Cement-Fabriken etc. 805 Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Kunst- u. Kalksandsteinfabrik; Vertrieb der Erzeugnisse Aieser Fabrik, Herstell., Bearbeit. u. Vertrieb von Baumaterialien u. Erzeugnissen der Kunst- steinindustrie aller Art sowie die Beteilig. an anderen gleichartigen Unternehm. u. Erwerb solcher. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, übernommen von den Gründern. Die G.-V. v. 4./3. 1919 hat die Erhöh. um M. 900 000 beschlossen. Die a. o. G.-V. v. 6./12. 1920 beschloss die Erhöh. des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 2 400 000 durch Ausgabe von M. 1 200 000 auf den Inhaber lautenden 6 % Vorz.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Dividende 1919: 0 % (Baujahr). Vorstand: Alois Kosler, Pirna a. d. E. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Paul Sauer, Dresden; Stellv. Rechtsanwalt Otto Hübler, Frei- berg; Oberbaurat Hager, Oberregierungsrat Hoppe, Dresden; Bergrat Karl Gottfried Kirsch, Oberlössnitz; Geh. Finanzrat Lorey, Bücherrevisor Aug. Wilh. Riebel, Dresden. %%%%GQ.. 3 ――――― Cement-Fabriken ete. Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Dornap £ mit Betriebsstellen in Hochdahl, Neanderthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen, Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe u. im Hönnethal. Gegründet: 9./7. 1887 (eingetr. 2./9. 1887) unter der Firma „Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein- u. Kalkindustrie“, seit 30./6. 1888 unter obiger Firma. Zweck: Betrieb von Kalkstein- u. Dolomitbrüchen, Weiss-, Wasserkalk- u. Sinterdolomit- Brennereien, Ringofenxiegeleien, Thon- u. Sandgruben, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen. Über die Gründung der Ges. und die bis 1906 hinzuerworbenen Anlagen bezw. Grundstücke siehe Näheres in den früheren Auflagen dieses Jahrbuches. Der jetzige Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 1770 ha, Kalkstein- und Dolomitfelder ent- haltend, die sich durch das ganze niederrheinisch-westfäl. Industriegebiet erstrecken. Auf diesem Grundbesitz befinden sich 42 Ringöfen, davon 7 doppel- u. 3 dreiflügelige Öfen, 6 Schachtöfen, 12 Trichteröfen, 2 Sinter- Dolomitbrennereien, 1 Sackkalkanlage, 2 Kies- wäschen, 2 Direktionsgebäude, 360 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser sowie eine Anzahl land- wirtschaftlicher Gebäude, 155 000 m Schmalspur- u. Normalspurgeleise, auf denen ca. 68 Loko- motiven laufen, 23 Eisenbahnanschlüsse sowie 2600 Transportwagen, ferner eine grosse Repa- raturwerkstätte. Zur Zeit werden ca. 2300 Beamte u. Arb. beschäftigt. Zugänge auf Aktivkonten per 30./6. 1919–1920: M. 132 826, 500 405. Im J. 1913 wurde eine Interessengemeinschaft mit den Westdeutschen Kalkwerken A.-G. in Köln vereinbart (siehe bei Kap.). Der im Kreise Eupen gelegene Betrieb Hergenrath dieser Werke wurde 1920 von ihnen abgetrennt u. in eine G. m. b. H. umgewandelt, an der die Westdeutschen Kalkw. beteiligt sind. Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-west- fälischen Industriegebietes Lieferungsverträge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge, die grösstenteils bis Ende 1920, 1923, 1925 u. 1926 laufen, ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- und Stahlerzeugung gesichert ist. In diesen Verträgen ist der Preis für Kalk- stein und Rohdolomit fixiert, während der Preis für gebrannten Kalk sich in den bedeu- tendsten Verträgen nach den jeweiligen Kohlenpreisen des Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikats zu Essen richtet. Infolge der wirtschaftl Verhältnisse nach der Revolution trat eine solche Steiger. der Selbstkosten ein, dass sich die Ges. gezwungen sah, da ausreichende Zugeständnisse von den Kontrahenten nicht zu erzielen waren, ab März/April 1919 sich von den Verträgen loszusagen, wobei den Abnehmern auf Grund eines Deckungsangebots zu entsprechend erhöhten, aber unter den jeweils gültigen Grosshandelspreisen liegenden Preisen die Fortsetz. der Liefer. angetragen wurde. Dieses Angebot wurde von den Hüttenwerken unter dem Vorbehalt angenommen, dass die Entscheid. der Streitfrage durch eine Feststellungsklage herbeigeführt werde. Absatz 1907/08–1919/20 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 1 082 632, 982 025, 929 263, 948 090, 1067 724, 1 160603, 1 158 908, 745 095, 817 068, 917 468, 847 540, 623 742, 501 617 t; an gebranntem Kalk u. Sinterdolomit: 611 635, 610 365, 643 662, 697 303, 758 369, 830 625, 823 552, 555 472, 576 164, 621 660, 617 09, 454 832, 399 916 t. Nach Kriegsausbruch ist die Ges. mit zwei Dritteln der normalen Erzeugung beschäftigt. 1916/17 u. 1917/18 Steigerung der Erzeugung. Die Geschäftsj. 1918/19 u 1919/20 wurden durch die Folgen des Umsturzes ungünstig beeinflusst; grössere Betriebserweiter. mussten zurückgestellt werden. Der von den Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerken auf die Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke übergegangene Grundbesitz umfasst 262 ha. Auf den Grundstücken in Gruiten sind vorhanden 4 Ringöfen, darunter 1 Doppelofen, 3 Schachtöfen, 3 Trichteröfen, 1 Dolomit-