründet: 1853, seit 1./4. 1870 A.-G. Zweck: Erwerb u. Betrieb der früh. Masch.-Fabrik von Fr. Seele & Co. Insbesondere Fabrikation von Masch. f. Rüben- u. Rohr-Zucker- u. Spritindustrie, chem. u. Stärkeindustrie Bau von Dampfmasch. u. Pumpen, v. Anlagen f. elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. Das in Braunschweig gelegene Fabrikgrundstück der Ges. hat eine zusammenhängende Fläche von etwa 4 ha, von welcher rund 21 000 am bebaut sind und besitzt Bahnanschluss. Das Werk verfügt über eine eigene elektr. Kraftzentrale von 400 PS., die mit modernen Maschinen eigener Bauart ausgestattet ist. Eine Reserveanlage kleineren Umfanges ist ebenfalls vor. handen. Die Werkstätten sind mit den für die Herstellung der Erzeugnisse des Unter. nehmens erforderlichen Einrichtungen und Maschinen reichlich versehen. Die Belegschaft beträgt jetzt 350 Köpfe. Umsatz 1917/18–1919/20 M. 1 917 896, 1 742 786, 3 249 364. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11–1919/20 M. 116 978, 43 934, 77 796, 16 665, 65 945, 48 260, 28 986, 11 965, 18 000, 33 592. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20 M. 196 757, 374 972. Kapital: M. 4 800 000 in 2000 Aktien à M. 600, u. 3000 à M. 1200. Das ursprüngl. A.-K. v. M. 750 000 wurde bis 1900 auf M. 2 400 000 erhöht. Die G.-V. v. 29./1. 1903 beschloss Ausschreib. einer Zuzahl. auf die Aktien von 33½ % = M. 200 pro Aktie à M. 600, = M. 400 pro Aktie à M. 1200. Die zuzahlenden Aktionäre haben für jede Aktie einen Gewinn. anteilschein à M. 200 bezw. 400 erhalten (siehe hierüber dieses Handb. 1916/17). Ausser. dem sind die Aktien, auf denen die Zuzahl. geleistet ist, Vorz.-Aktien geworden, die aus dem Reingewinn 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht erhalten u. werden dieselben im Falle Auflös. der Ges. vorab befriedigt. Von dem restl. Reingewinn erhalten die St.-Aktien 4 % Div. Die Zuzahl. wurde auf M. 2 149 200 Aktien (= ca. 90 % des A.-K.) geleistet, die also Vorz. Aktien geworden sind. Der dadurch verfügbar gewordene buchmässige Betrag von M. 720 760 abzügl. M. 9445 entstandener Unk. wurde mit M. 711 315 von den Debit. abgesetzt. Die G.-V. v. 6./7. 1906 beschloss nachträgliche Zuzahl. von 40 % nebst 6 % Zs. ab 1./7. 1905 aul die verbliebenen St.-Aktien unter Umwandlung derselben in Vorz.-Aktien. Auf M. 137 400 St.-Aktien erfolgte die Zuzahlung u. zwar auf 111 Stück à M. 600 u. auf 59 à M. 1200. Die zu zahlenden Aktionäre erhielten für jede Aktie einen Gewinnanteilschein (s. oben). Der durch die letzte Zuzahlung erzielte Betrag von ca. M. 57 590 wurde ebenfalls von den Debit. abgesetzt. Die G.-V. v. 11./9. 1919 sollte über die Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1, sowie über die Ergänzung des dadurch herabgesetzten A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien u. Gleichstellung der Rechte aller Aktionäre beschliessen, doch fand dieser Antrag nicht die genügende Aktienmehrheit. Die a. o. G.-V. v. 7./4. 1920 beschloss dann Kap.-Erh. um M. 2 400 000 in 2000 Aktien zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920; gleichzeitig wurden die Vorzugsrechte der bisherigen Vorz.-Aktien aufgehoben. Die neuen Aktien wurden den bisherigen Aktionären zu 130 % angeboten. Gewinnanteilscheine: Näheres über diese von 71903–1917 bestandenen Scheine siehe dieses Handb. 1916/17 Die restl. M. 120 000 wurden 1917 getilgt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. v. 1898, Stücke Lit. A–0à M. 1000, 500, 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Mai auf 1./10.; kann verstärkt werden. Sicherheit: Erste Hypothek auf den Immobiliar- u. Mobiliarbesitz der Ges. Verj. der Coup. in 4, der Stücke in 10 J. n. F. Zahlst.: Ges.-Kasse; Braunschweig u. Wolfenbüttel: Deutsche Bank; Braunschweig: Bank für Handel u Ind.; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Noch in Umlauf 1./10. 1920 M. 490 000. Kurs in Braunschweig Ende 1898–1920: 100.25, 100.50, 96, 98.50. 96, –, –, –, –, –, –, 91, –, –, –, –, –*, –, 88, –, 987, 90, 90 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni oder Juli. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div.; vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 15 000 fester Jahresvergüt.); Rest weitere Div. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke 186 360, Gebäude 534 615, Masch. u. Utensil. 388 061, Modelle 1, Pferde u. Wagen 1, Debit. 1 339 448, Kassa 9788, Effekten 363 325, Magazin 700 874, Fabrikat.-Kto 1 993 910. – Passiva: St.-Aktien 113 400, Vorz.- Aktien 2 286 600, Teilschuldverschreib. 490 000, R.-F. 185 000 (Rückl. 20 000), Delkr.-Kto 140 000, Kredit. 1 930 538, ausgeloste Teilschuldverschreib. 2100, do. Zinsen-Kto 6276, Vorz. Aktien-Div. 7500. Div. 342 990, Vortrag 11 982. Sa. M. 5 516 386. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 615 027, Abschreib. 67 255, Reingewinn 374 972. – Kredit: Vortrag 3829, Betriebsüberschuss 987 047, Zs. 66 378. Sa. M. 1 057 255. In Ber lin Ende 1920: 400 %. Die Aktien wurden im Okt. 1920 wieder in Berlin eingeführt. Diridenden: Stamm-Aktien 1903/04–1919/20: 0 %; Vorz.-Aktien 1903/04–1918/19: 6, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6, 6, 4, 4, 6, 6, 6 %. Aus dem Gewinn 1917/18 wurden 6 % Div. auf Vorz.-Aktion für 1903/04, aus 1918/19 2 % Div. für 1904/05 nachgezahlt. Gewinnan- teilscheine: 1903/04–1909/10: 0 %; 1910/11–1917/18: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorz.-Aktien 1919/20: 15 %. Direktion: Eugen Hecker, Alb. Krupp. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Geh. Justizrat Semler, Braunschweig; Stellv. Geh Komm.-Rat Emil L. Meyer, Hannover; Justizrat Dr. A. Jürgens, Bank-Dir. Jul. Traube, Braunschweig;