Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 617 Meguin A.-G. in Butzbach (Hessen). Gegründet: 8.1. 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; eingetr. 26./2. 1901. Die Ges. hatte bie zaum 3./3. 1906 den Zusatz „Dillinger Fabrik gelochter Bleche“, dann Firma von 1906 bis 4918 Franz Méguin & Co. A.-G. Gründ. siehe dieses Handbuch 1901/1902. Zweck: Erwerb u. Betrieb des der bisherigen Firma ,Dillinger Fabrik gelochter Bleche Franz Méguin & Co.“ gehörigen Werkes zu Dillingen-Saar; Masch.-Fabrikation, Perforier- anstalt, Eisenkonstruktionswerkstätte. Spezialitäten: Kohlen-Separationsanlagen u.-Wäschen. Koksbrechanlagen, Kohlenstampfanlagen, Koksausdrückmasch., Transportanlagen für Kohle u. Koks, Erzaufbereitungs- u. Zerkleinerungsanlagen, Trockenanlagen, Bahnbedarf, Eisen- u. schwere Blechkonstruktionsarbeiten, gelochte Bleche etc. Umsatz 1912–1920 M. 3 427 891. 5245 722, 3 678 112, 3734 908, 5 929 738, 11 047 247, 14 203 685, 14 290719, 28 555 984 (6 Mon.). Ca. 250 Beamte etc. u. 1000 Arb. Neuanlagen u. Anschaffungen erforderten 1912–1919 M. 558 988, 858 762, 618 483, 220 229, 278 391, 232 418, rd. 230 000, 621 002; 1920 (6 Mon.) M. 700 000. Die Grundstücke der Ges. in Butzbach, wohin die gesamte Fabrikation verlegt wurde, umfassen 145 000 qm, wovon zunächst 18 500 qm überbaut sind. Bahnanschluss vor- handen. Tochtergesellschaften: Butzbacher Masch.-Fabrik in Butzbach, Nöcker A-G. in Gleiwitz (Oberschles.) u. Butzbacher Ziegelwerke G. m. b. H. in Butzbach. In Butzbach u. Gleiwitz werden die gleichen Fabrikationszweige betrieben, wie in dem ehem. Dillinger Werk. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, davon M. 750 000 in 6 % Vorz.-Aktien ds. unten). Urspr. M. 500 000 (begeben zu 104 %), erhöht lt. G.-V. v. 1./2. 1904 um M. 250 000, begeben zu pari u. lt. G.-V. v. 3./3. 1906 um M. 250 000 zu 102.50 %, lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 350 000 zu 105 % behufs Erweiterungen (Werkstatt für Eisenkonstruktion). Diese Aktien wurden den alten Aktionären zu 105 % angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./7. u. 5./8. 1911 um M. 650 000 in 650 Aktften. Die Berliner Handels-Ges. übernahm von diesen aneuen Aktien M. 515 000 zum Kurse von 115 % u. trug sämtl. Kosten der Neuausgabe für obigen Betrag sowie die Kosten der späteren Einführung an der Berliner Börse. Die restl. M. 135 000 Aktien wurden den alten Aktionären zu 120 % angeboten. Fernere Erhöh. lt. a. 0. G.-V. v. 26./5. 1913 um M 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären zu 122 %. Die G.-V. v. 26./3. 1920 genehmigte die Veräusserung des Dillinger Werkes an eine von französischen Interessenten neu gründete Saar-Ges. (Dillinger Eisen- u. Maschinenbau A. G.). Aus dem Erlös wurden die neuen Anlagen in Butzbach errichtet. Ferner beschloss die G.-V die Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 5 000 000) durch Ausg. von M. 1 250 000 St.-Akt. und M. 750 000 in 6 % Vorz.-Aktien mit 6 fachem Stimmrecht u. Anrecht auf Nachzahl. rückständig gehliebener Div. Vom 1./1. 1930 können die Vorz.-Aktien zu 112 % zurückgezahlt werden, wenn eine G.-V., bei der jede Vorz.-Aktie nur eine Stimme hat, dieses mit % des vertretenen Kapitals beschliesst. Beide Aktienarten nehmen vom 1./7. 1920 ab an der Div. teil u. werden zu pari übernommen. Die neuen Mittel werden von Meguin hauptsächlich für die rechts- rheinischen Anlagen (Butzbach u. Gleiwitz) verwendet. Weiter wurde bestimmt, dass die Vorstands-Mitgl. deutscher Staatsangehörigkeit sein müssen u. endlich wurde das Geschäfts- jahr, das bisher mit dem Kalenderjahr zusammenfiel, auf den 1. Juli bis 30. Juni verlegt. Die a. o. G.-V. v. 2/3. 1921 beschliesst Kap.-Erhöh um M. 9 750 000 in 9000 St.-Aktien Lit. A u. 750 Vorz-Aktien Lit. B. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 6 % Div. an Vorz.-Atien mit Nachzahl.-Anspruch, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstück 599 728, Gebäude 1 635 000, Werks- einricht. 722 009, Stanzen u. Modelle 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Vorräte 18 660 439, Kassa 26 826, Effekten 587 372, Debit. 43 429 737, Hypoth. 108 300. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.- F. 307 282, do. II 60 000, Hypoth. 230 000, Kredit. 61 389 150, Gewinn 782 984. Sa. M. 65 769417. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 2 757 834, Zuwend. für Wohlfahrts- zwecke 178 740, Abschreib. 146 527, Reingewinn 782 984. – Kredit: Vortrag 336 572, Rob- gewinn 3 529 514. Sa. M. 3 866 086. „ Kurs Ende 1912–1920: 156.25, 129.50, 121.25*, –, 120, 157, 180, 350, 568 %. Die Aktien M 1912 an der Berliner Börse zugelassen, davon M. 400 000 am 14./5. 1912 zu 147 % aufgelegt. Dividenden: 1903–1919: 5, 5, 7, 9, 8, 7, 7, 8, 10, 11, 9, 0, 0, 5, 10, 12, 18 %; 1920 (v. 1./1. bis 30./6.): 0 % (Reingewinn von M. 782 984 vorgetragen). C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Schlapper. Prokuristen: Joh. Meschenich, Emil Reckling. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr.-Ing. Otto F. Weinlig, Gen.-Dir. Schleifenbaum. Dil- lingen a. S.; Justizrat Victor Hofstadt, Lindlar; Stadtrat Carl Pieler, Kattowitz; Gerichts- assessor a. D. Syndikus Dr. Max Blankenburg, Berlin; Gen.-Dir. Rob. Scherff, Bismarck- nütte; Ed. Röchling, Saarbrücken. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Gebr. Röchling; Berlin: Berliner Handels-Ges.