Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 975 wurden durch Umwandlung u. Neueinricht. der Betriebe bedingt, welche der Übergang zur Fabrikation giftfreier Zündhölzer u. die Vergrösserung in Sicherheits-Hölzern erforderte Neuerliche Zugänge a. Anlag.-Kti erforderten 1908/09–1914/15: M. 90 278, 6832, 8435, 747, 33 674, 5 370, 115 305, 170 535; 1919/20; M. 361 502. Die Kosten für den Neubau der beiden Zündwaren- steuerlager in Cassel u. Kostheim trug das Reich. Infolge der misslichen Verhältnisse im Zünd- warenhandel, Unterbieten der Syndikatspreise etc. schloss das Geschäftsj. 1910/11 nach M. 61 005 Abschreib. mit einem Verlust von M. 49 753 ab, gedeckt aus R.-F. II. Seit Binführung der Zwangs- kontingentier. am 1./7. 1911 haben sich die Verhältnisse gebessert. Die Ges. kaufte 1912 die Kontingente der in Konkurs geratenen Zündholzfabrik Otto Miram in Bettenhausen für M. 400 000, wodurch der Kasseler Betrieb auf volle Leistungsfähigkeit gebracht werden konnte 1914 Erwerb der Zündholzfabrik Polar G. m. b. H. in Ahaus i. Westf.; 1916 Erwerb der Zündholzfabrik Gebr. Jauch, Schwenningen a. Neckar. Das staatliche Kontingent der Ges. beträgt jetzt 117.6 Kisten oder 70.56 Mill. Hölzer für den Tag. Gleichzeitig mit der Annahme des Zündwarensteuergesetzes v. 10./9. 1919 beschloss die Nationalversammlung, bis spätestens 31./3. 1921 ein Zündholzmonopol einzuführen. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; die G.-V. v. 30./9. 1898 beschloss Erhöhung um M. 300 000, ab 1./7. 1899 div.-ber., begeben zu 110 %. Lt. a. o. G.-V. v. 16./3. 1920 weitere Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 3 000 000) durch Ausgabe von 1000 St.-Aktien zu M. 1000, den Aktionären im Verh. 1: 1 zu 130 % durch das Bankhaus Warschauer angeboten, u. von 1000 Vorz.-Aktien zu M. 1000 mit einer auf 6 % beschränkten Div. an das gen. Bankhaus zu 105 % begeben. Das A.-K. soll ver- doppelt werden, auch sollen Oblig. ausgegeben werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 0o des A.-K. erreicht sind, 4 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 1500 für jedes Mitgl., Max. M. 10 000), 5 % Tant. an Vorst., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 728 398, Masch. u. Utensil. 349 633, Kassa 6639, Bankguth. 261 035, Debit. 956 337, Reichsbankgiro-Kto 12 798, Postscheck- Kto 21 135, Wechsel 8757, (Avale 625 000), Effekten 884 541, Patente 1, Kriegs-Kreditbank- Ant. (25 % Einzahl.) 1250, Zündholz-Ind.-Ges.-Ant. 17 700, Waren 5 148 729. – Passiva: A.-K. 3 000 000, gestund. Steuerbeträge 867 379, Kredit. 3 255 184 (Avale 625 000), R.-F. 300 000 (Rückl. 52 500), do. II 330 000, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 80 040, Talonsteuer 7000 (Rückl. 6000), Kursverlust-Res. 50 000, Div. 300 000, do. rückst. 3500, Tant. an A.-R., Vorst. usw. 111 314, Vortrag 92 538. Sa. M. 8 396 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Kredit: Handl.-Unk. 1 110 490, Kto Dubio 1803, Abschreib. 95 665, Reingewinn 562 353. – Debet: Vortrag 76 594, Waren 1 693 718. Sa. M. 1 770 313. Kurs Ende 1901–1920: 109.75, 119.50, 118.75, 135, 139.75, 130.25, 117, 121, 173, 144, 149.50, 150, 166, 170*, –, 225, 280, 370, 285, 520 %. Eingef. in Berlin im Mai 1901; erster Kurs 18./5. 1901: 132 %. Dividenden: 1896/97–1919/20: St.-Aktien: 7, 8, 8, 10, 10, 10, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 0, 4, 8. 10, 12, 14, 20, 20, 15, 12 %. 1919/20: Vorz.-Aktien 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Herm. Kühn, Cassel. Prokuristen: Herm. Scherf, Hugo Nölke, Herm. Marggraff, Fritz Wagner, Otto Kühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat C. Friess, Friedr. Stahl, Komm.-Rat M. Wertheim, Cassel; Adolf Nau, Hamburg-Oldenfelde; Fabrikant Carl Thieme, Berlin; Komm.-Rat Dyhrenfurt, Wega bei Wildungen. Zahlstellen: Cassel: Ges.-Kasse, S. J. Werthauer jr. Nachf.; Berlin: Emil Ebeling. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Lauenburg i. Pomm. / mit Zweigniederlassungen in Berlin, Vordamm bei Driesen u. Rhein au (Bad.). Lauenburg a. Elbe; Zentrale in Berlin C., Kaiser Wilhelmstr. 22. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Die Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky & Sohn. Im Juni 1916 erfolgte der Ankauf der von der Firma Adolf Schönfeld betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 20 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in den Besitz der Lauenburger Ges. übergegangen (s. unter Kapital). Per 1./7. 1912 kam eine allg. Regulierung der Verkaufspreise durch den Verein der Zündholz- fabrikanten zustande. Im J. 1914/15–1917/18 erhebliche Lieferungen der pyrotechn. Abt. an die Heeresverwalt. 1918/19 Umstell. zur Friedensarbeit Kapital: M. 3 000 000 in 2000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Ankauf der Zündholzfabrik Tatarsky lt. G.-V. v. 30./6. 1900 um M. 135 000. Über Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 14./10. 1903 s. oben. Zwecks Ankauf der Deutschen Zündholzfabrik Diamant in Rheinau beschloss die G.-V. v. 15./12. 1904 das A.-K. auf M. 1 600 000 zu erhöhen in 600 Aktien zu pari. Nochmals erhöht zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./9. 1905 um M. 300 000 (auf M. 1 900 000) in 300 Aktien, begeben zu pari plus Aktienstempel unter Ausschluss des Bezugsrechtes