Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 689 Eisenhüttenwerk Keula bei Muskau A.-G. in Keula, 0./L. Gegründet: 28.–29./8. 1878; eingetr. 4./9. 1878. Sitz urspr. Berlin, lt. G.-V. v. 5./11. 1878 n. Keula verlegt. Zweck: Gewinnung, Verarbeit., Vertrieb u. Betrieb aller Bergprodukte u. Metalle u. der damit zu verbindenden Fabrikationszweige. Die Eisengiesserei liefert Muffen- u. Flanschenrohre bis zu 1200 mm l. W., sämtl. normalen und anormalen Faconstücke, ausser- dem Abflussrohre, Bauguss, Maschinenguss u. Formmaschinenguss. Die Maschinenfabrik liefert Zerkleinerungsmasch. für keramische, chem. Industrie usw., Spezialmasch für Ton- waren usw., Generatoren (Drehrost- u. Festrostgeneratoren). Hüttentechnische Ofenanlagen. Zur Beschaffung der nötigen Betriebskraft dient Elektrizität, sowie eine eigene Reserve- Krafterzeugungsanlage, über 100 Dynamos u. Motoren. Die Handelsgiesserei ist 1897/98 erhebl. vergröss. u. neu ausgerüstet worden. Ebenso ist die Röhrengiesserei 1901 bedeutend erweitert worden. Für Zugänge 1908/09–1911/12 M. 202 278, 112 120, 52 225, 96 290; 1913/14 bis 1917/18 rd. M. 218 000, 65 000, 69 368, 102 908, 182 203 erforderlich. An Terrain besitzt das Werk 32 ha, wovon ca. 22 000 qm bebaut. Ca. 700 Arb. 1912/13 erhöhte sich nach M. 436 257 ord. u. a. 0. Abschreib. die Unterbilanz um M. 578 876, also auf M. 749 945 und stieg 1913/14 weiter auf M. 761 056 u. 1914/15 auf M. 833 494, doch konnte dieselbe 1915/16 um M. 156 273 auf M. 677 225 vermindert u. 1916/17 ganz getilgt werden. 1912/13 wurde die Handelsgiesserei in beträchtl. Umfange erweitert, zu welchem Zwecke M. 800 000 im Wege des Bankkredits beschafft wurden. In Brennstoffen hat sich die Ges., soweit Rohkohle in Frage kommt, durch Übernahme der bis 1./10. 1918 verpachtet gewesenen Kohlengrube un- abhängig gemacht. Durch Abbohrung auf ihren Liegenschaften hat sie ferner grössere Braunkohlenfelder, die den Bedarf auf Jahre hinaus decken, festgestellt. Kapital: M. 4 600 000 in 4400 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 394 500 (789 Aktien à M. 500) wurde lt. G.-V. v. 7./12. 1897 durch Rückkauf von 5 Aktien zum Preise von à M. 50 u. durch Zus. legung der übrigen 784 Aktien (4 zu 1) u. Umtausch auf M. 98 000 in 98 Aktien à M. 1000 reduziert, dann gleichzeitig erhöht um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1897, begeben an das Bankhaus S. Frenkel in Berlin zu 101.50 %. Ferner erhöht zwecks Erbauung einer neuen Rohrhütte u. zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 3./11. 1900 um M. 602 000; übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären zu 102 %; nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 30./10. 1906 behufs Erricht. von Neu- anlagen etc. um M. 500 000, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Lt. G.-V. v. 21./4. 1920 weitere Erhöh. um M. 1 100 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, angeboten den Aktionären zu 110 %, ferner lt. G.-V. v. 15./12. 1920 noch M. 1 100 000 St.-Aktien u. M. 200 000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920. Die St.-Aktien wurden zu 122 % begeben u. den alten Aktion. zu 130 % angeboten. Begebungs-Kurs der Vorz.-Aktien 100 %. Die Erhöh. hängt u. a. mit dem Aufschluss des Kohlenfeldes zusammen. Anleihe: M. 2 000 000 lt. G.-V. ev 15./12. 1920. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akfie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % u. bis zu 20 % an R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. Dotation eines ausserord. R.-F., vom verbleib. Gewinn bis zu 5 % erste Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. festen Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl.) u. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 100 000, Masch., Einricht. u. Inventar 425 000, Werkzeuge 1, Lagerbestände 1 009 000, Kassa 8451, Effekten 24 877, Debit. 3 212 454. – Passiva: A.-K. 2 200 000, Hypoth. 128 150, Kredit. 3 011 678, R.-F. 50 000 (Rückl. 46 000), Div. 220 000, Tant. an A.-R. 30 136, do. an Dir. 18 082, Zuschuss für Siedlungen 100 000, Vortrag 21 737. Sa. M. 5 779 784. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Versich. 351 888, Abschreib. 225 478, Gewinn 435 956. – Kredit: Vortrag 587, Gesamtertrag 1 012 735. Sa. M. 1 013 323. Kurs Ende 1898–1920: 140.10, 164.75, 120, 106, 119, 116, 121.75, 131.60, 121, 92.80, 102.25, 95, 103 10 45.50, 27.50, 24.25*, –, 63, 133, 62*, 130, 260 %. Aufgel. 3./11. 1898 zu 130 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898/99–1919/20: 12½, 14, 9, 3, 4, 4, 6, 7, 7, 5, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Märtens, F. Wilh. Friese. Prokuristen: Adolf Meissner, Bruno Hetschel. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Herrm. Frenkel, Stellv. Reg.-Baumeister Albin Seyfferth, Bankier Rich. Frenkel, Bankier Dr. Curt Goldschmidt, Gen.-Dir. Hans Wolff-Zitelmann, Bankier Rich. Pohl, Dr. Ernst Wassermann, Berlin; Gen.-Dir. M. Rathke, Alexandershall; Dr. jur. Carl Hatzig, Hannover. Zahlstellen: Keula: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Frenkel, Berliner Bankinstitut Jos. Gold- schmidt & Co. Kieler Haschinenban akt Ges vorm. C. Daevel in Kiel. (In Liquidation.) Gegründet: 16./7. 1898. Übernahme der Firma C. Daevel für M. 900 000. Kapital: M. 165 000 in 65 St.-Aktien u. 100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000 in 650 Aktien. Der Bilanzverlust erhöhte sich 1908 von M. 113 711 auf M. 154 360, 1909 auf Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 44 =