882 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Süddeutsche Baumwolle-Industrie in Kuchen, Post Gingen a. d. Fils. Gegründet: 4./1. 1882 durch Erwerb der Firmen Staub & Co. in Kuchen u. Waibel & Co. in Günzburg u. Waltenhofen. 1883 Erwerb des Etablissements in Altenstadt; eingetr. 5./1. 1882 in Geislingen a. St. Filialen in Waltenhofen bei Kempten, Günzburg a. Donau, Altenstadt bei Geislingen a. Steig. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zus. 220 ha, wovon 166 ha auf Wasserläufe u. Seen entfallen. Zweck: Betrieb von Baumwollspinnereien und Webereien, sowie die Veredelung (Bleichung, Färbung und Appretierung etc.) von Baumwolle-Geweben und Gespinsten und die Verwertung dierer verschiedenen Fabrikationsprodukte. 60 976 Spindeln und 1681 Web- stühle. Baumwolleverbrauch ca. 9000 Ballen. Die Ges. besitzt ausgebaute Wasserkräfte von zus. 1294 PS. Kapital: M. 4 000 000 in 5000 Aktien à M. 400 u. 2000 Aktien à M. 1000. Dieselben lauten auf Inhaber, können aber auf Verlangen auf Namen und wieder auf Inhaber gestellt werden. A.-K. bis 1919 M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 16./12. 1919 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. für 1919/20 zur Hälfte, angeboten den alten Aktion. zu 100 %. Hypoth Anleihe: M. 2 000 000 in 2000 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlb. zu 103 %. Zs. am 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1928 – 1962 in Annuitäten. Ab 1928 verstärkte oder Totalkündig. — Sicherheit: I. Hypoth. auf den gesamten Grundbesitz mit Ausnahme der Fabrik Waltenhofen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank. Kurs: Ende 1920: 104.50 %. Zugelassen in Stuttgart im April 1920. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Sicherheit: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), 5 % Div., event. auf Antrag des A.-R. be- sondere Abschreib. u. Rücklagen, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Aus dem Spez.-R.-F. kann die Div. event. auf 6 % er- gänzt werden. Von den Anlagen u. Einricht. sind jährl. mind. M. 125 000 abzuschreiben. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Liegenschaften 1 957 397, Warenbestände 8 958 231, Material. 129 501, Kassa 463 693, Warenguth 6 577 009, Wertp. 777 263. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 200 000, Sonderrückl. 600 000, Zinsbogensteuerrückl. 40 000, Teilschuld- verschreib. 2 000 000, do. Zs. 31 747, Unterstütz.-Kassen 428 443, Beleihungen 420 100, Spar- kasse 600 634, Steuerrückl. 140 000, Bankverpflicht. 4 698 279, sonst. Verpflicht. 5 220 692, Div. 300 000, Teuerungszulage 40 000, Vortrag 104 399. Sa. M. 18 863 096. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationsunk. 10 417 966, Steuern u. Versich. 1 253 297, Krankenkasse 73 834, Inval.-, Alters- und Unfall-Versich. 41 477, Steuerrückl. 140 000, Teilschuldverschreib.-Zs. 45 000, Abschreib. 350 000, Vortrag aus 1918/19 95 117, Gewinn am 30. 6. 1920 388 080. – Kredit: Vortrag 95 117, Betriebserträgnise 12 709 657. Sa. M. 12 804 774. Kurs Ende 1906–1920: 130, 135, 127, 132, 125, 120, 115, 116, –*, –, 100, –, 140*, 220, 300 %. Die Aktien gelangten im Okt. 1906 an der Stuttgarter Börse zur Einführung. Dividenden 1901/02–1919/20: 2½, 5, 7½, 7½, 7½, 8, 8, 8, 8, 5, 5, 8, 2, 5, 8, 8, 8, 8, 10 %. Aus dem Gewinn für 1917/18 wurde 1918 ein Bonus von 6 % als nachträgliche Ergänzung der Div. für 1914 gezahlt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Emil Waibel. Prokurist: Alb. Wittlinger. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Gustav von Müller, Geh. Komm.-Rat F. Blezinger, Herm. Schweitzer, Stuttgart; Hans von Schulthess-Rechberg, Zürich; Adolf Waibel, Charlottenburg. Zahlstellen: Stuttgart: Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt (vorm. Pflaum & Co.); Zürich: R. Richter's Erben. „Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle bei Kaiserslautern vorm. G. F. Groheé-Henrich“ in Lampertsmühle. Gegründet: 10./1. 1887. Übernahmepreis M. 2 108 978. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Betrieb einer mechanischen Baumwollspinnerei u. Weberei. Fabrikate: Garne u. rohe Gewebe. Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000. A.-K. bis 1911: M. 3 000 000. Näheres über die Wandlung des A.-K. siehe dieses Jahrbuch 1913/14. Das am 30./6. 1920 noch M. 1 600 000 betragende A.-K. wurde lt. G.-V. v. 20./11. 1920 um M. 1 600 000 erhöht, div.-ber. ab 1./7. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 115 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., etwaige Dotierung von Spea.- R.-F., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber eine feste Jahresvergüt. von zus. M. 8000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Fabrik-Grundstücke u. -Gebäude 841 000, Masch. 718 000, Wohnhäuser 138 000, Güter 100 000, Kassa 3298, Debit. 2 170 358, Vorräte 307 811. — Passiva: A.-K. 1 600 000, R.-F. 160 000, Spez.-R.-F. 133 298, Konjunktur-Res. 100 000, unerhob. Div. 4900, Kredit. 1 536 450, Gewinn 743 820. Sa. M. 4 278 468.