864 Leinen-Industrie. Die gesamten Etablissements werden durch selbst erzeugtes elektrisches Licht beleuchtet. Die sämtlichen Fabrikanlagen besitzen 28 Dampfkessel mit ca. 3200 dm Hleizfläche, 11 Dampfmaschinen, von ca. 2560 PS., elektrische Kraft Waldenburg 500 PSs, 1 Loko- mobile von 50 PS. Betrieben werden 20 000 Flachs- u. Wergspindeln, zu denen noch 1400 Zwirnspindeln kommen. An Arbeitsmaschinen sind vorhanden ca. 1700 Web- stühle, 275 Vorbereitungs-, Farb-, Bleich- und Appreturmasch. sowie eine grössere Anzahl Hilfs- u. Werkzeugmasch. Für die Lieferung von Licht u. Kraft an die einzelnen Etablissements treten hierzu noch eine Anzahl Dynamomasch. u. Elektromotoren. Neben den beschriebenen mech. Anlagen betreibt die Ges. seit Beginn ihres Bestehens eine Handweberei für feine, weisse, glatte Leinenwaren u. Damaste; die noch beschäftigten ca. 600 Handweber, die in den umliegenden Dörfern wohnen, erhalten die zur Fabrikation dieser Waren zu verwendenden Garne von der Ges. geliefert. Ausser 60 Beamten beschäf. tigen die sämtl. Etablissements rd. 3000 Arb. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 780 000 am, wovon 100 000 qm bebaut sind u. 680 000 am auf Bleichfläche, Hofraum, Acker, Wiesen u. Wald entfallen. Die Fabrikation in den Webereien erstreckt sich auf alle Reinleinen- u. Halbleinenstoffe in den Breiten von 35 em bis 510 em, aus rohen sowie auch aus gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, Hanf- und Jutegarnen. Die Spinnereien spinnen in trocken gesponnenem Werggarn von Nr. 1 bis Nr. 18, in Nasswerggarn von Nr. 6 bis 30; in Linegarnen – trocken gesponnen – von Nr. 8 bis 20, in Nasslinegarn von Nr. 10 bis 60. Die Fakturierungen an Waren u. Garnen einschliesslich der Lieferungen der Spinnereien an die eigenen Webereien betrugen 1907/08–1909/10: M. 7 882 000, 7 052 000, 8 195 000; für 1910/1917 nicht veröffentlicht. 1916/17 Aufnahme der Papierspinnerei u. Weberei. Flachs- rösterei: Doppelsystem nach Dr. Schneider. Im September 1918 Erwerb der Landeshuter Seidenweberei P. Methner in Ober-Leppersdorf mit etwa 200 Stühlen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Bei der Gründung der Ges. ist der R.-F. sofort in voller Höhe, d. i. mit M. 625 000 gebildet worden. Urspr. M. 6 250 000. Die a. o. G.-V. vom 26./2. 1920 beschloss Kap.-Erhöhung um M. 3 750 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, angeboten davon M. 3 125 000 den alten Aktionären 2: 1 zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 9./12. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um 6 000 000 M. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben an die Deutsche Bank, angeb. M. 5 000 000 den alten Aktion. zu 160 %. Hypotheken-Anleihe: M. 5 000 000 von 1920 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 100 % durch Verlos. in jährlichen Raten bis 1950. Hypotheken: M. 84 000 auf Zinshäuser. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt) event. hesond. Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, von Übrigen 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 396 000, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser 570 000, Masch. 8, Bahngleisanlage 1, Flachsröstanstalten 2, elektr. Anlagen 2, Inventar 2, Mobil. u. Kontor-Utensil. 3, Fuhrpark 3, Kassa 28 010, Wechsel 1646, Effekten 2 169 474, Strohflachs, Röstflachs u. Spinnmaterial 3 939 943, Garne in diversen Lägern u. Betrieben 6 177 308, fertige u. halbfert. Waren 8 146 912, Abfälle 56 445, Betriebs- material 649 317, Debit. (Avale 10 000) 5 407 828. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 5 000 000, R.-F. 2 051 996, Spez.-R.-F. 350 000 (Rückl. 100 000), Wohlf.-F. 400 000 (Rückl. 100 000), Beamten-Pens.- u. Witwenkasse für kaufmännische Angestellte 516 161 (Rückl. 100 000), Talonsteuer-Res. 50 000, Kredit. (Avale 10 000) 7 858 509, Hypoth. 84 000, Fabriksparkasse 371 311, unerhob. Div. 4240, Div. 1 250 000, Tant. an A.-R. 133 333, Vortrag 473 355. Sa. M. 28 542 907. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Steuern 3 393 552, Mehrauf- wand für Beamt.- u. Arb.-Wohnhäuser 47 089, Rückstell. für Talonsteuer 25 000, Abschreib. 1 439 222, Reingewinn 2 156 688. – Kredit: Vortrag 526 432, Überschuss aus Verkauf von Buschvorwerk 24 554, Fabrikat.- Gewinn 6 345 552, Zs.-Überschüsse 165 012. Sa. M. 7 061 552. Kurs Ende 1911–1920: 140, 121, 120.50, 133.60*, –, 165, 210.50, 185*, 229, 400 %. Zulass. der Aktien in Berlin erfolgte Anfang März 1911; erster Kurs am 15./3. 1911: 146 %. Dividenden 1906/07–1919/20: 12, 10, 8, 8, 8, 7, 8, 8, 14, 16, 20, 20, 18, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. Hans-Heinrich Frahne, Gen.-Dir. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Michalowsky, Berlin; Stellv. Dr. Kurt Frahne, Landeshut; Dr. Carl Frahne, Berlin; Gen.-Dir. Carl Janson, Neusalz a. O.; Rittergutsbes. Fritz Methner, Cart Methner. Prokuristen: 47 edolph Junge, Franz Iwan, Carl Müller, Jul. Hoffmann, Hugo Schubert, Dir. Gust. Hansing. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Landeshut: Eichborn & Co. A. & W. Willmann, Akt.-Ges. in Luthrötha, Kreis Sagan. Gegründet: 28./7. 1912; eingetr. 4./9. 1912. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Fabrikation u. kaufmännische Verwert. von Flachs- u. Werggarn, auch Herstell. von Papiergarn, sowie von Mühlenprodukten u. von verwandten Erzeugnissen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 2./11. 1920 um M. 450 000, begeben zu 107 %.