760 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. YR Horch-Werke Akt.-Ges. in Zwickau. Gegründet: 12./3. 1904; eingetr. 15./4. 1904. Erwerb der Firma A. Horch & Cie. Lt. G.-V. v. 16./7. 1904 Sitz der Ges. von Leipzig nach Zwickau verlegt. Gründ. s. Handb. 1905/06. Firma bis 2./2. 1918: A. Horch & Cie., Motorwagen-Werke A.-G. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Motoren, Motorwagen u. sonst. Gegenständen. 1904 wurde das Fabrikgrundstück der ehemaligen Segeltuchfabrik von Wächter & Zäuner an der Crimmitschauerstr. in Zwickau erworben u. der erweiterte Betrieb dahin verlegt. Der Grund- besitz der Ges. liegt im Nordwesten der Stadt Zwickau in der Crimmitschauer Strasse, er umfasst 6 ha 39,8 a. Davon sind ca. 2 ha bebaut mit folgenden Gebäuden: ein einstöckiges Motorwagenfabrikgebäude mit 5 Wohnungs- u. 4 anderen Anbauten, ein zweistöckiges Motor- wagenfabrikgebäude, ein zweistöckiges Verwalt.-Gebäude, ein Nebenwohngebäude u. ein Waschgebäude, alles in massiver Ausführung; ferner ein zweistöckiges, massives Gebäude mit Eisenbetondecken, enthaltend die Schmiede, Kupferschmiede, Härterei u. Klempnerei. sowie umfangreiche Lagerräume; ausserdem ist ein Fahrradschuppen aus Eisenkonstruktion vorhanden u. verschiedene kleinere Baulichkeiten. Ein vierstöckiges Fabrikgebäude mit insges. 11 000 qm Arbeitsflächenraum wurde bis Juli 1914 fertiggestellt. 1916/17 ein an- grenzendes Grundstück von 70 000 qm erworben. Zum Betriebe der Fabrik dienen ein Dieselmotor von 200 PS. u. 1 Dampfmasch. von 150 PS. mit 2 Dampfkesseln mit automat. Feuerungsanlage sowie ein elektr. Umformer von 300 PS. Die Werkstätten sind mit 409 Werk- zeugmasch. ausgerüstet. Ca. 150 Beamte u. 1700 Arb. Umsatz 1907–1911: M. 1 362 291, 1 352 229, 1 920 958, 2 573 304, 2 978 097; 1912 M. 3 690 228 für 10 Monate (1912 ca. 44 % ige Steigerung des Umsatzes); 1912/13 M. 4 067 065; 1913/14 M. 5 847 883. 1914/18 Heeresaufträge. 1918/19 Div.- Sturz infolge der Materialteuerung u. verschied. Betriebsstörungen. Kapital: M. 8 300 000 in 8300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 110 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./9. 1904 um M. 240 000 in 240 Aktien, hiervon begeben 100 Stück zu 101.50 % als Gegenleistung für eine Einlage, restl. 140 Stück mit 107.50 % ausgegeben. Weiter erhöht It. G.-V. v. 31./3. 1906 um M. 175 000 in 175 Aktien, hiervon begeben 162 Stück zu 110 %, 13 Stück zu 115 %. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 9./10. 1907 um M. 175 000, angeboten den alten Aktionären zu 150 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./7. 1909 um M. 300 000, angeboten den alten Aktionären zu 150 %. Weiter erhöht zur Deckung eines Teiles der Bankschuld lt. G.-V. v. 14./3. 1911 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1 1911, übernommen von einem Konsort. zu 165 %, welches die spesenfreie Einführung des gesamten A.-K. an der Berliner Börse u. der neuen M. 500 000 an der Zwickauer Börse übernahm. Agio mit ca. M. 300 000 in R.-F. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 29./3. 1912 um M. 750 000 in 750 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, übernommen von einem Konsort. zu 156 %, an- geboten den alten Aktionären 2: 1 zu 156 %. Agio mit ca. M. 340 000 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1914 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1914, begeben an ein Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären vom 30./3.–18./4. 1914 zu 155 %. Agio mit rund M. 323 000 in R.-F. Nochmalige Erhöh. lIt. G.-V. v. 4./1. 1919 um M. 300 000 (auf M. 3 300 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./11. 1918, überlassen dem Chemnitzer Bankverein zu pari etc. mit der Verpflichtung, die jungen Aktien den alten Aktion. ebenfalls zu pari anzubieten (geschehen v. 13./2. –6./3. 1919). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1920 um M. 5 000 000 (auf M. 8 300 000) in 5000 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./11. 1920, übern. von einem Konsortium, angeb den alten Aktion. 2:3 v. 6.–20./12. 1920 zu 130 %. Hypotheken: Auf dem Grundbesitze der Ges. ruht an erster Stelle eine jährl. Rente von M. 79.52 für die Landeskulturrentenbank. Dahinter folgen M. 150 000, mit 4 % verzinsl. u. vierteljährl. kündbar. Sodann kommen M. 2500 Kostensicherung für die vorstehende Hypoth. von M. 150 000. Weiterhin stehen eingetragen: M. 20 000 zur Sicherung für eine einem früheren Besitzer zu zahlende Konventionalstrafe, falls in der Gesamtzahl der in den auf dem Grundstück betriebenen industriellen Unternehmen beschäftigten Arbeiter mehr als 10 % weibliche Arbeiter beschäftigt werden; sodann M. 100 000 mit 5 % verzinsl. u. viertel- jährl., für den Gläubiger nicht vor 1./10. 1913 kündbar. Bei Erwerbung des Grundstückes 1916/17 sind M. 43 000 Hypotheken übernommen. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10.; bis 1911 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 %, Tant. an A.-R. (ausser einem unter Handl.-Unk. zu buch. Fixum von je M. 5000), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Okt. 1919: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Anlagen 580 000, Werk- statt-Einricht. 200 000, Betriebs-Einricht. 40 000, Werkzeuge 20 000, Mobil. u. Utensil. 1, Modelle 1. Klischees 1, Patente 1, Betriebsmat. 1, Handl,-do. 1, fertige Teile 352 774, halb- fertige do 2 111 668, Rohmaterial. 3 900 264, Kaut. 1860, Anzahl. 185 156, Effekten 452 293, Debit. u. Bankguth. 5 466 751, Kassa 78 363, Wechsel 17 580. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Hypoth. 293 000, R.-F. 1 300 000, sonst. Rückl. 600 265. Delkr. 400 000 (Rückl. 50 000). Ern.-F. 1 000 000 (Rückl. 200 000), Kleinwohnungsbau-F. 106 172, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F, 716 389 (Rückl 4000), Anzahl. 2 252 063, Kredit. 3 658 461, Talonsteuer 50 000 (Rückl. 20 0000, Div. 198 000, do. rückst. 1800, Vortrag 171 196. Sa. M. 13 407 348. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 075 966, Kriegsunterstütz. 150 798, Abschreib. 874 810, Reingewinn 643 196. – Kredit: Vortrag 163 996, Zs. 51 672, Bruttogewinn 2 5 29 103. Sa. M. 2 744 771. 0