Fabriken für Chemikalien etc. 961 Stassfurt angekauft, 1873 die Fusion mit der chem. Fabrik Leopoldshall, vorm. Ziervogel & Tuchen beschloss., deren A.-K. M. 1 500 000 betrug, dann 1873 Ankauf der Braunkohlengrube Alexander Carl zu Gr.-Mühlingen nebst einer Papierfabrik u. 436 Morgen Acker für M. 2 175 000. Der Gr.-Mühlinger Grundbesitz der Ges. ist einschl. der Papierfabrik 1901 für rund M. 230 000 verkauft. Der Kl.-Mühlinger Grundbesitz wurde im Dez. 1908 abgestossen. 1906/08 Bau einer neuen Chlorkalkfabrik mit Rücksicht darauf, dass der alten Fabrik der Einsturz wegen Erd- bewegungen drohte. 1881/82 beteiligte sich die Ges. bei dem mit 3 Schachtanlagen ver- sehenen Steinsalzbergwerk Ludwig II. zu Stassfurt, von dem die Ges. gegenwärtig 761 Kuxe besitzt; dieselben stehen einschl. M. 608 800 Zubusse mit M. 6 088 000 zu Buche. Aus- beute pro Kux 1902/03–1919/20: M. 300, 300, 350, 400, 350, 300, 200, 300, 400, 500, 500, 400, 200, 100, 200, 500, 200, 1000. Die Gew. Ludwig II. ist beteiligt bei den Kaliwerken Salzdetfurth, der Gew. Asse u. den Hannov. Kaliwerken A.-G. Der neue Schachtbau der Hannov. Kaliwerke in Oelerse wurde 1912 bis zur Endteufe von 900 m niedergebracht; Anfang 1913 wurde die Förder. aufgenommen. Neuerdings wurde von dieser Akt.-Ges. ein neuer Schacht (Berkhöpen) abgeteuft; die Aufschluss- u. Vorrichtungs-Arbeiten werden durch den Krieg verzögert. 1902 wurde zwecks Erwerb des Rohsalzbezugsrechtes als Fabrik XII die Chlorkalium-Fabrik von Maigatter, Green & Co. zu günstigen Bedingungen übernommen. Infolge von Boden- senkungen, welche durch Bergbau verursacht wurden, sind die Fabriken teilweise entwertet worden; nach längeren Verhandlungen mit dem Anhalt. Fiskus kam 1910 ein Vergleich zustande. Danach zahlte die herzogl.-anhalt. Regierung mit Genehm. des Land- tages, für alle schwebenden u. in Zukunft etwa entstehenden Schadenersatzansprüche der Ges. wegen Bergschäden eine Abfindung von M. 2 000 000 bar u. trat der Ges. ihr mit der Gew. Ludwig II markscheidendes Bergwerksfeld, das die Existenz von Ludwig II auf eine Reihe von Jahren sicher stellt, für M. 400 000 käuflich ab. 1915/16 Beteil. an der gewerk- schaftl. Braunkohlengrube Konsol. Sophie bei Wolmirsleben mit 300 Anteilen, mit M. 750 000 zu Buch stehend. 1919/20 erforderte das Werk infolge von Verlusten durch eine Betriebs- störung eine Zubusse von M. 90 000 seitens der Ges. Im J. 1917/18 Erwerb von nom. M. 395 000 Aktien der Kaliwerke Salzdetfurth A.-G., mit M. 1 185 000 verbucht. 1918/19 Erwerb von 71 Kuxen der 100 teiligen Gewerkschaft Lohser Werke in Kunzendorf N./L., die ausser wertvollem Braunkohlenvorkommen ein Elektrizitätswerk u. eine Tafelglashütte besitzt. 1919/20 Erwerb weiterer Kuxen dieser Gewerkschaft. Kapital: M. 11 300 400 in 10 000 St.-Aktien à Tlr. 200 = M. 600 und 5000 St.-Aktien à Tlr. 100 = M. 300, 4500 St.-Aktien à M. 600 (Em. 1883) u. 1834 St.-Prior.-Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000 und wurde 1883 um M. 2 700 000 (eigentlich M. 3 000 000, von denen M. 300 000 nicht zur Ausgabe gelangt sind), div.