940 Bekleidungs-Industrie. Nürnberg gegen Gewährung von Aktien der übernehmenden Ges. unter Ausschluss der Liquidation. Diese verlegt ihren Sitz nach Augsburg u. ändert ihre Firma in V ereinigte Schuhfabriken Berneis-Wessels A.-G. um. Die Aktionäre der August Wessels Schuhfabrik A.-G. erhalten eine Aktie der neuen Firma mit der Berechtig. auf 2 der Dividende des Geschäftsjahres 1920 gegen eine Wessels-Aktie. Ausserdem wird ihnen das Bezugsrecht auf 2500 Stück junge Aktien des vereinigten Unternehmens in der Weise eingeräumt, dass auf vier Wesselsaktien eine junge Aktie der neuen Firma zum Kurse von 140 % zuzügl. 5 % Zs. vom ausmachenden Betrag ab 1./8. 1920 ebenfalls mit Anspruch auf 2 der Div. des Geschäftsjahres 1920 gewährt wird. Gegründet: 31./10. 1910 bezw. 11./1. 1911 mit Wirkung ab 1./8. 1910; eingetr. 19./1. 1911. Gründung siehe dieses Handb. 1915/16. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Schuhwaren u. verwandter Artikel, insbes. die Weiterführung der Schuhfabrik Aug. Wessels G. m. b. H. in Oberhausen mit Zweignieder- lassung in Berlin. Ca. 1100 Arb. u. Beamte. Zugänge f. Neubauten u. Anschaff. erforderten 191 1/12 bis 1914/15: ca. M. 210 000, ca. 160 000, ca. 60 000, ca. 40 000. Die Anlagen umfassen z. Zt. in Augsburg- Oberhausen 14 370 qm Fläche, davon 8440 qm bebaut, während eine am 24./10. 19 19 erworbene, z. Zt. in Einrichtung begriffene Zweigfabrik in Wasserburg bei Günzburg a. D. 10 ha 85 ar Fläche, davon 9224 qm bebaut, sowie eine Wasserkraft von ca. 140 PS aufweist. Umsatz 1910/11–1912/13: M. 3 600 206, 4 893 895, 5 417 161; später nicht angegeben, doch Umsatz gestiegen. Die Ges. ist beteiligt an dem in Liquidation befindlichen Deutschen Sandalen-Syndikat G. m. b. H. in Berlin mit M. 52 000. – Zur Deckung ihres Bedarfs an Bodenleder hat die Ges. sich an den am 7./10. 1919 mit M. 300 000 neu gegründeten Lederwerken Backnang G. m. b. H. beteiligt. Ferner ist die August Wessels A.-G. Besitzerin der sämtl. Anteile der W. Spiess Schuhfabrik G. m. b. H. in Stuttgart. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./1. 1911 um M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./2. 1911, begeben an ein Bankhaus zu 130 % Die G.-V. v. 11./11. 1911 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1911, begeben zu 110 % an ein Bankenkonsort. mit der Verpflicht., hiervon M. 500 000. den alten Aktionären zu 118 % anzubieten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./11. 1917 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./8. 1917. Von den neuen Aktien wurden M. 200 000 dem Vorbesitzer der Ges., Dir. A. Wessels, zu 160 % überlassen. Die restlichen M. 800 000 übernahm zum gleichen Kurse eine Bankengruppe, die sie den alten Aktionären im Verhältnis von 2 zu 5 zu 165 % zum Bezuge anbot. Der Erlös aus dieser Emiss. diente zur Verstärk. der Betriebsmittel. Agio mit M. 503 139 in R-F Weitere Erhöhung zum Ausbau des Unternehmens lt. G.-V. v. 19./7 1919 um M. 3 000 000 (auf M. 6 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1/8. 1919, übernommen von einem Konsort. zu 125 %, angeboten den bisherigen Aktionären im August 1919 9: 10 zu 130 %;: für rest- Üüche M. 300 000 neue Aktien wurde dem Begründer des Unternehmens Aug. Wessels ein Bezugsrecht zu 125 % eingeräumt. Die a. o. G.-V. v. 12./3. 1920 beschloss weitere Kap.- Erhöh. um M. 4 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./8. 1919, angeb. M. 3 500 000 den alten Aktionären zu 160 %; die restlichen M. 500 000 neuen Aktien, begeben zu pari, wurden den Antritts- eignern der W. Spiess Schuhfabrik G. m. b. H. in Stuttgart überlassen, welche dagegen ihre sämtl. Geschäftsanteile von M. 500 000 einbrachte. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920. Tilg. ab 1923 zu pari mit mind. M. 160 000 jährlich. Zs. am 1./1. u. 1./7. Zugel. in Frankf. a. M. Kurs daselbst Ende 1920: 100 %. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige a. o. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von je M. 3000), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Juli 1920: Aktiva: Fabrikanwesen 1 239 800, Wohngebäude 211 300, An- wesen „Kobel“ in Westheim b. Augsburg 177 800, Masch., Werkzeuge u sonst. Einr. 488 100, fertige u. halbfert. Waren 4 769 325, Rohmaterial 4 423 833, Debit. 13 175 772, Kassa 291 227, Effekten 209 578, Beteilig. a) Deutsches Sandalensyndikat 52 000, b) Lederwerke Backnang G. m. b. H. (einschl. Botriebsmitteldarlehen) 1 150 000, e) W. Spiess Schuhfabrik G. m. b. H. 500 000, Bankguth. 1 800 832. – Passiva: A.-K. 10 000 000, 4½ % Schuldverschreib. 4 000 000, R.-F. 2 831 321, a. o. R.-F. 200 000, Rückl. für Aussenstände 100 000, Ern.-F. 898 256, Rückl. für Zinsbogensteuer 41 000 (Rückl. 20 000), do. Kriegssteuer 463 125, do Reichs- u. Landes- steuern 450 000, do. zur Verfüg. des Vorstandes 5056, unerhob. Div. 4860, Hypoth. 55 773, Gläubiger 7 474 303, Ersparnis-Kto 165 871. Div. 1 800 000. – Sa. M. 28 489 568. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 4 788 623, Abschreib. 778 086, Reingewinn 1 820 000. Sa. M. 7 386 709. – Kredit: Fabrikat.-Rohgewinn M. 7 386 709. Kurs Ende 1913–1920: 144, 177.50*, –, 210, 232, 180*, 225, 280 %. Die Zulass. der Aktien an der Frankf. Börse erfolgte Nov. 1913 (M. 600 000 am 4./12. 1913 zu 142.50 % aufgelegt). Auch in Berlin ist die Zulassung der Aktien Anfang 1920 erfolgt; erster Kurs am 20./1. 1920: 370 %. Ult. 1920: 280 %. Dividenden 1910/11–1919/20: 8, 8, 10, 10, 18, 18, 18, 18, 13 (£= 5 % Bonus), 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: August Wessels, Hofrat Dr. Erhard Büttner, Stellv. W. Neurath, Karl Fess- mann, Augsburg.