794 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Kbheinische Pianofortefabriken Akt.-Ges. vorm. C. Mand in Koblenz mit Zweigniederlassungen in Andernach, Köln u. Düsseldorf. Gegründet: 27./8. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 2./9. 1907. Seit 15./9. 1908 führt die Firma den Zusatz „vorm. C. Mand“. Gründer siehe Jahrg. 1911/12. Zweck: Herstellung und gewerbsmässiger Vertrieb von Pianos, Flügeln u. mechan. Musikwerken, u. behufs Erreichung dieses Zwecks ist die Ges. zur Errichtung neuer sowie zum Erwerbe, zum Weiterbetriebe u. zur Erweiterung oder zur Pachtung bereits bestehender Pianofortefabriken u. anderer zu den bezeichn. Zwecken dienender Anlagen, ferner zur Be- teiligung in jeder rechtlichen Form an industriellen oder geschäftl. Unternehmungen im In- u. Auslande berechtigt, deren Tätigkeitsgebiet innerhalb der Grenzen dieser Zwecke liegt. Die a. o. G.-V. v. 10./10. 1907 beschloss die Erwerbung der Pianofortefabriken von C. Mand u. Knauss G. m. b. H., beide in Koblenz, ersterer Betrieb mit Wirkung ab 1./2. 1907 u. der Knaus. Betrieb ab 1./7. 1907. 1911/12 Erwerb eines Fabrikanwesens in Andernach für M. 64 000 (Taxe M. 190 000). Das Geschäft der Ges. ist durch den Krieg hart betroffen worden. Es resultierte für 1914/15 eine Unterbilanz von M. 283 948, die sich 1915/16 auf M. 331 773 erhöhte; auf Auslands-Debit. wurden M. 50 000 abgeschrieben; 1916/17 Verminderung der Unterbilanz auf M. 206 282. 1915/16 – 1917/18 gute Beschäftigung, auch in Erzeugnissen für den Heeresbedarf. 1918/19 u. 1919/20 Steigerung des Umsatzes. In letzterem Jahre wurde die seit Kriegsbeginn stilliegende Fabrik Casterpfaffenstr. 22/24 günstig verkauft u. das mit Vorkaufsrecht gepachtete Grundstück an der Cusanusstrasse käufl. übernommen. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 25./9. 1920 beschloss das A.-K. um M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920 zu erhöhen, die zu 110 % begeben u. mit einem Teilbetrage den Aktionären angeboten wurden. Hypotheken: M. 553 999, davon M. 250 000 zu 6 %, unkündb. bis 1924. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke 450 000, Gebäude 120 000, Heizung u. Beleucht. 1, Betriebsmasch. u. Kessel 1, Hilfsmasch. u. Transmiss. 1, Hobelbänke u. Werkzeuge 1, Mobil. u. Utensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Modelle u. Patente 1, Klischees, Plakate u. Drucksachen 1, Warenbestände 464 650, Kassa 9059, Schuldner 1 111 428, Bankguth. 576 433, Wertp. (Kriegsanleihe) 21 093. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, do. II 45 000 (Rückl. 20 000), Talonsteuer-Res. 6000 (Rückl. 2000), Kriegssteuer-Res. 15 000, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 20 000 (Rückl. 10 000), Arb.-Unterst.-F. 7500 (Rückl. 5000), Feuer-Selbstversich.-Res. 25 000 (Rückl. 5000), Grundbuchschulden 553 999, Kredit. 833 037, Div. 100 000, do. unerhob. 1260, Tant. an A.-R. 7043, do. an Vorst. u. Beamte 33 519, Vor- trag 5314. Sa. M. 2 752 674. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Handl.-Kosten, Gespann-Unterhalt., Krankenk., Inval.-u. Angestellten-Versich. 568 321, Insertion 19 470, Provis. 116 764 Zs. 30 205, Versich. 12 726, Steuern 431 795, Abschreib. 43 002, Gewinn 187 877. – Kredit: Vortrag 1924, Bruttogewinn 1 408 230. Sa. M. 1 410 164. Dividenden 1907/08–1919/20: 5, 2, 0, 0, 4, 5, 2, 0, 0, 0, 6, 6, 10 %. Direktion: Paul Kappler. Prokuristen: Aug. Scharf, Hans Scherer, Alb. Bürger. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Albert Bendix, Köln; Stellv. Baumeister C. Picht, Hagen; Frau Clara Hölscher-Mand, Godesberg; Fabrikbes. Hans Woenckhaus, Altena i. W.; Rentner Jos. Herm. Grisar, Pfaffendorf; Rechtsanw. Dr. Karl Kraemer, Köln; Fabrikbes. Wilh. Söhler, Attendorn i. W. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Barmer Bankverein; Berlin: Disconto-Ges. u. deren Fil. Baldur Pianoforte Fabrik Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 29./11. 1920 mit Wirkung ab 1./1. 1920; eingetr. 28./12. 1920. Gründer: Bankier Karl Finck, Reg.-Rat a. D. u. Rechtsanwalt Dr. Alfred Konietzko, Kaufm. Herm. Bräuchle, Kaufm. Wilh. Schaaf, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Ludwig Fels, Eisenstein (Niederbayern). Wilh. Schaaf als alleiniger Inhaber der Firma Baldur Pianofortefabrik von Ferdinand Schaaf, Frankfurt a. M brachte dieses Unternehmen mit allen Aktiven u. dem Firmenrecht ein u. zwar auf der Grundlage der für den 1 /1. 1920 gefertigten Bilanz unter folg. Bedingungen u. Beschränkungen: die Aktiva im Betrage von M. 742 510.03 wurden übernommen. Nicht eingebracht wurden alle Gegenstände, welche zum Bestand des Detailgeschäftes gehören, ferner alle auf den Namen des Wilh. Schaaf zu Frankf. a. M. oder der Firma Baldur-Piano- kortefabrik von Ferd. Schaaf zu Frankf. a. M. eingetragenen geistigen Schutzrechten u. Warenzeichen. Dagegen gewährte Wilh. Schaaf der Akt.-Ges. auf die Dauer ihres Bestehens das ausschliessliche Benutzungsrecht, lediglich gegen die Verpflichtung der Akt.-Ges. die zur Aufrechterhaltung der geistigen Schutzrechte u. Warenzeichen erforderlichen Spesen u. Abgaben zu zahlen. Für dieses Einbringen sind die 296 Aktien zum Nennwerte gewährt worden. Weiter übernahm die Akt.-Ges. für das Einbringen die Geschäftsschulden mit M. 166 502.77 u. die Dahrlehnsschulden mit M. 162 200. Den verbleibenden Überwert des Einbringens beglich die Akt.-Ges. damit, dass sie erklärte dem Kaufm. Wilh. Schaaf M. 117 907.26 zu verschulden. Aweck: a) Fabrikation von Musikinstrumenten, b) Handel u. Vermietung von Musik- instrumenten, c) Betrieb von Tonholz-Hobel- u. Dampfsägewerken, d) Ubernahme u. Fort- ――――――――