792 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 240 000, Masch. 200 000, Inventar u. Utensil. 3, Waren 3 768 342, aussteh. Forder. einschl. Übergangsposten 2 965 143, Kassa u. Postscheckguth. 26 971, Bankguth. 710 405, Kaut. in bar u. in Wertp. 13 142, Wertp. 14 992, Beteilig. 149 888, Patente 1. – Passiva: A.-K. 2 300 000, R.-F. 110 000, Delkr.-Kto 200 000, Rückstell. 189 817, Buchschulden 5 134 929, Reingewinn 274 143. Sa. M. 8 208 890. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 3 396 156, Abschreib. 61 240, Reingewinn 274 143. – Kredit: Vortrag 20 508, Bruttoerträgnis 3 711 032. Sa. M. 3 731 541. Dividenden 1901/02–1919/20: 25, 25, 20, 5, 10, 10, 7½, 7½, 7½, 10, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 10 %. Ausserdem für 1917/18 eine Sondervergüt. von 10 % verteilt. Dircktion: Gen.-Dir. Bruno Borchardt, Leipzig; Stellv. Hugo Wünsch, Leipzig. Prokuristen: Georg Knöpfke, Ernst Odrich, Willy Spörl. Aufsichtsrat: Vors. Martin Schiff, Berlin; Stellv. Ernst Ulrich, Leipzig; Hans Arnhold, Berlin; Dr. jur. Ernst Fleck, Komm.-Rat Joseph Berliner, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: E. H. Kretzschmar; Leipzig: Knauth, Nachod & Kühne: Dresden: Gebr. Arnhold. 0 8 7 0 Ö % 9 * Ludwig Hupfeld Akt.-Ges., Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig. Gegründet: 23./12. 1904 bzw. 8./4. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 17./4. 1905 Gründer s. Jahrg. 1905/06. Ludwig Hupfeld brachte in die Ges. ein das von ihm betrieb. Fabrikationsgeschäft in Leipzig mit Filial. in Amsterdam, Berlin, Dresden, Frankf. a. M., Hamburg, Haag u. Wien, nach der Bilanz vom 30./6. 1904 mit einem Aktivbestand von M. 1 634 827.78 und einem Passivbestand von M. 502 541.46, so dass ein Überschuss von M. 1 132 286.32 verblieb, dazu der in der Bilanz v. 30./6. 1904 geschaffene u. freigewordene Delkr.-F. v. M. 40 000, zus. also M. 1 172 286.32, wofür 1172 Aktien u. M. 286.32 bar gewährt wurden. Zweck: Fortführung des von der Firma Ludwig Hupfeld in Leipzig betrieb. Fabrikations- geschäfts samt ihren Filialen in Berlin, Wien, Hamburg, Dresden, Cöln, Amsterdam u. dem Haag; Herstell. von mechan. Musikinstrumenten, insbes. von selbstspielenden Pianos, Orchestrions, Klavierspielapp. (Phonola, Phonola-Piano, Phonola-Flügel, Triphonola) u. deren Bestandteilen, der Handel mit diesen Artikeln u. die Beteil. an gleichart. od ähnlich. Unternehm. Seit 1918 auch Herstell. von Pianoforten. 1910/11 Bau der neuen grösseren Fabrik in Böhlitz. Ehrenberg b. Leipzig, die im Juni 1911 bezogen worden ist (Kostenaufwand über M. 1 000 000) Das neue Fabrikgrundstück in Böhlitz-Ehrenberg ist 96000 qm gross. Die Gebäude, die eine Fläche von 6500 qm einnehmen u. 30000 qm Nutzfläche aufweisen, sind mit M. 2500 000 in der staatlichen Brandkasse versichert. Das Grundstück ist durch ein 295 m langes Anschlussgleis an die Preuss. Staatseisenbahn angeschlossen. Als Betriebs- kraft wird für die Antriebsmotore durch Vermittel. einer Umformer-Anlage elektr. Strom von der Überland-Zentrale, Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz, bezogen. Der elektr. Strom dient gleichfalls zur Beleuchtung des ganzen Etablissements. Zur Heizung der gesamten Baulichkeiten und zu den Holz-Trocken- u. Wärme-Anlagen dienen 2 Dampf- kessel von je 160 qm Heizfläche. Ausserdem sind vorhanden: 2 Hobelmasch. für Metall, 5 Fräsmasch. für Metall, 115 Holzbearbeitungsmasch., 215 Masch. verschied. Art u. 76 Elektro- motore mit 531 Pis. Die Ges. beschäftigt an Beamten, Werkmeistern, Arb. u. Arbeiterinnen ca. 1500 Personen. Umsätze 1906/07–1910/11: M. 3 581 813, 4 350 567, 4 436 805, 4 962 765, 5 786 426; 1911/12 u. 1912/13 ist der Umsatz weiter gestiegen. Auch 1913/14 war das Er- gebnis günstig (Reingewinn M. 1 006 544), doch kamen infolge der Kriegseinwirkungen nur 5 % Div. zur Verteil. In den Kriegsj. 1914/15 u. 1915/16 wurde Produktion u. Absatz ungünstig beeinflusst; es gelang teilweise Ersatz durch Beschäftig. in Heeresaufträgen für die Metall- u. Holz-Abteil. zu finden, die 1916/17 u. 1917/18 anhielt; auch Umsatzsteigerung in Friedensartikeln. Reingewinne 1914/15–1919/20 M. 430 632, 506 778, 2 175 266, 2 652 369, 1769 737, 3 027 081. Per 1./4. 1918 Erwerb der Hofpianofortefabrik Carl Rönisch in Dresden u. Fortführung dieser Firma als Zweigniederlassung. 1918/19 Umstell. der Betriebe auf Friedensartikel. 1920 Erwerb der Pianofortefabrik von A. H. Grunert, Johanngeorgenstadt. Kapital: M. 13 000 000 in 13 000 Aktien à M. 1000, davon 500 Vorz.-Aktien. Urspr. M. 1 500 000, dazu zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./6. 1907 M. 750 000 in 750 Aktien m. Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übern. von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den alt. Aktion. 2 1 v. 28./6. bis 12./7. 1907 zu 115 % plus Reichssteuer (M. 22) u. Schlussscheinstempel. Die Div.-Garantie von 8 % für die erst. 6 Geschäftsjahre, also bis 30./6. 1910, ist erloschen. Die 4.0. G.-V. v. 27./2. 1911 beschloss zur Verstärk. d. Betriebsmittel u. zur Abstossung von Bank- schulden weit Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 (auf M. 3 500 000) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstält in Leipzig etc.) zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 v. 16.–30./3. 1911 zu 135 %. Die a. o. G.-V. V. 30./12. 1919 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000. Diese neu ausgegebenen Aktien, ab 1./7. 1919 div.-ber., wurden einem von der Allg. Deutschen Creditanstalt ge- führten Konsort. zu 150 % überlassen mit der Verpflichtung, einen Teilbetrag davon den seitherigen Aktionären im Verhältnis 2: 1 zum Kurse von 155 % anzubieten. Weitere Kap.- Erhöh. lt. G.-V. v. 7./1. 1921 um M. 6 500 000 St.-Aktien und um M. 500 000 in 7 % Namen- Vorz.-Aktien à M. 1000, beide mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, angeboten die St.-Aktien den alten Aktionären zu 140 %. Die Vorz.-Aktien wurden zu 100 % ausgegeben; dieselben sind