Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 665 u. ff. wurden je nom. M. 2000 neue Aktien der Ges. mit Gewinnanteilscheinen für die Zeit vom 1./7 1920 ab gewährt u. ausserdem für jede zum Umtausch eingereichte Aktie über nom. M. 600 bzw. nom. M. 1000 eine Barvergütung in Höhe von M. 180 bzw M. 300. Da für die lt. G-V.-B. der Aktionäre der Görlitzer Maschinenbau Akt.-Ges. vom 20./10. 1920 geschaffenen M 3 500 000 neuen Aktien keine Urkunden ausgestellt wurden, waren an deren Stelle die seitens der Bezugsstellen ausgefertigten Kassenquittungen einzureichen Gegründet: 31./8. 1872; eingetr. 5./9. 1872. Erwerb der früher Karl Körnerschen Masch.- Bauanstalt für M. 885 000. Firma bis 21./10. 1919: Akt.-Ges. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt u. Eisengiesserei. Zweck: Herstell. aller Arten von Masch. nebst Zubehör, Apparaten u. Eisenkonstrukt., sowie der Handel mit solchen. Die Ges. besitzt in Görlitz an der Lutherstr. gelegene Grundstücke mit einem Flächeninhalt von 111 592 qm, wovon 31 755 qm bebaut sind u. 28 504 qm zu Fabrikhöfen dienen, 1913 ca. 75 000 qm hinzu erworben. Die Ges. baut Kraftmasch. bis zu den höchsten Leist. u. zwar Dampfmasch., Dampfturbinen, Gasmasch., Gasgeneratoren u. Rohölmotoren, System Diesel. Licht u. Kraft für den Betrieb werden durch eine Zentrale mit 4 Dynamomasch. erzeugt. Zum Antrieb dienen 2 Dampfmasch., 1 Gasmasch. u. 1 Rohölmotor, System Diesel mit einer Gesamtleist. von ca. 850 eff. Ps. An die Zentrale sind 145 Elektromotoren mit einer Gesamtleist. von ca. 570 PS. angeschlossen; ausserdem befinden sich in den Werk- stätten 2 Dampfmasch. von zus. 180 eff. PS., welche für direkten Antrieb dienen. Die Ges. besitzt 2 Giessereien mit 4 Cupolöfen, 2 Metallschmelzöfen u. 20 verschied. Hilfsmaschinen. 1 Schmiede mit Dampfhämmern u. verschied. Hilfsmasch. Ausserdem sind ca. 900 Werk- zeugmasch. für Eisen-, Metall- u. Holzbearbeit., sowie 145 Krane u. Hebewerkzeuge vorhanden. Beschäftigt werden z. Z. 150 Beamte u. 1200 Arb. Die Ges. ist bei der Treiböl-Verkaufs-Ges. m. b. H. in Berlin beteiligt. Das Geschäftsj. 1913/14 brachte infolge Einbussen beim Bau von Dieselmotoren u. Dampfturbinen sowie Zahlung hoher Konventionalstrafen einen Fehlbetrag von ca. M. 1 305 583, von dem M. 834 000 aus dem R.-F. u. Delkr.-Kto gedeckt wurden Es ver- blieb danach eine Unterbilanz von M. 471 583, die sich 1914/15 auf M. 1 394 373 erhöhte, 1915/16 weitere Erhöh. der Unterbilanz auf M. 1 668 827. 1916/17 konnte die Unterbilanz aus dem Gewinn auf M. 992 233 vermindert werden, nachdem M. 639 262 auf Anlagen u. M. 359 620 auf Aussenstände in Rubel abgeschrieben wurden. Durch Eingang grosser Staats- u. militärischer Aufträge war es möglich, den Betrieb während des Krieges fort- zuführen. Auch 1917/18 waren umfangreiche Bestellungen zu erledigen, so dass die Unter- bilanz aus dem Vorjahre (M. 992 233) getilgt werden konnte. 1918/19 M. 455 437 Reingewinn erzielt. Die sich immer mehr geltend machende Knappheit an Brennmaterial veranlasste die Ges., dem von ihr seit einem Jahrzehnt bearbeiteten Gebiet der Vergasung minder- wertiger Brennstoffe, der Mischgas-, Wassergas- und Wasserstoff-Erzeugung, die grösste Aufmerksamkeit zu schenken. Ferner hat sie mit der Firma Fr. Gebauer in Berlin- Charlottenburg ein Abkommen getroffen, laut dem sie deren Abteilung „Textilveredelungs- maschinen“ zur alleinigen Ausführung übernehmen und ihre Fabrikation nach Görlitz verlegen. An Notstandsarbeiten wurden der Ges. Reparaturen an Lokomotiven und eisernen Güterwagen, sowie die Herstellung von Einzelteilen für Lokomotivfabriken zugewiesen. Kapital: M. 10 000 000 in 1095 Aktien (Nr. 1–1095) à M. 600 und 9343 Aktien (Nr. 1096 bis 10 439) à M. 1000. Urspr. M. 885 000, lt. G.-V. v. 24./4. 1886 auf M. 657 000 reduziert durch Rückkauf und Vernichtung von 15 Aktien à M. 600 und Zus. legung von je 4 der verbleiben- den 1460 Aktien zu 3 Aktien; dann erhöht lt. G.-V. v. 24./4. 1886 um M. 208 000, lt. G.-V. v. 23./10. 1888 um M. 285 000, lt. G.-V. v. 15./10. 1895 um M. 450 000, ausgegeben zu 165 % fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 6./11. 1897 um M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 20./11.–3./12. 1897 zu 113.50 %; nochmals erhöht zur Abstossung von Bank- kredit sowie für Neuanlagen lt. G.-V. v. 4./4. 1907 um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600, ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 125 %, angeboten den bish. Aktionären 4: 1 vom 17.–30./4. 1907 zu 130 % abz. 4 % Stück-Zs. bis 30./6. 1907. Agio mit ca. M. 130 000 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000, übern. von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den alt. Aktionären zu 115 %. Die G.-V. v. 21./10. 1919 beschloss weitere Kap.-Erh. um M. 300 000, zu 115 % ausgegeben. Die a. o. G.-V. v. 18./3. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 2 200 000 (auf M 6 500 000) mit Div-Ber. ab 1./7. 1920. Die neuen Aktien, v. 1./7. 1920 ab div.-ber., von einem Bankkonsort. übernommen, wurden den alten Aktionären derartig angeboten, dass auf je M. 2000 alte Aktien M. 1000 junge Aktien zu 125 % entfielen. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 20./10. 1920 um M. 3 500 000 (auf 10 000 000) in 3500 Aktien à M. 1000 mit Div-Ber. ab 1./7. 1920, wieder von einem Konsort. den Aktionären (2000: 1000) zu 125 % angeboten. Anleihen: I. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, zurückzahlbar zu 103 %. Stüpke Lit. C (Nr. 901–2500) à M. 500, ausgestellt auf den Namen der Berliner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersparten Zs. durch Verlos. in der G.-V. (zuerst 1906) auf 2./1. verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist seit 1906 zulässig. Sicherheit: I. Hypoth. auf die Grundstücke der Ges. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der verl. Stücke 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1901–1920: In Berlin: 102.25. 104, 104.60, 104.75, –, 103.90, –, 103, –, 103, –, –, 96.50, 96*,. –, 90, –, 97*, 96, 97.50 %. Aufgelegt 21./7. 1900 zu 101 %. In Dresden Ende 1901–1920: 101.50, 104.50, 104.50, 103, 102.50, –, 102, 101, 101, 101.50, –, –, 96.50, –*, –, 90, –, 97*, –, 97.50 %.