Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 699 Direktion: Martin Baer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Haas, Köln; Stellv. Fabrikant Aug. Enneper, Kräwinklerbrück; Rechtsanw. Dreschner, Kaufm. Albert Mayer, Köln a. Rh. Zahlstellen: Köln: Eigene Kasse; Köln u. Elberfeld: Deutsche Bank u. Fil.; Berlin u. Hannover: H. Emden & Co. Eisenhüttenwerk Marienhütte bei Kotzenau, Act.-Ges. (vormals Schlittgen & Haase), Sitz in Kotzenau. Gegründet: März 1872. Eingetr. in Lüben u. Sprottau. Zweigniederlass. in Mallmitz a. B. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb des Gusswarenwerkes von Schlittgen & Haase in Kotzenau für M. 2 400 000 exkl. Vorräte. Ende 1880 Ankauf des Konkurrenzwerks Mallmitz für K.1 027 500. Fabriziert werd. eiserne Röhren, emaill. Topfwaren, Kessel, Wannen, Waschanlagen, Handelsartikel u. sonst. Guss; Dampfkessel, eiserne Dachkonstrukt. Brücken u. geschweisste Blecharbeiten, landw. Masch., sowie verzinnte Eisenblechwaren. An Stelle des 1901 aufgegeb. Emaillehlechwarenbetriebes in Mallmitz ist Fabrikation verzinnter Artikel, besonders für Molkerei u. Fleischereibedarf getreten. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Kotzenau ins- gesamt 2774 ha. Von diesen dienen 12.65 ha, davon 3.80 ha bebaut, als Fabrikterrain. Der Rest von 27.74 ha, der die Arb.-Kolonie Kotzenau bildet, ist im Ausmasse von 0.27 ha bebaut. Vorhanden 500 PS. Dampfkraft. Der Grundbesitz in Mallmitz umfasst 8.07 ha, davon 2.07 bebaut. In Mallmitz stehen 500 PS. Wasserkraft zur Verfügung. Als Reserve dient eine Lokomobile von 120 PS. Im ganzen arbeiten in Kotzenau u. Mallmitz zus. etwa 400 Masch. Beschäftigt werden 1800 Arb. u. Beamte. Für Neubauten u. Anschaffungen wurden 1908/09–1919/20 M. 226 559, 198 298, 229 160, 361 929, 525 207, 162 770, 72 334, rd. 75 000, 163 583, 82 173, 224 889, 440 284 aufgewendet. Absatz beider Werke 1909/10–1919/20: M. 4 718 384, 5 209 406, 5 504 830, 5 111 066, 5 163 467, 3 922 569, 5 048 968, 5 227 217, 7 215 140, 7 081 009, 27 853 839. In Kriegsj. 1914/15 u. 1915/16 trotz erhaltener Kriegsaufträge ein- geschränkter Betrieb. Das finanzielle Ergebnis deckte 191415 die notwendigen Abschreib., der Gewinnertrag hatte sich auf M. 52 318 ermässigt, der 1915 16 nach M. 411 436 Abschreib. auf M. 13 557 zurückging; 1916/17 M. 357 584 u. 1917/18 M. 614 921, 1918/19 M. 626 570, 1919/20 M. 1 183 406 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 6 400 000 in 4500 Aktien à M. 600, 3082 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600. Urspr. A.-K. M. 2 700 000 in Aktien à M. 600, erhöht It. G.-V. v. 14./12. 1889 um M. 900 000 in 750 Doppelaktien à M. 1200, von denen zunächst M. 180 000 zu pari begeben wurden; die Begeb. der restl. M 720 000, erfolgte im Frühjahr 1900; den Aktionären zu 102 % angeboten. Bezogen wurden M. 674 400, restl. M. 45 600 übernahm das Bankhaus Jarislowsky & Co. in Berlin. Die G.-V. v. 18./8. 1911 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um H. 1 200 000 (auf M. 4 800 000) in 1000 Doppel-Aktien à M. 1200 mit halber Div.-Ber. für 1911/12, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 107 %; angeboten den alten Aktionären 3: 1 im Okt./Nov. 1911 zu 116 % = M. 1392. Nochmalige Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 31./3. 1920 um M. 1 600 000 in 1332 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, begeben an die Deutsche Bank etc. zu 120 % mit der Verpflichtung, M. 1 200 000 den alten Aktionären zu 125 % anzubieten (geschehen im April–Mai 1920)0).— Hypotheken (Ende März 1920): M. 557 775 auf Werksgrundstücke, verzinsl. zu 5 %, mit einjähr. Künd.; M. 76 900 auf Arb.-Kolonie. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im II. oder III. Quartal in Berlin, Breslau, Kotzenau oder Mallmitz. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St.; 1 Doppelaktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–15 % z. R.-F. nach Befinden des A.-R.; zu höherer Dotierung ist Genehm. der G.-V. erforderl., bis 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 12 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Von der Zuwendung zu den Res. erhält der gesetzl. R.-F. 5–10 % des A.-K., den Rest der R.-F. II bis 20 % des A.-K. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude in Kotzenau 1 601 554, do. in Mallmitz 1 001 920, Masch. u. Oefen in Kotzenau 103 661, do. in Mallmitz 158 004, Inventar. in Kotzenau 1, do. in Mallmitz 1, Modelle in Kotzenau 1, do. in Mallmitz 1, Eisenbahn- anlage in Kotzenau 1, Elektrizitätswerk in Kotzenau 36 981, do. in Mallmitz 28 929, Arb.- Kolonie in Kotzenau 212 883, Fuhrpark 1, Debit. 6 126 068, Vorräte 2 996 978, Bargeld 51 351, Wertp. 372 500, Feuerversich.-Prämie 107 966. – Passiva: A.-K. 4 800 000, Hypoth. 557 775, do. der Arbeiterkolonie 76 900, Kredit. einschl. Rückl. für Kriegssteuer u. Reichsnotopfer 5 003 339, Hilfskasse für die Angestellten u. Arb. 500 000, Notgeld-Kto 25 355, unerhob. Div. 11 952, R.-F. I 480 000 (Rückl. 60 322), do. II 280 000 (Rückl. 60 000), Zinsscheinsteuer-Rückl. 12 200 (Rückl. 11 800), Div. 816 000, Tant. an A.-R. 85 090, Vortrag 150 194. Sa. M. 12 798 805. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 27 603, Handl.-Unk. 1 243 339, Wohlf.-F. 523 793, Abschreib. auf Wertp. 229 295, Abschreib. 498 664, Gewinn 1 183 406. – Kredit: Vortrag 35 916, Rohgewinn 3 596 529, Zs. 73 656. Sa. M. 3 706 102. Kurs Ende 1900–1920: 81.30, 66.75, 66.50, 69.75, 88.30, 105, 118.50, 107.60, 110, 112.40, 122.10, 130, 113, 72, 57*, –, 78, 143, 98*, 135, 294 %. Notiert in Berlin. 0 1900/01–1919/20: 6, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 8, 6, 6, 8, 8, 4, 0, 0, 0, 6, 10, 10, 17 %. V.: .(K.). Vorstand: Dir. Wolfgang Zöller, Kotzenau; Dir. Aug. Windorf, Mallmitz. Prokuristen: Reinh. Haase, Leop. Fernis, A. Braunen, Kotzenau; Paul Paetzold, Mallmitz.