-ber. für 1883/84 zur Hälfte, erhöht. Die neuen Aktien wurden bis 4. Dez. 1883 je zur Hälfte den ersten Zeichnern u. den Aktionären, letzteren M. 600 auf M. 3600 al pari angestellt. Die ersten Zeichner bezogen nur M. 360 000, indem einige derselben auf das Bezugsrecht verzichteten, um den Erwerb der Kuxe von Ludwig II. zu ermöglichen, auf deren Kaufpreis M. 1 000 000 in neuen Aktien zu gewähren waren. Bei neuen Emissionen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht al pari je zur Hälfte. Die Erben eines der ersten Zeichner sind abgefunden. Die Prior.-Aktien ge- niessen Vorrechte auf 5 % Div. mit event. Nachzahlung. 1879 wurde der Rückkauf von M. 1 500 000 beschlossen; nachdem aber bis 1881 M. 399 600 zurückgekauft waren, wurde dieser Beschluss im Nov. 1883 wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, u. zwar entfällt auf je Tlr. 100 oder M. 300 eine Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an St.-Prior.-Aktien mit event. Nachzahl.-Verpflicht., 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 15 000), vom Uberrest 1 % weitere Div. an St.-Aktien, der noch verbleib. Gewinn gleichmässig an beide Aktienarten. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Chem. Fabriken mit Zubehör 2 331 151, Waren 403 085, Rohstoffe 215 146, Pferde u. Wagen 1, Bahnwagen 1, Hilfsstoffe 1, Anteile an Gew. Ludwig II, Stassfurt 6 088 000, Effekten u. Beteilig. 3 511 796, Kassa 42 966, Darlehen an nahestehende Werke 2 600 000, Bankguth. 9 451 585, sonstige Aussenstände 2 910 031. – Passiva: A.-K. 11 300 400, R.-F. 1 130 040, a. o. R.-F. 508 696, Unterst.-Kasse 663 526, zur Verfügung d. Vorst. 20 000, Rückst. f. Wohlf. (Bau von Wohn. usw.) 500 000, do. f. schweb. Rechtsstreitigkeiten 9247, do. f. Talonsteuer 226 008, Bergschäden-Ersatz-Kto 810 766, Verpflicht. 8 967 097, Div. an St.-Prior.-A. 165 060, do. an St.-A. 1 530 000, Bonus 1 130 040, Vortrag 592 885. Sa. M. 27 553 766. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Steuern, f. Wohlfahrtskassen usw. 2 133 174, Rückstell. für Talonsteuer 67 802, Abschreib. auf Fabriken 200 000, do. auf Effekten u. Beteilig. 1 034 738, Rückstell. für Unterstütz.-Kasse 300 000, do. für Wohlf. (Bau von Wohnungen usw.) 500 000, Reingewinn 3 417 985. – Kredit: Vortrag 182 346, Überschuss der Betriebe 6 093 067, Ausbeute der Gew. Ludwig II 761 000, Erträgnisse aus Effekten u. Beteilig. 409 969, Zs. 207 316. Sa. M. 7 653 700. Kurs: St.-Aktien: In Berlin Ende 1901–1920: 70.40, 69.75, 67.10, 64.75, 82, 69.50, 50, 37.50, 83.50, 94.75, 103.75, 89.75, 75, 70.25*, –, 78, 141, 87*, 145, 580 %. – In Leipzig Ende 1901 bis 1920: –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, 89, 75, 76* –—, 78, –, 87*, 145, 595 %. – Prior.-Aktien: In Berlin Ende 1901-–1920: 117.25, 117.75, 116.50, 111.50, 119.25, 118, 109, 102.30, 110.25, 117.75, 120, 109.75, 104.50, 107*, –, 95, 141, 125*, 145, 580 %. – In Leipzig Ende 1901–1920: –, –, –, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 61 –