856 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien, Tuch- und Filz-Fabriken. Kammgarn- Spinnereien und-Webereien, Tuch- nd Tilz-Fabriken. Tuchfabrik Aachen, vorm. Süskind & Sternau, A.- G. in Aachen. Gegründet: 28./4. 1889. Zweck: Übernahme der Tuchfabrik von Süskind & Sternau in Aachen-Burtscheid ab 1./1. 1889 für M. 1 932 463. Das Fabrikgrundstück liegt in Aachen, ist 12 459 qm gross, wo- von 7568.15 qm bebaut sind. Die Fabrik besteht aus Spinnerei, Weberei u. Appretur. Sie besitzt eine Wassergerechtsame, die ihren Bedarf an Wasser vollständig deckt, ferner zur Erzeug. der nötigen Kraft 2 Dampfmasch. mit 700 PS. Die 3 vorhandenen Dampfkessel haben eine Heizfläche von 300 qm. Die derzeitige Zahl der Arb. u. Angestellten beträgt 320. Das Unternehmen stellt Herren- u. Damenstoffe her. Kapital: M. 3 000 000 in 1000 abgest. Aktien u. 2000 neuen Aktien von 1910 u. 1920, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Reduktion des urspr. Kapitals von M. 1 500 000 um M. 500 000 durch Zus. legung von 3 zu 2 Aktien lt. G.-V. v. 6./5. 1893. Die Zus. legung er- folgte bis 1./6. 1894. Erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1910 um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000) in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1910, übernommen von A. H. Heymann & Co. in Berlin zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 1.–14./12. 1910 zu 127.50 %. Die a. o. G.-V. v. 29./1. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1919, übern. von einem Konsort. zu 140 %, angeboten den bisher. Aktionären zu 150 %. Geschäftsjahr; 1./10.–30./9.; bis 1908 Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (1905 erfüllt), 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 12 000), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstück 240 000, Gebäude 130 000, Masch. 1, Werkzeuge u. Geräte 1, elektr. Lichtanlage 1, Schuldner 3 978 860, Kasse 51 596, Girorechnung 30 826, Wertp. 661 640, Vorräte 3 373 634. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 750 000. Sonder- rückl. 600 000, Arb.-Unterstütz.-F. 200 000, Kriegssteuer-Rückl. 361 000, Gläubiger 2 729 726, Gewinn 825 834. Sa. M. 8 466 560. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 10 000, besondere Zuwend. an Arb. u. Angestellte 369 810, Handl.-Unk. u. Steuern 408 312, Provis. 220 775, Versich. 71 718, Rein- gewinn 825 834. – Kredit: Vortrag 24 755, Zs. 117 598, Bruttogewinn 1 764 098. Sa. M. 1 906 451. Kurs: Konvert. Aktien Ende 1899–1920: 90, –, 29.25, 47, 68.90, 94, 89.10, 107.75, „ 127.25, 132.25, 102, 87, 59.75, 62.50*, –, 96, 119.75, 118*, 250, 360 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Zus.gelegte Aktien 1899–1908: 5, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 6, 5 %; 1909 (1./1. bis 30./9): 6 % = 8 % p. a.; 1909/10–1919/20: 9, 5, 5, 0, 0, 15, 8, 8, 10, 20, 25 %. C.-V.: 4 J. n. F. Zur Erhöh. der Div. 1910/11 von 4 % auf 5 % wurden M. 15 000 dem Spez.-R.-F. entnommen; die Div. für 1911/12 wurde aus Spez.-R.-F. gezahlt. Direktion: Siegmund Hahn, Aug. Keppler. Prokurist: Felix Rothschild. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Franz OÖster, Bank-Dir. Fritz von Stoesser, Rentier Ulr. Möller, Aachen; Bankier Ernst Heymann, Berlin. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin u. Aachen: Dresdner Bank u. deren sonst. Niederl.; Berlin: A. H. Heymann & Co., Nationalb. f. Deutschland, Hardy & Co. G. m. b. H. Filztabrik Adlershof Actiengesellschaft in Adlershof bei Berlin. Gegründet: 30./11. 1895. Sitz der Ges. bis 5./5. 1899 in Adlershof u. Zweigniederlassung in Berlin (1898 errichtet). Seit 26./6. 1913 Sitz in Adlershof. Zweck: Anfertigung von Filzwaren aller Art, besonders von Filzen für technische Zwecke (patent. Unterlagsfilz), Läuferfilz, Linoleumfilz, Sohlenfilze und Handel mit solchen. Spezialität: Eisenfilz, Isolierungen von Maschinen, Fundamenten, Trägern u. Decken etc., Eisenbahnoberbau. Im April 1914 ein grösseres Schadenfeuer. 1914 Unterbilanz M. 34 529, gestiegen 1915 auf M. 77 734, 1916 auf M. 110 115, getilgt 1917 aus dem Gewinn. 1918 neue Unterbilanz M. 118 675. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. Aktien, Vorz.-Aktien genannt à M. 1000. Das urspr. St.-A.-K. von M. 450 000 beschloss die G.-V. vom 19./7. 1897 um M. 200 000 durch treihändigen Rückkauf von 200 St.-Aktien herabzusetzen und dann wieder um denselben Betrag durch Ausgabe von 200 Vorz.-Aktien zu erhöhen. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907 besohloss die Umwandlung der vorhandenen 250 St.-Aktien in Vorzugs-Aktien gegen Zu- zahlung von M. 200 für die Aktie; die eingezahlten M. 50 000 wurden zur Tilg. des Darlehns- Kontos verwendet u. gleichzeitig M. 50 000 auf Patent-Kto abgeschrieben. Die Rechte der Vorz.-Aktien sind erloschen. Die Rechte der Genussscheine wurden am 29./6. 1907 aufgehoben. Die G.-V. v. 30./12. 1916 bezw. 4./1. 1917 beschlossen die Erhöh. des A.-K. um M. 550 000 (also auf M. 1 000 000) in 550 Aktien à M. 1000, begeben zu pari.