Fabriken für Chemikalien etc. 949 Gebr. S. & M. Reitzes brachte dann nach Massgabe des Ges.-Vertrages in di .-Ges. di gesamten Rechte ein, die ihr durch den Vertrag v. 31./5. 1913 gegenüber der ai Osmose m. b. H. u. Dr. Graf Botho Schwerin erwachsen sind, indem sie diese Rechte, ins- besondere den Anspruch auf Übereignung der zum Unternehmen der Ges. für Elektro-Os- mose m b. H. gehörigen beweglichen Sachen u. den Anspruch auf Übertrag. der Patente Erfindungen, Forderungsrechte u. sonst. Vertragsrechte der Akt.-Ges. abtrat. Die A ( übernahm an Stelle der Firma Gebr. S. & M. Reitzes die nach Massgabe des Vertrages v. 31./5. 1913 auf diese Firma übergegangenen, im Geschäftsbetriebe der Ges. für Elektro- Osmose m. b. H. entstandenen Verbindlichkeiten im Betrage von M. 102 237, wogegen die durch den Vertrag v. 31./5. 1913 entstandenen Verbindlichkeiten der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Ansehung der den Verkäufern gewährten Kaufpreise von der A.-G. nicht über- nommen wurden. Der Betrieb des Unternehmens der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. gilt vom 1./6. 1913 ab als für Rechnung der Akt.-Ges. geführt. Als Entgelt für diese Ein. bringung erhielt die Firma Gebr. S. & M. Reitzes 1. M. 500 000 in als voll gezahlt geltenden Aktien zum Nennbetrage von M. 500 000, 2. M 1 050 000 in bar, 3. die im § 8 der Satzung bezeichneten 1000 Genussscheine, 4. den im § 33 der Satzung unter Ziffer 2 bezeichneten Anteil am Reingewinn der Akt-Ges., nämlich 10 % nach Abzug von 5 % des auf die Aktien jeweils eingez. Kap., 5. im Falle der Auflös. der Ges. den im $ 36 der Satzung bestimmten Anteil an dem nach Erstatt. der auf das A.-K. geleisteten Einzahl. verbleib. Überschuss, nämlich 10 % nach Tilg. der auf die Aktien eingez. oder eingebrachten Beträge. Zweck: Ausarbeit. u. Verwert. von chemischen, elektrochemischen u. elektrolytischen Verfahren, insbes. Vervollkommnung u. Verwert. der elektroosmotischen, elektrolytischen u. colloidchemischen Arbeiten der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. in Frankf. a. M., ferner Fabrikation der damit im Zus. hang stehenden Präparate, Masch., Apparate u. sonst. Gegen- stände sowie Erwerb u. Verwert. von Patenten u. Verfahren aller Art auf diesen oder ver- wandten Gebieten. Die Ges. errichtete in Chodau bei Karlsbad eine Kaolinschlemmerei, in der nach ihrem Verfahren gearbeitet wird. Die Anlagen in Karlsbad kamen Anfang 1917 in Betrieb, ebenso die Anlagen der zusammen mit einem befreundeten Konzern er- richteten Westerwälder Elektro-Osmose Tongewerkschaft. –— Das erste Geschäftsjahr der Elektro-Osmose A.-G. 1913/14 brachte einen Verlust von M. 591 500, der sich 1914/15 auf M. 886 897 erhöhte, aber 1915/16 auf M. 883 417 u. 1916/17 auf M. 881 294, 1917/18 auf M. 859 472, 1918/19 auf M. 790 503 zurückging u. 1919/20 ganz getilgt werden konnte. Der Krieg hat 1914/15 die Entwicklung des Unternehmens stark genemmt. Die Durchführung einer Anzahl für den Grossbetrieb reifer Verfahren musste zunächst zurückgestellt werden. Andererseits ist es der Ges. gelungen, einen erheblichen Fortschritt in den technisch-wissen- schaftl. Arbeiten herbeizuführen. Die Karlsbader Kaolin-Elektro-Osmose A.-G., deren Aktien sich zum grössten Teil im Besitz der Ges. befinden, hat trotz aller Erschwerungen den Betrieb aufgenommen u bei gutem Absatz durchgeführt. Im Jahre 1915/16–1919/20 konnte die Ges. für Lizenzen u. Analysen M. 473 698, 608 379, 1 643 405, 790 503, 1 157 511 lösen. Die österr.-ungar. Patente wurden an einer Gruppe österr.-ungar. Industrieller unter der Führung der Wiener Depositenbank verl. auft. 1917/18 konnte das Verfahren für die Aufbereitung von Erzen u. Graphit fertic gestellt werden: ferner ist es gelungen, die Elektro-Osmotische Leder- gerbung soweit zu entwickeln, dass das Verfahren im Grossbetriebe eingeführt werden kann. In der Zwischenzeit ist eine selbständige Ungarische Elektro-Osmose Akt.-Ges gegründet worden. Die österr. Patente besitzt die Elektro-Osmose Akt.-Ges in Wien mit einem Kap. von K. 9 000 000, während die ungar Patente sich im Besitze der Ung. Elektro-Osmose Akt.-Ges in Budapest befinden Das Stammkap. dieser Ges. beträgt K. 12 000 000. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, begeben zu pari (s. oben). Neben den Aktien wurden nach Inhalt der Satzung noch 1000 Stück Genussscheine aus- gegeben u. der Firma Gebr. S. & M Reitzes in Wien u. von dieser der Ges. zur Verwaltung von Elektro-Osmose-Aktien (Kolloid-Ges. m. b. H.), Berlin, überlassen; diese Scheine lauten auf den Inhaber; sie gewähren Anspruch auf 20 % des Gewinnes, der nach 5 % Gewinn für die Aktionäre, 10 % Gewinn für die Erben des Grafen Botho Schwerin u. dem satzungs- mässigen Gewinnanteil für Vorst. u. A.-R. verbleibt: im Falle der Auflös. der Ges. erhalten sie 20 % der Teilungsmasse nach Erstattung der Einzahlungen der Aktionäre in bar oder durch Sacheinlage u nach 10 % Anteil der Firma Gebr S & M. Reitzes in Wien; sie sind unter sich gleichberechtigt. Die G.-V. v. 22./12. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 (also auf M. 9 000 0000) in 6000 Aktien, begeben 1918 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918 zu 10 %. Eingez. sind auf die neuen Aktien vorläufig nur 25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Noch nicht eingef. A.-K. 4 500 000, Kassa 43 024, Debit. 2 976 444, Beteilig. 473 187, Effekten 524 676, Masch.-Einricht. u. Inventar 137 764, Patente u. Erwerbs-Kto 1 192 500, Versuchsanlagen 123 717, Material. 1461, Kaut. 2345, transit. Kto 23 693. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Kredit. 852 857, transit. Kto 114 306, Gewinn 31 651. Sa. M. 9 998 815. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 790 503, Unk. 786 078, Versuche 282 814, Abschreib. 309 345, Gewinn 31 651. – Kredit: Effektenzs. u. Zs. 86 012, Lizenzen u. Analysen 1 157 511, div. Gewinne 956 869. Sa. M. 2 200 393. Dividenden 1913/14–1919/20: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Aug. Heberle, Stellv. Prof. Dr. Wilh Ruppel, John Phillipp Jones.