982 Ö1., Seifen-, Kerzen-, Wachs- und, Teer-Fabriken. Chemische Fabrik Dorfstadt, Akt.-Ges., Falkenstein i. Vv. Gegründet: 17./9. 1910 mit Abänd. v. 10./12. 1910 u. 25./2. 1911 mit Wirkung ab 1./10. 1910; eingetr. 16./3. 1911 in Falkenstein i. V. Gründer Ed. Marschner, Wilh. Denzler, M. R. Gohrisch legten in die A.-G. ein das ihnen gehörige, von Ed. Marschner erfundene Geheim- verfahren zur Herstell. von raffin. Teeröl u. dessen Nebenerzeugnissen mit der Wirkung, dass alle etwaigen, von den Genannten in den nächsten 20 Jahren erzielten Verbesserungen u. Vervollkommnungen des Verfahrens einschl. der darauf zu erwerbenden Schutzrechte der A.-G. gehören u. auf sie übergehen. Eduard Marschner, Denzler u. Gorisch erhielten, ohne dass sonst besondere Vorteile gewährt werden, als Gegenleistung hierfür 400 Aktien der A.-G. Diese Aktien erhielten die Bezeichnung „Lit. Bé'. Die übrigen zur Zeichnung aufgelegten 850 Aktien erhielten die Bezeichnung „Lit. A* u. wurden zum Nennwert ausgegeben. Wegen Gleichstellung der Aktien A u. B siehe unten. Nach Fertigstell. der Fabrik wurde Anfang Jan. bzw. März 1912 mit der Fabrikation begonnen, doch war das von den früheren Direktoren erbaute Werk nicht leistungsfähig. Die Fabrik wurde im Jahre 1916 von Direktor Schnell völlig umgebaut und reorganisiert und ist im Aufschwung begriffen. Das Werk stellt hauptsächlich Schmieröle, alle Sorten Teeröle, Teer u. Harzprodukte her. Die Ges. steht in Interessengemeinschaft mit den Öölwerken Jul. Schindler in Hamburg-Peine. Kapital: M. 683 000 in 283 Aktien A u. 400 Aktien B. Urspr. M. 1 250 000 in 850 Aktien A u. 400 Aktien B à M. 1000. Die Aktien Lit. B (Näheres über dieselben siehe J ahrg. 1913/14 ds. Buches) gelangten am 30./9. 1914 in das Eigentum der Ges., da sich das Marschnersche Geheim- verfahren als wertlos -erwies. Die G.-V. v. 14./3. 1914 beschloss die Sanierung des Unternehmens u. Aufnahme neuer Produkte. Das A.-K. wurde zunächst um M. 1000 durch unentgeltliche Überlassung einer Aktie Lit. A an die Ges. u. durch Einziehung dieser Aktie herabgemindert, ferner wurde das hiernach verbleibende A.-K. von M. 1 249 000 um M. 566 000 durch Zus. legung von 349 Aktien Lit. A im Verhältnisse 3: 1 zum Zwecke der Beseitig. der Unterbilanz (M. 405 973) herabgesetzt. Es verblieb ein Fehlbetrag von M. 79 965, der sicn 1914/15 auf M. 120 399 u. 1915/16 auf M. 131 550 erhöhte, aber aus dem Gewinn des Jahres 1916/17 getilgt werden konnte. Die G.-V. beschloss zur Beschaffung neuer Betriebsmittel die Ausgabe von Vorz.- Aktien (bis 1917 nicht ausgeführt). Die a. o. G.-V. v. 30./4. 1917 beschloss: Umwandlung der in das Eigentum der Ges. über- gegangenen 400 Aktien „Lit. Bé dergestalt, dass sie den Aktien „Lit. A“ im vollen Umfange gleichberechtigt und gleichgestellt werden, demzufolge Aufhebung aller derjenigen Be- stimmungen der Ges., welche sich auf die bisherige besondere Stellung der Aktien „Lit. B* gegenüber den Aktien „Lit. A* beziehen, sowie derjenigen Bestimmungen welche mit den früheren Eigentümern dieser Aktien im Gesellschaftsvertrage vereinbart waren, und welche sich durch den Übergang des Eigentums an den Aktien „Lit. B“ auf die Ges. erledigt haben. Aktien B sollen den Aktionären der Ges. zu einem Vorzugspreise von 75 % ihres Nominal- wertes angeboten werden. Soweit sie auf diesem Wege nicht untergebracht werden, sollen sie nach freiem Ermessen des Vorstands und des A.-R., jedoch nicht unter 80 % ihres Nominalwertes verkauft werden. Der Gegenwert soll zur Deckung der Unterbilanz und zu Abschreib. verwendet werden. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstück 143 080, Gebäude 660 000, Masch. u. Apparate 810 000, Gleisanlage 35 000, Brunnenanlage 1, Elektrizitäts-Anlage 50 000, Teich- anlage 1, Laboratorium 1, Magazin 1, Kontorutensil. 1, Kesselwagen 10 000, Fabrikat.-Kto, Warenbestand 1 368 125, Kontokorrent-Kto, Debit. 340 000, Kassa 4267. – Passiva: A.-K. 683 000, Kredit. 2 559 076, unerhob. Div. 1700, R.-F. 40 000, Konto-Korrent 5000, Steuerrückl 30 000, Gewinn 101 701. Sa. M. 3 420 478. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 244 722, Gen.-Unk. 871 099, Bilanzkto, Reingewinn 101 701. – Kredit: Vortrag 24 241, Fabrikat.-Kto, Bruttogewinn 1 193 282 Sa. M. 1 217 524. Dividenden: 1910/11–1915/16: 0 %; 1916/17–1919/20: 5, 0, 5, 6 %. Direktion: Eugen Schnell. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Hugo Lange, Falkenstein; Grosskaufm. Jul. Schindler, Hamburg; Baumeister Franz Eckstein, Falkenstein. Chemische Fabrik Freiburg, Akt.-Ges. in Freiburg i. Br. Gegründet: 7./4. 1913; eingetr.: 26./4. 1913. Gründer: Rechtsanw. Ludw. Marbe, Architekt Arthur Levi, A. Braun & Co., Kaufm. Karl Wilh. Kern, Privat. Ernst Dold, Kaufm. Edm. Lang, Privat. Wilh. Deuschle, Zahnarzt Willy Hering, Privat. Rud. Notthafft, Kaufm. Adolf Walther, Privat. Emil Simon, Privat. Dr. Aug. Trenkle, Zahnarzt Ferd. Schilling, Fabrikant Adolf Reppert, Rechtsanw. a. D. Ferd. Schilling, dessen Ehefrau Amalia geb. Gaissert, Fabrikant Louis Grötzinger u. Chemiker Dr. Meilich Melamid, sämtlich in Freiburg. Zweck: Erwerbung u. Verwertung von Patenten zwecks Herstellung von Teer-, Harz- u. Mineralölen, deren Derivate u. sonstiger chemisch-technischer Produkte. Die Ges. ist bei