Leinen-Industrie. 867 Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstück- u. Gebäude 186 046, Masch. 1, Beleucht.- Anlage 1, Fuhrwerk 1, Inventar 1, Utensil. 1, Kassa 10 298, Effekten 265 050, Garn u. Waren 341 568. Betriebsrohstoffe einschl. Kohlen 8026, Debit. 371 359, Bankguth. 1 839 298, Passiva: A.-K. 1 000 000, Grundschuldbrief-Kto 192 500, do. Zs.-Kto 2809, Kto für gel. Grundschuldbriefe 11 500, R.-F. I 100 000, do. II 300 000, Talonsteuerrückl. 2000, Wasser- enteisenungsanl. 10 000, Arb.-Unterst.-F. 72 901, Beamten-Pens.-F. 90 665, Delkr.-Kto 11 174, unerhob. Div. 1000, Kredit. 624 480, Div. 200 000, Bonus 100 000, Tant. u. Vergüt. 82 568, Vortrag 220 054. Sa. M. 3 021 653. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 24 043, Grundschuldbrief-Zs. 9135, Gehälter, Beleucht., Betriebsstoffe, Fuhrwerk, Feuer-, Unfall-, Invaliditäts- u. Angestelltenversich., Krankenkasse u. sonst. Unk. 1 113 595, Tant. u. Vergüt. 82 568, 20 % Div. 200 000, 10 % Bonus 100 000, Talonsteuer-Res. 2000, Vortrag 220 054. – Kredit: Vortrag 152 158, Grundstücks- ertrag 417, Miete 1617, Zs. 67 956, Waren-Kto, Bruttoertrag 1 529 246. Sa. M. 1 751 397. Dividenden 1902/03–1919/20: 5, 4, 0, 4, 5, 6, 4½, 7½, 9, 9, 10, 6, 22, 25, 10, 15, 10, 20 % (u. 10 % Bonus). C.-V. 4 J. (F.) Direktion: Arthur Preu. Prokuristen: Rud. Schneider, Oswald Schmidts. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Val. Schumacher, Münster i. W.; Herm. Breden sen., Gust. Reckmann, Karl Merfeld, Heinr. Calow, Bielefeld. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bielefeld: Barmer Bankverein, Bank f. Handel u. Ind. Mechanische Weberei Sorau vorm. F. A. Martin & Co. in Sorau. Gegründet: Im Jahre 1835. Akt.-Ges. seit 25./10. 1886. Zweigniederlassung in Kunzendorf unter der Firma: Martins Werke, Filiale der Mechanischen Weberei Sorau. Zweck: Fortbetrieb der Mechan. Weberei F. A. Martin & Co. in Sorau, übernommen mit Vorräten u. Ausständen ab 1./11. 1886 für M. 1,802 000 inkl. M. 302 000 Hypoth., auch Garn- bleiche, Warenbleiche u. Appreturanstalt sind vorhanden. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache Leinen- u. Halbleinen-) acquard-Gewebe für Tischwäsche sowie Handtücher u. besitzt gegenwärtig folg. Anlagen: Die Fabrik I in der Priebuserstr. mit einer Fläche von 40 359 qm umfasst 6 Arb.- u. Beamtenwohnhäuser, 5 Nebengebäude, ein Direktions- wWohnhaus, ein Kontorgebäude, ein Lagerhaus für Rohmaterialien, ein Werkstattgebäude mit Lagerschuppen für Holz u. Eisen u. ferner die eigentliche Fabrikanlage mit ca. 16 000 qm bebauter Fläche, die für 750 Webstühle angelegt ist. Im Betrieb sind vorläufig 475 Web- stühle mit allen erforderlichen Vorbereitungs-, Mangel- u. Appreturmasch. Die elektr. An- triebskraft wird durch eine Dampfmasch. von 600 PS. erzeugt. Es sind 3 Dampfkessel vorhanden mit je 100 qm Heizfläche sowie eine Bleichanlage. Ferner ist eine weitere Fabrik II in der Sommerfelderstr. vorhanden, mit 30 741 qm Grunafläche, auf der ein drei- stöckiges Fabrikgebäude u. ein Beamtenwohnhaus stehen. Hier sind z. Z. 278 Webstühle u. die dazu gehörigen sonst. Masch. in Betrieb. Des weiteren besitzt die Ges. eine Garn- bleiche (Fabrik III) in Lohmühle bei Sorau mit einem Grundbesitz von 266 158 qm. Jan. 1910 vurde die Ges. von einem Brande betroffen, der die Fabrik I zerstörte. Der dadurch bervorgerufene bedeutende Ausfall in der Produktion übte auf das Erträgnis der Ges. einen empfindlichen Einfluss aus. Die Versich.-Entschädig. aus dem Brande betrug M. 342 450. Auf dem Platz des alten Fabrikgebäudes ist die jetzige Fabrik I vergrössert u. mit allen modernen Einrichtungen versehen neu aufgebaut worden. Die neue Fabrik ist seit Ende Okt. 1910 teilweise u. seit April 1911 im vollen Betrieb. 1914/15 wurden Produktion und Absatz durch den Kriegszustand sehr beeinträchtigt. 1915/16 u. 1916/17 günstige Verwertung der älteren Warenbestände, Rohstoffe u. Betriebsmaterialien. 1917/18 behördlich angeordn. Stilliegen der Weberei; für die Stillegung wird eine Entschäd. gewährt. 1918/19 Verkauf der Braunkohlengrube Martin nebst Ziegelei in Kunzendorf. Kapital: M.- 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000; dazu lt. G.-V. v. 16./2. 1920 M. 3 000 000, davon M. 1 500 000 als Gratisaktien ausgegeben u. M. 1 500 000 den alten Aktion. zu 150 % angeboten. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 15./3. 1912, rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1915 durch jährl. Ausl. von M. 50 000 spät. 3 Monate vor dem Rückzahl.-Termin; ab 1./1. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherh.- Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz nebst allen Anlagen in Sorau. Der Erlös der Anleihe diente zum Wiederaufbau der abgebrannten Anlagen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf Ende Sept. 1920: M. 450 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Dresdner Bank. Kurs Ende 1912–1919: 99, 98, 95*, –, 92, –, 97 50*, 97 %. Zugelassen in Breslau Ende März 1912. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, etwaige Beiträge zu Spez.-R.-F. u. Ern.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die vertragsm. Tant. des Vorst. wird als Handlungsunkosten verbucht. Die Ab- schreib. werden unverkürzt einem Abschreib.-Kto gutgebracht. 55*