668 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Heinr. Friedr. Rud. Husmann. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. C. Moeschler; Stellv. Stadtrat Paul Kretzschmar Meerane. Komm.-Rat Otto H. E. Solf, Altenburg; Bank-Dir. Johs. Levin, Leipzig; Komm. Rat Boß Baum, Meerane; Dir. G. Allendorf, Gössnitz. 8 Maschinenbau-Akt.-Ges. Golzern-Grimma in Grimma i. Sach Gegründet: 1842 unter der Firma Gottschald & Nötzli; Akt.-Ges. seit 11./12. 1872 unter der Firma Maschinenbauanstalt Golzern vorm. Gottschald & Nötzli; Firma wie oben an. genommen lt. G.-V. v. 13./12. 1899. Die G.-V. v. 13./12. 1899 beschloss die Erwerbung der Maschinenfabrik, Eisengiesserei, Kessel- u. Kupferschmiede der Firma Otto Hentschel in Grimma für M. 745 000 (s. Jahrg. 1900/1901). Die Maschinenfabrik u. Eisengiesserei in Golzern wurde 1913 verkauft. Zweck: Herstell. aller Arten Masch., insbes. Spiritusbrennereien u. Presshefenfabriken Olraffinerien, Extraktionsanlagen, chem. Apparate, Papier- u. Pappenmasch., Sprengstoff Fabriken, sowie allg. Maschinenbau, Eisen- u. Metallgiesserei. Die Ausdehnungsmög lichkeit der Fabrik. in Grimma zu sichern, hat die Ges. 1900/1901 von Otto Hentschel ein die Fabrik umgebendes ausgedehntes Areal für M. 116 826 gegen eine Amort.-Hypoth in gleicher Höhe erworben. Die Unterbilanz stieg 1910/11 um M. 23 573 auf M. 817 592 u. 1911/12 um M 103 084 auf M. 920 676. (Wegen Sanierung siehe bei Kap.). 1912/13 M. 75 140 neuer Verlust bei Golzern. Aus älteren Geschäften sind einige grosse Schadenersatzansp. wegen vermeintlich nicht erfüllter Garantien gegen die Ges. geltend gemacht worden, die 2.2 noch schweben u. für die eine besondere Rückl. für Aussenstände von jetzt noch M. 420 000 gemacht wurde (s. oben). Ausserdem ist eine Prozessreserve von M. 120 000 vorhanden. Der Krieg hat 1914/15–1917/18 Staatsaufträge vom Reich und Österreich-Ungarn gebracht; das Unternehmen ist auch 1918/19 gut in Friedensartikeln beschäftigt. 1913/14 u. 1914/15 konnten die Abschreib. u. Rückl. verdient werden, ausserdem M. 6429 bezw. 14 855 Rein- gewinne; 1915/16 M. 189 727, 1916/17 M. 245 750, 1917/18 M. 482 037, 1918/19 M. 214 15, 1919/20 M. 356 611. Kapital: M. 900 000 u. zwar M. 180 000 in 600 St.-Akt. à M. 300, M. 550 000 in 550 St.-Akt. u. M. 170 000 in 170 Vorz.-Akt. à M. 1000; ausserdem 730 Genussscheine auf Namen, die in gleicher Weise wie die Aktien an der Div. teilnehmen. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-R. u. 3fach. St.-R. Die Genussscheine sollen ab 1930 durch Auslos. od. Künd. zu 175 % getilgt werden. Urspr. A.-K. M. 900 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./12. 1899 um M. 1 100 000 (auf M. 2 000 000) in 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Von diesen Vorz.-Aktien erhielt Otto Hentschel in Grimma M. 300 000, die restl. M. 800 000 sind von Philipp Elimeyer in Dresden übernommen mit der Verpflichtung M. 550 000 den Gründern der Ges. zu 100 % u. M. 200 000 den bisherigen Aktionären zu 103 % anzubieten. A.-K. also von 1899–1913 M. 2 000 000 in 3000 Aktien à M. 300 u. 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 920 670 beschloss die G.-V. v. 4./1. 1913 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 um M. 1 270 000 auf M. 730 000 in der Weise, dass die Vorz.-Aktien im Verhältnis von 2:1, die St.-Aktien im Verhältnis von 5: 1 zus. gelegt wurden. Die Vorz.-Aktionäre verzichteten auf die Nach- zahl. für 1907/08–1912/13. Das Grundstück in Golzern ist zum ungefähren Buchwerte ver. kauft worden; ein grosser Teil der brauchbaren Masch. u. Vorräte wurden nach dem Grim- maer Werk übergeführt. Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus. legung M. 1 270000 wurde vie folgt verwendet: Unterbilanz laut Bilanz v. 30./6. 1912 920 676, neuer Verlust Golzern 1912/3 75 148. Verlust bei Verkauf von Golzern gegenüber den Buchwerten 76 063, a. o. Abschreib. auf Zeichn. u. Modelle 68 105, Rückstell. für Wechsel-Delkr. 47 310, do. auf Aussenstände 40 704, Spez-R-K. 41 991. Sa. M. 1 270 000. Die G.-V. v. 17./11. 1917 beschloss die Gleich. stellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien unter Fortfall sämtl. Vorrechte der Vorz. Akt. A.-K. hiernach gleichberechtigt M. 730 000. Die G.-V. v. 13./11. 1920 beschloss die Aues. v. 730 Genussscheinen mit Div.-R. ab 1./7. 1920 (s. o.), die den Aktionären 1:1 zu 110 % angeboten u. 170 Vorz.-Akt. à M. 1000, die einem Konsort. überlassen wurden. (s. 0.). Gründerrechte: Bei jeder Ausgabe neuer Aktien sind die im Gründungsvertrage ge. nannten ersten Aktienzeichner nach Verhältnis ihrer Zeichnungen berechtigt, die Hälfte der neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Hypotheken: M. 35 000 auf Fabrik- u. Erweiterungsgrundstück Grimma. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 3 St., 1 A. à M. 1000 = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 20 %, des A.-K., 4 % Div., von dem ver- bleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem festen Jahresgehalt von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst., Beamte u. Arbeiter, Rest Super-Div. Siehe auch oben bei Kap. 00 Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 21 000, Erweiter.-Grundstück Gebäude 90 000, Betriebseinrichtungen 1, Kraft- u. Lichtanlage 1, Gleis 1, Wefkzeuemafe 45 000, Werkzeug 1, Zeichn. u. Modelle 1, Betriebs-Utensilien 1, Mobiliar- u. Büro- do. 1,