958 Fabriken für Chemikalien etc. (ausgeübt 1910). Für den Betrieb selbst wurde die Firma Chemische Fabrik Bruchhausen G. m. b. H. (St.-Kap. M. 300 000) gegründet. Okt. 1910 Anglieder. der Firmen Chemische Fabrik Hoherlehme G. m. b. H., Wildau, Kreis Teltow (St.-Kap. M. 1 000 000), Chemische Fabrik Otimann, G. m. b. H., Neustadt a. H. mit Betriebsanlagen in Hochspeyer, Biebrich u. Bodenfelde a. d. W. (St.-Kap. M. 1 000 000), Hartmann & Hauers, G. m. b. H., Hannover (St.-Kap. M. 500 000) ferner 1910 Erhöh. des Kap. der amerikanischen Niederlassung zwecks einer Beteilig. an der General Bakelite Co. Zur Beschaff. der für diese Zwecke nötigen Mittel wurden 1911 M. 4 000 000 neue Aktien ausgegeben (siehe bei Kap.). 1911 Bau einer Essigsäurefabrik in Liesing bei Wien. Im Jahre 1911 Erwerbung der Holzverkohlungs- produkte herstellenden Werke Schweinfurt, Frankf. a. O. u. Zawadzki, der Silesia, Verein chem. Fabriken, Laasan. Die Fabrik in Schweinfurt wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt (St.-Kap. M. 500 000); der Betrieb in Frankf. a. 0. wurde der Chemischen Fabrik Hoher- lehme angegliedert u. das Werk in Zawadzki aufgelassen. Die Ges. besitzt ferner sämt- liche K 2 000 000 Aktien der Tartlauer Buchenholz-Ind. Akt.-Ges. in Tartlau, womit eine Reihe umfangreicher Holzabstockungsverträge in ihren Besitz gekommen sind. Seit 1916 Beteil. an der Ungar. Kalkstickstoff u. Kunstdünger-Ind. A.-G. in Budapest (A.-K. K 25 000 000) mit K 1 250 000. Im Januar bis März 1919 wurden die deutschen Ges. m. b. H., deren gesamte Anteile die Ges. besass, u. zwar Chemische Fabrik Bruchhausen G. m. b. H. in Bruchhausen, Hartmann & Hauers G. m. b. H. in Hannover, Chemische Fabrik Ottmann G. m. b. H. in Neustadt a. d. H., Chemische Fabrik Hoherlehme G. m. b. H. in Wildau, Chemische Fabrik Schweinfurt G. m. b. H. in Schweinfurt a. M. in folgende Zweigniederlass. der Ges. umge- wandelt: Bruchhausen, Brilon-Wald, Hannover mit Münder, Hochspeyer, Bodenfelde, Amöne- burg, Wildau, Frankf. a. O., Schweinfurt. Die hiernach noch verbliebenen Beteilig. einschl. freier Effekten verzeichnet die Bilanz per 31./3. 1920 zum Werte von M. 3 373 155. 1919/20 litten die deutschen Werke unter mangelhafter Kohlenversorg. Auch in den neuen National- staaten der ehemalig. österreich.-ungar. Monarchie hatte die Ges. unter den Nachwirk. des Krieges zu leiden. Bezüglich der dort gelegenen Unternehmungen sind die Verhandl. noch nicht abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 1920/21 wurden die in Aue i. W. u. Schleiden i. Eifel gelegenen Holzverkohlungen der Chemischen Werke „Marienglück“', Huckendick & Co., Köln-Lindenthal, übernommen. Diese Betriebe werden in unveränderter Weise als Zweigniederlass der Ges. fortgeführt. Kapital: M. 45 000 000 in 40 000 Stammaktien u. 5000 Vorzugsaktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1908 beschloss Erhöhung um M. 3 000 000 mit Div.- Ber. ab 1./4. 1908 behufs Erwerbung der Chem. Fabrik Wagenmann, Seybel & Co. in Wien. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 140 % übernommen. Die a. o. G.-V. v. 18./2. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 zum Zwecke der Anglieder. verschiedener Firmen. Die gesamten M. 4 000 000, div.-ber. ab 1./4. 1911 wurden von einem Konsort. unter Führung der Bank für Handel u. Ind., dem die Österreich. Creditanstalt u. die Ungar. Allg. Creditbank angehörten, gezeichnet. Das Konsort. hat die Hälfte mit M. 2 000 000 den Inhab. der alten Aktien zu 205 % angeb. Von den übrigen M. 2 000 000 wurde ein Teil den Vorbe. sitzern gegeben, während aus dem Erlös der restlichen Stücke die zur Durchführ. der genannten Transaktionen notwendigen Barmittel ergänzt wurden. Agio mit M. 2 000 000 in R.-F. Noch- malige Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 4./7. 1913 um M. 4 000 000 (auf M. 18 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1913, übernommen von dem vorgenannten Konsort. zu 224 %, angeboten davon M. 3 500 000 den alten Aktionären 4: 1 vom 11.–27./8. 1913 zu 230 %. Weitere Erhöh. um M. 27 000 000 auf M. 45 000 000 lt. G.-V. v. 4./1. 1921 durch Ausgabe von M. 22 000 000 St.-Aktien, wovon M 18 000 000 i Verh. 1: 1 den alten Aktion. zum Kurse von 115 % angeb. u. d. Ausg. von 5 000 000 dreistimmiger Vorz.-Aktien, auf Namen lautend m. Vorzugsdiv. bis 7 % m. Nachbezugsrecht unter Ausschluss weiterer Gewinnbeteiligung. Vorz.-Aktien unter Ausschluss d. Bezugsrecht d. alten Aktion. einem Kons. überlassen, bestehend aus Deutsche Gold- u Silberscheideanstalt, Bank für Handel u. Ind u. Pfälzische Bank. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % mehr, höchstens 10 %), Rest nach G.-V.-B. EBilanz am 31. März 1920: Aktiva: Kassa, Bankguth. u. Wechsel 11 911 451, Tochter- gesellschaften 7 081 552, Debit. 17 934 634, Hypoth.-Forder. 500 000, Vorräte 9 726 001, Effekten 4 773 521, Patente 1, Versicher.-Vorauszahl.-Kto 1, Grundstücke u. Gebände 3 737 980, Masch. u. Apparate 1 156 041, (Avale 106 880). – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 7 990 165, unerhob. Div. 99 590, Kredit. 22 817 536, Hypoth.-Schulden 211 900, Erneuer.-Kto 1 400 000, Abschreib. 356 392, Beamten-Pens.-Res.-Kto 1 050 000 (Rückl. 500 000), (Avale 106 880), Div. 2 700 000, Bonus 900 000, Tant. an A.-R. 204 210, Arb.-Pens.-Res.-Kto 500 000 (Rückl.), Vortrag 591 390. Sa. M. 56 821 185. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 5 177 781, Abschreib. 356 392, Gewinn 5 395 600. – Kredit: Vortrag 539 740, Gesamtgewinn 10 390 034. Sa. M. 10 929 775. Kurs Ende 1905–1920: 163.50, 141.20, 129.75, 146.90, 184, 260.30, 280, 325.20, 296.75, 268* , 275, 408, 210, –, 670 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 26./7. 1905: 155 %. Notiert in 3 4 Am 10./7. 1909 fand die Einführ. an der Wiener Börse zum ersten Kurse von statt.