992 Dünger- und Leim-Fabriken. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4.; bis 1906: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., M. 1000 an die Fabrikpensionskasse Heufeld, 4 % Div., besondere von der G.-V. zu beschliessende Rücklagen, vertragl. Tant. an Vorst. u. die Beamten; 10 % Tant. an A.-R. Über den dann noch verbleibenden Rest verfügt die G.-V. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Grundbesitz 41 256, Wasser-, Weg- u. Bahnbauten 110 942, Hochbauten 185 720, Apparate 158 100, Mobil., Geräte u. Werkzeuge 49 844, Fuhrwerk 4880, allgem. Bau- u. Versuchs-Kto 27 903, fert. u. halbfert. Waren 349 031, Betriebsstoffe 408 400, Beteilig. (Bergbau Panzendorf-Tessenberg G. m. b. H.) 182 008, Bankguth. 126 689, sonst. Debit. 620 666, Kaut. 5000, Wertp. 733 622, Kassa u. Wechsel 1131. — Passiva: St.-Aktien 750 000, Prior.-Aktien 825 000, R.-F. 157 500, Spez.-R.-F. 188 562 (Rückl. 67 244), Kriegsschaden-Res. 80 000, Kredit. 623 059, Avale 5000, Div. f. Prior.-A. 74 250, do. f. St.-A. 79 500, unerh. Div. 17 762, Arb.-Pens.-Kasse 1000 (Rückl.), Tant. an Vorst. u. Angest. 25 781, do. an A.-R. 10 003, Vortrag 167 780. Sa. M. 3 005 199. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto 1754 247, Handl.-Unk. 453 674, Abschreib. 31 345, Gewinn 425 559. – Kredit: Vortrag 13 054, Waren 2 596 160, Mieten 4587, Zs. 51 025. Sa. M. 2 664 827. Kurs Ende 1901–1920: St.-Aktien: 62, 87, 84.50, –, 74, 50, 42, 26, 24.50, 25.50, 32, 20, 20, 25*, –, 53, –, 125*, 130, 450 %; Prior.-Aktien: 102.75, 114.50, 110.50, 109, 109.50, 102, 90, 76, 63, 58, 64, 53, 44, 60*, –, 95, –, 149*, 131.50, 400 %. Notiert in München. Dividenden: Prior.-Aktien 1901–1905: Je 6 %; 1906: 0 %; 1907 (Jan.-April): 6 %; 1907/08–1919/20: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 9 %. St.-Aktien 1901–1906: 2½, 3, 4, 4, 4, 0, 0 %; 1907 (Jan.-April) 0 %; 1907/08–1919/20: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6.2, 10.6 %. C.-V.: 5 Jahre. Die G.-V. v. 22./7. 1911 beschloss, den Jahresgewinn von 1910/11 M. 25 444 zur Einlös. solcher Prior.-Aktien-Div.-Scheine für 1906 zu verwenden, welche bis spät. 1./10. 1911 gegen Zahl. von 3 statt 6 %, also unter Verzicht auf den damit für das Jahr 1906 nicht geleisteten Rest- betrag, bei der Zahlstelle eingeliefert worden. Erhoben wurden M. 17 802 auf M. 593 400 Prior.-Aktien. Der nicht in dieser Weise gegen Einlieferung von Div. Scheinen verausgabte Betrag von M. 7642 ist auf neue Rechnung vorgetragen worden; es wurden daraus 1912/13 noch nachträglich Div.-Scheine für 1906 mit zus. M. 3174 eingelöst u. darauf im J. 1916 der Rest von M. 7188 gezahlt. Aus dem Gewinn für 1915/16 kamen 1916 auch zur Einlös. die Prior.-Aktien-Div. für 1907/08 (16 Mon.) und für 1908/09 (12 Mon.) mit je 6 % p. a.; aus den Gewinnen von 1916/17 u. 1917/18 kamen zur Einlös. die rückständ. Prior.-Div.-Scheine für 1909/10, 1910/11, 1911/12, 1912/13, 1913/14, 1914/15, 1915/16 u. 1916/17 mit je 6 % p. a. Vorstand: Heinr. Grassl, Heufeld, Stellv. Chemiker Heinr. Hackl. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Herm. Freiherr von Stengel, Stellv. Geh. Justizrat Alb. Gaenssler, erblicher Reichsrat der Krone Bayern, Dr. Ing. h. c. Hugo Ritter von Maffei. Exz., Chemiker Otto Perutz, Justizrat Wilh. Foerst, Prof. Dr. Gust. Schultz, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypotheken- u. Wechsel-Bank. Bayerische Stickstoff-Werke Akt.-Ges. in München. Zweigniederlassung in Berlin W. 8, Behrenstr. 5. Gegründet: 6./11. 1908; eingetr. 12./11. 1908. Beteiligt sind an der Akt.-Ges. die Deutsche Bank, Berlin; Merck, Finck & Co., München; Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., Berlin; Anglo Continentale (vorm. Ohlendorffsche) Guanowerke Hamburg; Chem. Fabrik Kalk, G. m. b. H., Köln; Siemens & Halske A.-G., Berlin; Bayerische Handelsbank, Bayerische Huypoth.- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München. Zweck: Herstell. u. Ausnützung von Wasserkraft- u. anderen Anlagen zur. Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln u. anderen chemischen Produkten-sowie aller daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Fabriziert werden: Stickstoff, Kalkstickstoff, Ammoniak, Carbid. Der Cyanid-Gesellschaft m. b. H., Berlin, ist von der bayerischen Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg-u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk- stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel u. ähnliche Fabrikate als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Die gewonnene Kraft beträgt insgesamt maximal 15 000 PS. u. wurde für die fabrikatorische Ausnützung auf elektrochemischem Wege in elektr. Strom umgewandelt. Ende April 1911 wurde mit der teilweisen Eröffnung des Betriebes begonnen. Das Kraftwerk, das bereits im Herbst 1910 fertiggestellt war, fällt nach Ablauf einer Reihe von Jahrzehnten dem Staat als Eigentum zu. Die Ges. führte neuerdings eine bedeutende Erweiter. ihres Betriebes durch, wozu die noch freien grossen Wasserkräfte der unteren Alz heran-