Spitzen- und Gardlnen-Fabriken. 901 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Franz Meyer, Plauen; Stellv. Fabrikbes. Adolf Hoffmann, Grossfriessen b. Plauen; Dir. Hugo Herz, Fabrikbes. Rich. Goesmann, Komm.-Rat Herm. Waldenfels, Plauen i. V.; Komm.-Rat Ernst Rüdiger, Rodewisch. Zahlstellen: Plauen i. V.: Ges.-Kasse, Plauener Bank u. deren Fil. Gardinenfabrik Plauen in Plauen i. V., Hammerstr. 60. birma bis 18./10. 1899 mit dem Zusatz: „vorm. Curt Facilides u. Jacoby Brothers & Co. Limited.) Gegründet: 1890. Die Ges. übernahm die dem Curt Facilides gehörige Weberei sogen. engl. Tüllgardinen um den Gesamtkaufpreis von M. 899 858. 1890 erwarb die Ges. die Fabrik der Firma Jacoby Brothers & Co. Lim. in Plauen. Zweck: Fabrikation, Verkauf und nach Befinden die Appretur englischer Gardinen und anderer in die Textilbranche einschlagender Artikel. Die der Ges. gehörigen Fabrikanlagen in Plauen i. V. (Gardinenfabrik, Bleicherei, Appreturanstalt, Weberei) umfassen ca. 9560 qm, von denen ca. 4100 qm bebaut sind. Ausserdem ist ein weiteres, derzeitig noch unverwertetes Areal von ca. 6280 qm Grösse vorhanden. Die Ges. fabriziert ausschl. auf den englischen Gardinenmaschinen hergestellte Waren (Gardinen, Stores, Künstlergardinen u. verwandte Artikel). Hauptabsatzgebiet ist das Deutsche Reich. Die Ges. besitzt gegenwärtig 38 Gardinen- maschinen mit 8,40 u. 9 m breiter Webfläche; Kraft und Licht werden durch drei Flamm- rohrkessel mit 403 qm Heizfläche, einer Dampfmaschine mit 150 PS. und einer Gegendruck- Dampfturbine von 200 Kw. Leistung erzeugt, ausserdem ist Kraftanschluss an das städtische Elektrizitätswerk vorhanden. Zurzeit ca. 230 Beamte u. Arb. sowie ca. 50 Heimarbeiterinnen zum Ausbessern. Im Kriegsj. 1914/15 nach M. 34 272 Abschreib. nur M. 5853 Reingewinn erzielt; hierzu M. 119 259 Gewinnvortrag aus 1914, zus. M. 125 113. – 1915/16 ergab trotz der behördlich angeordneten Beschränkung in der Warenerzeugung einen Reingewinn von M. 173 749. – Seit August 1916 war der Betrieb stillgelegt, nachdem eine nutzbringende Fabrikat. bei den damaligen Garnpreisen u. gesetzl. Verfüg. nicht mehr möglich war. Auch 1916/17 u. 1917/18 konnte der Betrieb nicht aufgenommen werden; erst im Februar 1919 wurde wieder mit dem Betriebe begonnen. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20 M. 531305, 1 431 097. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, Erhöh. 1890 um M. 400 000; weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären vom 3.–17./4. 1913 zu 147 %. Auf Grund der Bundesrats- verord. v. 31./7. 1916 wurde 1917 die Liquidation des britischen Aktienbesitzes (M. 91) an- geordnet. Die a. o. G.-V. v. 5./12. 1919 beschloss weitere Erhöh. um M. 900 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919, angeboten M. 700 000 den alten Aktionären zu 110 %. Hypothek: M. 100 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 zum Bau der Appreturanstalt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1908 vom 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, ferner nach Ermessen des A.-R.: bis 4 % an Spez.- R.-F., Vergüt. an Beamte und Zuweis. an Pens.-Unterstütz.- und Arb.-F., dann vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergüt. von M. 1000 bro Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 130 000, Gebäude 420 000, Masch. 45 000, Kraft- und Licht-Anlage 1, Utensil. 1, Brunnen 1, Fuhrwerk 1, Versicherung 4000, Waren 2 095 246, Wechsel 293 419, Kassa 6673, Aussenstände einschl. Bankguth. u. Wertp. 2 908 468. – Passiva: A.-K. 2 300 000, Hypoth. 100 000, R.-F. 130 000 (Rückl. 39 200), do. II 150 000, Pens.-F. 89 930, Kto voraussichtl. Verluste 5000, unerhob. Div. 2060, Kredit. 1 633 923, Div. 690 000, Bonus 345 000, z. Verfüg. d. Verwalt. 213 835, Vortrag 143 062. Sa. M. 5 902 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reingewinn 1 431 097. – Kredit: Vortrag 143 062, Fabrikat-Kto 1 288 035. Sa. M. 1 431 097. Kurs Ende 1896–1920: 204.50, 194, 150, 161, 144, 107, 117, 126, 153, 157, 152.50, 152.50, 140, 152.50, 172, 189, 185, 161, 165*, –, 115, –, 85*, 220, 475 %. Aufgelegt April 1895 zu 175 %. „ Im April 1920 auch an der Berliner Börse eingeführt. Kurs Ende 920: 50 %¼. Dividenden 1889/90–1919/20: 10½, 5½, 5, 12, 14, 17, 17, 16, 11, 12, 12, 6, 4, 6, 8, 9, 9, 10, 9,8, 12, 12, 12, 12, 6, 4, 6, 4, 4, 25, 30 (£= 15 % Bonus). Coup.-Verj.: Gesetzliche. Direktion: Walter Koch, Walter Franz. Prokuristen: R. Unger, M. Th. Männel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fritz Graeber, Berlin-Friedenau; Stellv. Ad. Hoffmann, Rud. Gösmann, Bank-Dir. Wilh. Böttger, Dir. Max Lesch, Plauen i. V. Zahlstellen: Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank 3 Vogtländische Bank (Abt. der Allg. Deutschen Credit-Anstalt), Plauener ank A.-G. Plauener Spitzenfabrik Aktiengesellschaft, Plauen i. V. Filiale in Pausa. Gegründet: 29./11. 1897; eingetr. 30./12. 1897. Firma bis 16./2. 1911 mit dem Zusatz H. Herz & Co. Übernahmepreis M. 565 942. Gründung s. Jahrg. 1900/1901.