Verschiedene Spezial-Fabriken der Tertil-Industrie. 909 Handel mit solchen Erzeugnissen, Beteilig. an Unternehm. anderer Art. Fabrik für Velvet-, Tapestry-, Bouclé- u. Tournay-Teppiche. Die Fabrikanlagen der Ges. sind in Chemnitz, Senssburger Strasse, gelegen. Die Grösse beträgt 26 300 qm; die bebaute Fläche beträgt 13 510 qm, auf welcher die ca. 13 200 am bedeckenden massiven, grösstenteils mehrstöckigen Gebäude für alle zur Teppichfabrikation benötigten Abteilungen, sowie die dazu gehörigen Lagerräume, Schuppen, Stallungen etc. sich befinden. Ca. 600 Arb. Umsatz 1911/12–1912/13: M. 2 810 000, 2 726 000; später nicht veröffentlicht. Mit dem Ausbruch des Krieges wurde das flotte Geschäft brachgelegt. 1914/15 – 1917/18 war das Unternehmen teilweise in Kriegs- ausrüstungsartikeln beschäftigt. Ende 1916 Aufnahme der Fabrikation von Papiergarnen u. Papiergeweben, in der anfänglich gepachteten, später aber erworbenen Zwirnerei von Rösch $ Müller in Zschopau. Im Jahre 1918 erwarb die Ges. die Maschinenfabrik Paul Maecke in Limbach i. Sa. und führt sie jetzt in Chemnitz weiter. Diese Fabrik arbeitet Holz- bearbeitungsmasch. u. Pumpen. Im Oktober 1920 Erwerb der Kettendruckerei der früheren Firma Paul Salomon in Oberschöneweide; die ganze Anlage wurde nach Chemnitz übergeführt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, davon 200 Vorz.-Aktien, ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. (s. unten). Urspr. M. 1 750 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1920 um M. 1 250 000, mit Div.-Ber. ab 1./12. 1919, die den alten Aktionären zu 130 % angeboten wurden; M. 200 000 neue Aktien wurden zu 150 % begeben. Die a. o. G.-V. v. 9./12. 1920 beschloss, das A.-K. um M. 3 000 000 in 2800 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien zu erhöhen. Es wurden 2800 St.-Aktien ausgegeben und den alten Aktionären zu 130 % angeboten. Die 200 Vorz.-Aktien, vom Vorst. übernommen, wurden unter Bechränk. auf 6 % Vorzugs-Div. u. Vorbefriedig. bei Liquid. mit 12 fach. Stimmrecht ausgestattet, jedoch bestimmt, dass dieses erhöhte Stimmrecht nur bei Beschlussfassung über besonders wichtige Fragen (Aufsichtsratswahl, Kapitalerhöhung oder Herabsetzung, Fusion oder ähnliche Geschäfte, Anderung des Gegenstandes des Unternehmens, Auflösung der Ges. oder Veräusserung des Vermögens derselben) gilt. Geschäftsj.: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., höchstens 12 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 6 % Diy. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, 5 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 2000 für den Vors. u. M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. an St.-Aktien. Bilanz am 30. Nov. 1920: Aktiva: Areal 294 428, Gebäude 470 000, Masch. 400 000, Inventar 1, Jacquardkarten 1, Werkzeug 1, Modelle 1, Riemen 1, Betriebswaren 1, Fuhr- werk 1, Patente 1, Kassa u. Wechsel 13 897, Bank- u Postscheck 271 752, Effekten 4188, Kaution 117 700, Debit. 4 574 413, Warenvorräte 3 351 825. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 375 511, Talonsteuer-F. 16 000, unerh. Div. 6150, Komm.-Rat Louis-Ladewig-Stiftung f. Beamte u. Arb. 200 000 (Rückl. 100 000), Kredit. 1 910 363, rückst. Löhne, Versich., Provis., Tuxussteuer usw. 2 105 293, Renovations-F. 500 000, Div. 1 200 000, Grat. 150 000, Vortrag 34 894. Sa. M. 9 498 213. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 2 744 678, Abschreib. 431 529, Rein- gewinn 1 984 894. – Kredit: Vortrag 38 907, Ueberschuss auf Warenkto 5 121 751, verschied. Einnahmen 443. Sa. M. 5 161 101. Kurs Ende 1914–1920: 180*, –, 175, 278, 154*, 249, 620 %. Eingef. in Berlin am 24./3. 1914 zum ersten Kurse von 177.50 %. Dividenden 1912–1919: 12, 12, 9, 8, 8, 20, 20, 25 %. Direktion: Komm.-Rat Louis Ladewig; stellv. Dir.: Prokurist Eduard Weissberger. Prokurist: Dir. C. W. Matthes. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Moritz Beutler, Bank-Dir. M. Bösselmann, Chemnitz; Rentner Max Bergmann, Berlin; Komm.-Rat N. Stern, München; Bankier Phil. Schlesinger, Berlin. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse, Deutsche Bank; Berlin: Deutsche Bank, Abraham Schlesinger. Cammann & Co. Akt.-Ges. in Chemnitz. Gegründet: 23./9. 1919 bezw. 17./1. 1920 mit Wirkung ab 1./7. 1919; eingetr. 27./8. 1920. Gründer: Fabrikbes. Paul Cammann, Rich. Krüger, Chemnitz; Komm.- Rat Carl Otto Schmelzer, Lichtentann; Dir. Paul Schönherr, Prokurist Joh. Walter Forchheim, Chemnitz. Zweck: Erwerb u. Fortführung des Geschäfts der offenen Handelsgesellschaft in Firma cammann & Co. in Chemnitz (Gesamtwert der eingebrachten Einlage nach Abzug der Kreditoren M. 839 779) sowie die Herstellung von Möbelstoffen und anderen Erzeugnissen der Textilindustrie. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien à M. 1000; übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende 1919/20: 12 %. Biflanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstück 65 000, Gebäude 104 500, Masch. 72 000, Garn u. Waren 579 859, Effekten 140 760, Kassa u. Bankkto 102 663, Debit. 732 072, Dar- lehen 7200. – Passiva: A.-K. 700 000, Darlehen 217 899, Kredit. u. Gründ.-Kosten 590 256, 000, Rückl. für Erneuer. 60 000, Tant. 28 000, Div. 84 000, Vortrag 53 899. Sa. 4 055.