980 Öl-, Seifen-, Kerzen-, Wachs- und Teer-Fabriken Zweck: Fabrikation von Ö1 u. anderen Fettwaren, Handel mit Saaten, Ölkuchen, ferner Fabrikation von Mehl, Stärke etc.; auch Herstell. u. Handel in Getreide u. Futtermitteln. Die Ges. besitzt die in Danzig, Steindamm 26/27 u. Schleusengasse 1/2 belegene Ölmühle u. den zugehörigen, auf der Speicherinsel, Hopfengasse 74, belegenen Speicher- u. Lager- raum, ferner Steindamm 28/30 eine Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik. Flächeninhalt des Gesamtbesitzes 31 281 qm, Feuerkasse der Gebäude M. 720 780. Nach dem Brande im J. 1899 wurden 1900 die Weizenstärkefabrik neu aufgebaut, die Öl- u. Mahlmühle mit neuen maschin. Einricht. versehen Am 12./10. 1908 brannte die ölmühle zum grössten Teil nieder dieselbe wurde im verkleinerten Massstabe wiederhergestellt. Die durch den Brand gleich- falls in Mitleidenschaft gezogene Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik arbeiteten bereits im Febr. 1909 wieder. 1911/12 konnten die Abschreib. verdient werden u. erhöhte sich der Verlust nur um M. 59 551, also auf M. 445 483; wegen Sanierung siehe unten bei Kap. Im J. 1912/13 arbeiteten Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik mit angemessenem Gewinn, die Ö1.- mühle war wegen Unrentabilität ausser Betrieb bis auf die Kuchenmühle, die laufend Be- schäftigung hatte. Das Futtermittelgeschäft arbeitete mit Verlust. Die Ölmühlmaschinen wurden 1914 verkauft. 1905/06–1909/10 hat die Ölmühle bei 30 000 t jährl. Leistungsfähigkeit 17 550, 12 350, 18 000, 4900, 9900 t Ölsaaten, die Mahlmühle bei 9000 t Leistungsfähigkeit 7400, 7670, 5910, 3700, 7000 t Roggen u. Weizen verarbeitet. Von der Weizenstärkefabrik, welche für 2 500 000 kg Jahresprod. eingerichtet ist, wurden 1905/06–1909/10 1 500 000, 1 700 000, 854 000, 728 000, 1 321 000 kg Weizenstärke u. 257 000, 213 000, 188 000, 123 000, 347 000 kg Weizenkleber fertiggestellt. Produktionsziffern später nicht veröffentlicht. 1916 Errichtung einer Futterhefefabrik. 1916/17–1918/19 lagen die Mahlmühle u. das Hefewerk still. Die Trocknerei arbeitete 1916/17 zufriedenstellend, aber 1917/18 u. 1918/19 mit geringem Nutzen. Auch Sauerkrautfabrik. Für die teilweise Beschlagnahme des Grundstücks sind Entschädi- gungsansprüche geltend gemacht worden u. bereits bis auf einige kleine Posten erledigt. Der Kiebitzspeicher wurde 1917/18 für M. 170 000 verkauft u. weitere Grundstücke 1919/20 verkauft. Kapital: M. 775 000 in 775 gleichber. Aktien à, M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in St.-Aktien, dazu 1886 M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien. Über die weiteren Wandlungen des A.-K. bis 1907 s. dieses Handb. 1913/14. Bis ult. Mai 1912 war die neue Unterbilanz auf M. 445 482 angewachsen. Zu deren Deckung und um weitere Abschreib. u. Rücklagen vorzunehmen, beschloss die G.-V. v. 11./10. 1912 Herabsetzung des M. 1 434 000 betragenden A.-K. um M. 659 000 auf M. 775 000 durch a) Ankauf von 2 Vorz.-Aktien Lit. A zum Nennbetrage von je M. 1000, zum Zweck der Amortisation; b) Zus. legung von je 3 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000 zu 2; c) Ankauf von 6 Vorz.-Aktien zum Nennbetrage von M. 1000, zum Zweck der Amortisation; d) Zus. legung von je 10 Vorz.-Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 zu einer. Die Vorzugsrechte sämtl. Aktien wurden aufgehoben. Die Herabsetzung des A.-K. um M. 659 000 ist zur Durchführ. gelangt. Das A.-K. beträgt jetzt M. 775 000 in gleichber. Aktien. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien stellte sich nach Abzug von M. 799 Aktienankauf zwecks Amort., sowie der Sanier.-Kosten mit M. 1910 auf M. 656 291. Hiervon wurden zur Deckung des Verlust-Saldos v. 1./6. 1912 M. 445 483 verwandt, so dass noch M. 210 807 verblieben, verwendet zur Herabminder. des Bilanzverlustes von 1912/13 M. 309 948 aut M. 99 140. 1913/14 neuer Fehlbetrag von M. 249 763, zus. also M. 348 903, vermindert 1914/15 um M. 119 873 auf M. 229 030, aber 1915/16 wieder auf M. 347 531 erhöht, aber 1916/1917 durch M. 23 820 Gewinn auf M. 323 711, 1917/18 auf M. 214 332, 1918/19 auf MH. 142 860 vermindert aber aus dem Gewinn von 1919/20 ganz getilgt; ausserdem M. 262 053 Reingewinn erzielt. Der Auktionserlös der für die kraftlos erklärten Aktien ausgefertigten abgestempelten Aktien hat M. 9.82 für M. 1000 alte Vorzugsaktien und M. 65.51 für M. 1000 alte Vorzugsaktien Lit. A ergeben. Der gleiche Erlös kam für die der Ges. zur Verwertung überlassenen alten Vorzugsaktien u. Vorzugsaktien Lit. A. in Betracht. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.- Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn- Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 5 % Div., von dem Überschusse, soweit er nicht zur Auszahl. einer Durch- schnitts-Div. von 4 % auf das Gesamtkapital benötigt wird, 10 % an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B.: ausser obiger Tant. erhält der A.-R. ein Fixum von zus. M. 5000. Bilanz am 31. Mai 1920: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 234 203, Masch. u. Anlagen 2, Pferde u. Wagen 1, Inventar 1, Kassa inkl. Reichsbankgiro- u. Postscheckkto 12 336, Wechsel 618, Effekten 5225, Depot 80, Betriebsmaterial., Bestände 36 690, Debit. 986 607, Feuerversich. 2165. – Passiva: A.-K. 775 000, Oblig.-Zs. 343, Kranken- u. Unterst.-F. 939, Depos. I 451, do. II 78, Depot 89 372, Kto neue Rechnung 17 857, Kredit. 131 833, R.-F. 13 102, Div. 155 000, Tant. an A.-R. 116 250, Vortrag 72 930. Sa. M. 1 277 930. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 142 860, Oblig.-Zs. 36 137, Betriebs- u. Handl.- Unk. 256 122, Abschreib. auf unsichere Forder. 9392, Aufgeld auf rückerworb. Grundschuld Kursverlust 932, Gewinn 262 053. Sa. M. 732 798. – Kredit: Überschuss * 8 * * Kurs: Die Aktien notierten in Berlin bis 1907. Näheres hierüber siehe dieses Handb 1913/14 u. früher. Dividenden: Für 1902/1903 – 1906/1907 entfiel keine Div. Vorz.-Aktien Lit. A 1907/1908–1911/1912: 3. 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Aktien 1907/08–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0 %.