Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien eto. 715 Waggonfabrik Jos. Rathgeber Akt-Ges. in München-Moosach. Gegründet: 21./10. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911; eingetr. 9./11. 1911 in München. Gründung siehe dieses Handb. 1916/17. Zweck: Übernahme, Fortführ. u. Ausgestalt. der unter der Firma Jos. Rathgeber be- triebenen Waggonfabrik; Herstell. u. Verkauf aller zum Bau u. zur Ausrüst. von Eisen- bahnen u. anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände, Reparaturen derartiger Fabrikate, Übernahme aller in diese u. ähnliche Fabrikationszweige einschlägigen Arbeiten sowie der Handel mit diesen Artikeln. Die Ges. stellt hauptsächlich Eisenbahnwagen für Personen- u. Güterverkehr, ausserdem Strassenbahnwagen, Chassis u. Wagenkasten für Lastautos u. Fensterhebevorrichtungen her. Ca. 750 Beamte u. Arb. Das Fabrikgrundstück liegt am Bahnhof Moosach u. hat eine Grösse von 159 565 qm; die Fabrik ist mit der Staats- bahn durch ein Anschlussgleis verbunden. Im J. 1911/12 wurde die neue Fabrik in Moosach fertiggestellt u. der gesamte Betrieb von München nach Moosach verlegt. Zugänge hierfür auf Anlage-Kti M. 482 982; 1912/13–1919/20: ca. M. 250 000, 80 000, 11 215, 26 000, 32 696, –, 219 002, 95 000 (1916/17 Ankauf eines angrenzenden Grundstücks von 21 Tagw.) Umsatz 1911/12 bis 1912/13: M. 3 232 866, 3 599 925. Später nicht veröffentlicht. 1914/15–1917/18 auch Auf- träge für den Heeresbedarf. 1918/19 Umstellung des Betriebes zur Friedenswirtschaft. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20: M. 556 591, 1 748 394. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Waggonfabriken G. m. b. H. in Charlottenburg an. Kapital: M. 11 000 000 in 10 000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zur Verstärkung der Betriebs- mittel lt. G.-V. v. 27./7. 1918 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1918, übern. von einem Bankenkonsort. zu 135 % plus 6 % Zs., davon angeboten M. 833 000 den bisher. Aktionären 3:1 v. 8.–22 /8. 1918 zu gleichem Kurse. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 16./12. 1919 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1919, angeb. den alten Aktionären zu 135 % plus 6 % Stück Zs. ab 1./11. 1919. Nochmalige Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 20./9. 1920 um M. 4 500 000 in Stamm-Aktien u. um M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien. Von den neuen 4500 St.-Aktien wurden 2750 zu 100 %, die übrigen 1750 neuen St.-Aktien wurden zu 135 % ausgegeben, diese angeboten den alten Aktionären zu ebenfalls 100 %, wobei 35 % des Nennwertes von der Ges. eingezahlt wurden; die 1000 Vorz.-Aktien wurden von einer Bankgruppe zu 100 % übern., eingez. sind 25 %. Die Vorz.-Aktien haben im Fall der Liquidation Anspruch auf bevorrechtigte Einlös. zum Kurse von 110 % zuzügl. 6 % Stückzinsen und können vom 30./6. 1927 ab zum Kurse von 110 % zuzügl. 6 % Stückzinsen von der Ges. eingezogen werden. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig.von 1911, Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg ab 1921 bis 1950 durch jährl. Auslos. von mind. M. 50 000 spät. im August auf 1./11.; ab 1921 verstärkte Tilg. zulässig. Zahlst. wie bei Div. in München im Nov. 1913. Kurs Ende 1913–1920: 98.50, 99*, –, 92, –, 98*, 107, II. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1919, rückzahlbar zu 102 %. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien (Max.) u. Nachz.-Anspruch, vom Ubrigen 8 % an A.-R. (ausserdem ein Fixum von zus. M. 5000), Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Grundstücke 663 162, Gebäude 1 563 972, Masch. 141 722, Fernheiz-Anlage 1, Fabrikeinricht. 1, Gleisanlage 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Kanalisat. u. Wasserleit. 1, Büroeinricht. 1, Modelle 1, Schablonen u. Vorricht. 1, Werk- zeuge 1., Gesenke 1, Fuhrpark 1, Kassa 33 996, Wertp. 374 121, Banken 262 340, Debit. 4 858 560, Halbfabrikate 1 638 789, Material. u. Holz 7 965 325, Rathgebersche Unterst.-K.: Bankguth. 24 667, do. Wertp. 104 464. – Passiva: A.-K. 5 500 000, R.-F. 920 709, Schuld- verschreib. 2 500 000, do. Zs.-Kto 46 113, unerhob. Div. 6340, Bankguth. 1 500 000, Kredit. 5 203 641, Rathgebersche Unterst.-K. 157 934, Talonsteuer u. Stempelersatzabgabe 66 000 000), Div. 630 000, Tant. an A.-R. 39 130, Disp.-F. 500 000, Vortrag 561 264. Sa. M. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: 1 960 254, Betriebs-Unk. 1 108 621, Handl.-Unk. 1 535 854, Zs. 101 069, Abschreib. 222 898, Reingewinn 1 748 394. – Kredit: Vortrag 50 417, Fabrikat.-Bruttogewinn 6 626 675. Sa. M. 6 677 092. Kurs der Aktien Ende 1913–1920: In Berlin: 126, 117*, –, 143, –, 172*, 162, 399 %. – In München: 126, 123.50*, –, 143, 190, –, 162, 398 %. Zugelassen im Okt. 1913 sämtl. M. 2 500 000, davon M. 1 400 000 am 5./11. 1913 zu 125 % zur Zeichnung aufgelegt, No. 2501 bis 3500 seit Okt. 1918 lieferbar. Dividenden 1911/12–1919 20: 6, 8, 9, 9, 9, 9, 10, 8, 14 %. Direktion: Komm.-Rat Ing. Wilh. Scholz, Georg Grossenbach, München. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Rich. Freih. von Michel-Raulino, Bamberg; Stellv. Bank-Dir. Alfons Christian, Rentier Rud. Rathgeber, München; Bank-Dir. Bankier Gust. Sintenis, Berlin; Justizrat Franz Xaver Hörmann, Starnberg. Prokuristen: Ignaz Specht, S. Seidler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Handelsbank; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Nürnberg: Anton Kohn.