Leinen-Industrie. 861 Baumwoll-, Jute-, Misch- und Papiergarnen hergestellt. In der Stückbleiche und Appretur- anstalt werden in der Hauptsache eigene Gewebe ausgerüstet. In der Näherei wird jegliche Art Wäsche genäht, auch mit Stickereien versehen, um schliesslich gebrauchsfertig dem Handel zugeführt zu werden. Die Fabriken besitzen eigene Schlosser-, Tischler- bzw. Reparaturwerkstätten, die fast ausschliesslich mit eigenen Kraft-, Licht- und Heizanlagen ausgerüstet sind. Diese umfassen 27 Dampfkessel mit 2670 qm Heizfläche, darunter einen Babcock- und Wilcox-Wasserrohrdampfkessel modernster Bauart mit Unterwindfeuerung und Ueberhitzer, 13 Dampfmaschinen mit 2005 Pferdekräften und 70 Dynamos und Elektro- motoren. Zu den Fabriken gehören 44 Wohnhäuser für Direktoren, Angestellte und Arbeiter, sowie 3 Mädchenheime und ein Kinderheim. Die Ges. beschäftigt insgesamt 103 Angestellte und 1482 Arbeiter, bei Vollbetrieb bisher insgesamt 105 Angestellte und 2200 Arbeiter. Ausserdem sind für die Ges. gegenwärtig 120 Handweber als Heimarbeiter tätig. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. umfasst 1 362 000 qm, von denen ca. 200 000 qm bebaut sind. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20: M. 2 120 591, 3 194 485. Kapital: Bis 1921: M. 12 000 000 in 15 000 Aktien à Tlr. 166 = M. 500 u. 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 800 000 in Aktien à M. 600, lt. G.-V.-B. v. 29./11. 1879 in 1880–1882 Rückkauf von M. 1 800 000 u. ab 10./12. 1889 Rückzahlung von M. 100 pro Aktie auf die verbliebenen M. 9 000 000. A.-K. demnach von 1889–1920 M. 7 500 000. Kap.-Erhöh. lt. G. V. v. 6./5. 1920 um M. 4 500 000 in 4500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./3. 1920, übernommen M. 2 500 000 von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 130 %, angeboten M. 2 500 000 den alten Aktionären zu 135 %. Der Restbetrag von M. 2 000 000, begeben zu 106 %, diente zur Befriedigung und endgültigen Ablösung des den Gründerrechtsberechtigten statutarisch zum Nennwert zustehenden Bezugsrechts. Die a. o. G.-V. v. 22./1. 1920 beschloss weitere Kap.- Erhöh. um M. 4 000 000 in St.-Aktien u. um M. 4 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien. Betriebsausgaben: Spindeln Mech. Webst. Prod. Garne Fakturawert Totalverkaut 1908/1909 19 300 1300 Schock 49 583 M. 3 868 781 M. 8 145 181 1909/1910 19 300 1300 49 843 „3 707 264 „ 9 104 266 1910/1911 19 300 1300 3 46 075 „3 681 069 „ 8 802 849 1911/1912 19 300 1300 45 425 „3 863 470 „ 8 825 438 1912/1913 19 300 1300 „ 47 202 „4 180 932 „9 377 443 1913/1914 19 300 1300 3 48 082 „ 4 447 351 „10 459 379 1914/1915–1919/20 Produktionszahlen nicht veröffentlicht. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Breslau oder Freiburg. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbetrag = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., ausserdem erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergüt. von M. 2500. Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1920: Aktiva: Grundstücke, Fabrikgebäude, Wohn- u. Lagerhäuser 2 629 190, Alter Maschinenpark u. Betriebseinricht. 884 640, Strohflachs-, Röstflachs-, Spinn- material-, Garn-, Waren- u. Material-Bestände 8 196 801, Debit. 2 669 762, Bankguth. u. Reichs- schatzwechsel 8 890 210, Effekten 1 608 928, Kassa 6230, Utensil. 1, vorausbez. Versich. 496 959. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 1 390 000, Spez.-R.-F. 300 000 (Rückl. 150 000), Unterst.-F. 340 289 (Rückl. 200 000), Pens.-F. 566 688 (Rückl. 100 000), unerhob. Div. 20 940, Rückstell. auf Talonsteuer 150 000 (Rückl. 25 000), Kredit. 7 895 320, Div. 1 950 000, Tant. an A.-R. 173 333, Ern.-F. 500 000, Vortrag 96 151. Sa. M. 25 382 722. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Kosten 2.351 409, Abschreib. 944 038, Rein- gewinn 3 194 485. – Kredit: Vortrag 68 925, verfallene Div. 150, Zs. 318 079, Miete 48 402, Fabrikat.-Gewinn 6 054 374. Sa. M. 6 489 932. Kurs Ende 1901–1920: 139.60, 136.25, 130.50, 132.50, 127, 138, 138.90, 136.50, 139.10, 136.60, 130, 115.10, 96, 113.50*, –, 154, 210.25, 140*, 215, 354 %. Notiert in Berlin u. Breslau. Seit 16./1. 1890 werden nur auf M. 500 abgestempelte Aktien gehandelt. Dividenden 1901/02–1919/20: 4, 4, 4½, 5 ⅝0, 7, 9, 10, 7, 7, 6, 4, 3, 8, 15, 16, 18, 12, 18, 20 (junge 10) %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Otto Wiegels, Stellv. Paul Neumann, Freiburg. Aufsichtsrat: (6–10) Vors. Komm.-Rat Ernst Websky, Tannhausen; Egmont Frey, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Fabrikbes. Walther Hoffmann, Altwasser; Rittergutsbes. Alfred von Wietersheim, Neuland; Fabrikbes. Gottfr. Websky, Wüstewaltersdorf; Gustav von Johnston, Sadewitz; Landesältester Victor von Websky, Carlsdorf; Bank-Dir. Dr. Felix Theusner, Breslau. Prokuristen: O. Kretzig, Johs. Eggert, Paul Wolff, Fried. Düwell, Friedr. Holzer. Zahlstellen: Freiburg i. Schles.: Ges.-Haupt-Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co., Deutsche Bank; Breslau: Schles. Bankverein, Fil. d. Deutschen Bank. Insterburger Actien-Spinnerei in Insterburg. Gegründet: 1./5. 1870. Zweck: Betrieb von Flachsröstanstalten, Spinnereien für Flachs, Hanf, Papier u. anderen Spinnstoffen, sowie der Betrieb von Bleichereien u. Webereien. Die Ges. ist be- rechtigt mit den Rohstoffen, mit Ganz- u. Halberzeugnissen Handel zu treiben. Sie ist ferner berechtigt, sich bei anderen Ges. u. Firmen zu beteiligen, Grundstücke zu erwerben